Sänger, Chöre, Dudelsäcke

Operngala für Unicef in Wuppertal

von Frank Becker und Miriam Luis
 
Unicef-Gala
für Kinder
in Afghanistan



Bei der 4. Unicef-Gala im Bergischen Land
werden namhafte Solisten, ein 80-köpfiger Chor
und die Rhine Area Pipes and Drums
zugunsten kriegsgeschädigter Kinder in Afghanistan auftreten

Die Liste der Künstler, die am 23. Mai 2009 bei der Unicef-Gala unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Peter Jung im Wuppertaler Operhaus auftreten werden, ist beachtlich.

Karl-Heinz-Nacke - Foto © Frank Becker
Organisator Karl-Heinz Nacke erhofft sich durch große Namen auch gute Einnahmen zugunsten des Projekts der Unicef-Gruppe Wuppertal. Die erste Gala hatte vor vier Jahren 7.000,- Euro eingebracht, im vergangenen Jahr waren es bereits 19.000,- €, die Karl-Heinz Nacke der Unicef überweisen konnte. Renate Renker, die als Leiterin des regionalen Unicef-Büros nun schon zum vierten Mal aus der Spendenbereitschaft von Künstlern und Gästen Nutzen für die Kinder der Welt ziehen kann, begrüßt die Initiative besonders auch deshalb, weil im letzten Jahr die Unicef-Einnahmen durch den Grußkartenverkauf um 20 % zurückgegangen sind, es also an allen Ecken fehlt. Schauen wir, was die Kooperationspartner Wuppertaler Bühnen und Deutsche Bank aufgeboten haben:

Gleich zwei Pianisten werden sieben Künstlerinnen und Künstler begleiten: Bernd Gaube von der Musikhochschule Aachen und Stephen Harrison, Betriebsdirektor der Rheinoper Düsseldorf/ Duisburg sitzen am Flügel. Das Feld der Solisten wird von der Sopranistin Sungmi Kim (Stuttgart) angeführt. Mit Richetta Manager kehrt ein Publikumsliebling aus der Ära der Theaterehe Gelsenkirchen/Wuppertal in das ihr vertraute Opernhaus zurück. Premiere haben bei der Wuppertaler Gala die junge polnische Sopranistin Agnieszka Tomaszewska, die nach zwei erfolgreichen Jahren an der Hamburgischen Staatsoper derzeit wieder in ihrer Heimat Danzig und Krakau auf der Bühne steht. Sie belegte Meisterkurse bei Thomas Hampton und Barbara Bonney und wurde gerade mit dem höchsten Kulturorden Polens ausgezeichnet.

Eine der erfolgreichsten deutschen Operndiven kommt von der Rheinoper Düsseldorf/Duisburg: die in Coburg geborene Alexandra von der Weth debütierte 1999 als Musetta an der Wiener Staatsoper. Sie stand
an der Lyric Opera Chicago und der "Met" in New York auf der Bühne wie auch in Santa Fé und im Covent Garden London. Als "Norma" begeisterte sie an der Deutschen Oper am Rhein und in der Pariser Oper. Düsseldorf erlebte sie zuletzt als "Cleoprata". Eine ganz außergewöhnliche Stimme wird hier den Besuchern in Wuppertal präsentiert.
Bariton Thomas Laske führt das männliche Trio an. Laske, in Wuppertal als Papageno in der aktuellen "Zauberflöte"-Inszenierung gefeiert, hat Verstärkung von gleich zwei großen Tenören: dem US-Amerikaner Otoniel Gonzaga (er kam schon einmal ohne eigenen Frack und wurde im Opernhaus perfekt eingekleidet). Gonzaga ist Mitglied des Ensembles der Wiener Volksoper und trifft oft bei den Proben auf Melba Ramos. Der koreanische Tenor Yikun Chung zählt zum Ensemble der Staatsoper Prag und singt in dieser Spielzeit die Partien des Don José (Carmen), des Gustav lll. (Maskenball) und des Edgar (Lucia di Lammermoor). In Wuppertal wird er u.a. die Arie des "Rudolfo" aus der Puccini-Oper "La Bohème" singen.

Den wörtlich zu nehmen großen Rahmen gibt dem ganzen der MGV Hochdahl, ein Chor, der mit

Renate Renker - Foto © Frank Becker
immerhin 80 Sängern aufmarschiert und auf eine lange Erfahrung von Auftritten mit berühmten Opernsolisten blicken kann. Das dreistündige Programm, das am 23. Mai um 16.00 Uhr auf der Wuppertaler Bühne beginnt, wird einen buten Strauß an Melodien aus Oper und Operette bieten.  Fast 110 Personen werden auf der Bühne stehen - und die Frage, was bei alledem (fast) schottische Dudelsackspieler in festlichen Röcken anstellen, wird im Verlaufe dieser Gala beantwortet. Die "Rhine Area Pipes and Drums" sind ein deutsches Bagpipe Ensemble, das bei den britischen Militär-Traditions-Corps in die Schule gegangen ist und längst internationale Anerkennung erfährt.

Karten zu gestaffelten Preisen von 15,- bis 25,- Euro gibt es  bei den Vorverkaufsstellen WSW TopTicket, Tel: 0202-569-4444 - von den 776 zur Verfügung stehenden Karten (der Vorverkauf hat gestern begonnen) sind jetzt noch ca. 400 zu haben.
Und wer danach noch nicht gebug Musik hatte, kann ja vielleicht noch eine Karte für den "Tristan" bekommen, der anschließend auf der selben Bühne aufgeführt wird...
 
Redaktion: Frank Becker