Landestheater Coburg
Die Zauberflöte
Inszenierung: Detlef Altenbeck - Musikalische Leitung: Alois Seidelmeier - Bühne: Anne Dembeck - Kostüme: Diemut Remy - Choreinstudierung: Stefan Meier - Fotos: Henning Rosenbusch Besetzung: Marek Reichert (Papageno) - Katrin Dieckelt (Papagena) - Michael Lion (Sarastro) - Sofia Kallio (Pamina) - Milen Bozhkov (Tamino) - Ulrike Barz (Königin der Nacht) - Karsten Münster (Monostatos) - Stefanie Smits, Petra Gruber, Stefanie Schmitt (Drei Damen/Knaben) - Jason Tomory (Sprecher) - Sascha Mai, Andrzej Quirini (Geharnischte) Premiere am 19.9.2009 Sympathien korrekt verteilt Wie immer, die Sympathien liegen bei den Underdogs. Gewinner in Detlef Altenbecks kluger
Sarastro hält Pamina als Geisel. Michael Lion gibt diesen Machtmenschen, der sich in seine Geisel verliebt, stimmsicher bis in die tiefsten Töne.Sofia Kallio ist eine liebenswerte Pamina, mit klug geführter Stimme und ansprechenden Spiel. Spielball zwischen den beiden politischen Lagern ist Milen Bozhkov als Tamino. Sanfte lyrische Töne prägen den etwas naiven Prinzen. Anders Ulrike Barz als Königin der Nacht. Die beiden wohl bekanntesten Koloraturarien der Welt zeichneten sie als eiskalte Machtpolitikerin, die bereit ist über Leichen zu gehen. Darin unterschied sie sich nicht von ihrem Gegenspieler Sarastro. Beide benutzen ihre Möglichkeiten um ihre Macht zu erhalten. Sarastro ist bei Altenbeck nicht der sanfte aufgeklärte Herrscher, sondern ein eitler, machtgeiler Politiker, der leichte Verstöße, wie das Liebesgeständnis seines Sklaven Monostatos (Karsten Münster) auf brutalste Weise, und in Coburg auch auf der Bühne dargestellt, bestraft. Diskussionen mit seinem Hofstaat, Stefan Maiers Chor wie immer gut gestimmt, unterdrückt er mit Vehemenz, genauso nimmt er den Tod Taminos und Paminas billigend in Kauf. Wenn er Pamina nicht besitzen kann, dann soll sie niemand haben.
Nebenrollen mit Pfiff und Klang
Ein weiterer Höhepunkt waren die Drei Damen/Knaben Stefanie Smits, Petra Gruber und Stefanie
Anne Dembeck schuf ein abwechslungsreiches ansprechend halbnaturalistisches Bühnenbild, Diemut Remy gelangen originelle, dem Stück angemessene Kostüme, die von Barock bis hin zum Herrn der Ringe changierten.
Kluge Inszenierung In dieser bunten und symbolträchtigen Ausstattung vermeidet es Altenbeck klug, in die Abgründe des „Eurotrash“ abzugleiten. Geschickt deutet er die politischen Dimensionen des Werkes an, ohne dabei
Mit dieser Eröffnungspremiere stellten Detlef Altenbeck und sein Ensemble Maßstäbe für die weitere Spielzeit auf. Sagen wir ihnen dafür ein herzliches „ToiToiToi“. Weitere Informationen unter: www.landestheater-coburg.de Redaktion: Frank Becker |