Kabarett und Literatur

Aktuelle Termine des Wuppertaler Rex-Theaters

von David Dehler
Das Rex-Theater präsentiert:


Dienstag, 23.09.08 | 20:00 Uhr | Lesung
Buchhandlung Schöningh & Rex-Theater präsentieren

Jochen Rausch
Restlicht
Was einfach so verschwindet, verschwindet nie ganz

Seit 30 Jahren erfindet der Fotograf Peter Bloom immer neue Geschichten, warum Astrid verschwunden ist, verfaßt Theorien, wie es gewesen sein könnte, und lebt mit der Vorstellung, daß dieses Mädchen seine große Liebe war. Ohne ein Wort, ohne Ankündigung. Sie war einfach fort.
Astrid war Peters erste Freundin. Nach monatelanger vergeblicher Suche haut er schließlich ab. Raus aus der bedrückenden Kleinstadt an der deutsch-deutschen Grenze, fort von seiner spießigen Familie, weg nach Amerika, wo er sich Bloom nennt. Erst als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er nach mehr als 30 Jahren widerwillig zurück. Aber da ist auch diese alberne Hoffnung, Astrid zu finden.
In der Stadt hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan, nur die Grenze fehlt. Genau dort, bei den ehemaligen Grenzanlagen, hat man gerade das Skelett eines Mädchens gefunden. Todeszeitpunkt: Sommer 1975. Der letzte Sommer mit Astrid. Bloom glaubt, daß es sich um ihre Überreste handelt. Ein Irrtum. Eine junge Tramperin aus Norwegen ist das Opfer. Bloom erinnert sich an das Mädchen. Und da ist dieses alte Foto mit der Norwegerin, mit Astrid und den Jungs von der Band.
Die Band scheint es noch zu geben. Auch Astrids Mutter lebt noch. Seine Nachforschungen machen Bloom verdächtig, zumal er nicht bereit ist, seine Vermutungen mit der Polizei zu teilen. Schritt für Schritt kommt er dem Geheimnis näher. Er ahnt, was geschehen ist, denn nicht nur Peter konnte Astrid nicht vergessen.
Jochen Rausch wurde in Wuppertal geboren und arbeitete als Reporter für Zeitungen und Zeitschriften, den Hörfunk und das Fernsehen. Als Musiker produzierte er mehrere Schallplatten und CDs. Zuletzt vertonte er mit seiner Band LEBENdIGITAL Gedichte von Jörg Fauser (Fausertracks). Er arbeitet als Programm-Macher in Köln. Restlicht ist sein erster Roman. Am Dienstag, den 23. September liest Jochen Rausch im Rex aus Restlicht. Beginn ist um 20:00 Uhr. Karten kosten 7 €.


Freitag, 26.09.08 | 20:00 Uhr | Akutes Kabarett

Richard Rogler
Ewiges Leben

Manchmal glaubt Camphausen tatsächlich, daß der größte Philosoph Deutschlands, Karl Valentin, Recht hatte mit seiner Bemerkung: "Früher war die Zukunft ganz einfach besser". Sah das Leben doch wie folgt aus: Kindheit und Schule, kurze Jugend, gnadenloser Beginn des Erwachsenenlebens, Augen auf und durch mit Beruf und Familie, anschließend verspricht das Rentenalter Erholung und Linderung. Die Intelligenz nimmt ab - die Weisheit zu. Wobei Camphausen die Bezeichnung "Rentner" nicht gefällt - er hält es lieber mit dem Spanier: "Jubilado". "Laßt uns jubeln und verjubeln. Das Leben ist nicht ewig."
Stattdessen versucht der "moderne" Mensch, dem der neokonservativliberale Wind um die Ohren saust, das Erwachsenenleben durch ewige Jugend zu ersetzen. So wie Manfred und Gabi. Und Professor Severin und Maike. Beruf oder Kind oder 6er BMW oder zwei Kinder oder doch erst mal die Espressomaschine? Wohnen "gehoben" in der "Rothaar-Mühle". Leben in ständiger Torschlußpanik vor der 5-Sterne-Sinnlosigkeit.
"Alles rennet, rettet, flüchtet". Aber wohin sollen sie rennen? Klar, zu sich selbst. Wen sollen sie retten? Na ja, erst mal sich selbst. Vor wem sollen sie flüchten? So wie es kommen mußte: vor sich selbst. Camphausen versucht zu retten, was zu retten ist.
Am 26. September ist Ausnahmekabarettist Richard Rogler in der Rolle seines Alteregos Camphausen mit seinem sechsten Soloprogramm „Ewiges Leben“ im Rex. Beginn ist um 20:00 Uhr. Karten kosten 15 € (Vorverkauf/ Abendkasse erm.) und 18 € (Abendkasse)


Freitag,  26.09.08 | 20:00 Uhr

Achim Knorr
Schwerkraft nein Danke!

Pilzkopf, coole Jacke, Gitarre. Er ist es. Er muß es sein, der verlorene Beatle, der geheimnisvolle Mastermind hinter den vier Musikern, der insgeheim immer die Fäden gezogen hat. Spätestens wenn er zur Gitarre greift, um voller Inbrunst ein Backrezept im Songgewand zu schmettern, ist das jedem im Publikum klar. Nebenbei gewährt er uns aufschlußreiche Einblicke in den ganz normalen Alltag eines Stadtneurotikers zwischen furzenden Handys, böswilligen Süssigkeiten-Automaten, gefälschtem Erdbeer-Quark und brandschatzenden Kassenpatienten. Mit einer Mischung aus Lockerheit, Charme und einer Prise gepflegten Irrsinns findet er Pointen, wo sie niemand vermuten würde. Was ihn auszeichnet, ist sein Blick fürs Unwesentliche. Dafür gab es den Publikumspreis beim renommierten "Prix Pantheon", den vor ihm auch schon Michael Mittermeier einheimsen konnte.
Grandios gemachter Unfug, brüllend komisch, regelmäßig bei 'NightWash' oder dem Quatsch Comedy Club und am Freitag, den 26. September mit „Schwerkraft nein Danke!“ im Rex. Beginn ist um 20:00 Uhr. Karten kosten 12 € (Vorverkauf/ Abendkasse erm.) und 14 € (Abendkasse)
 

Samstag, 27.09.08 | 20:00 Uhr | Vorpremiere

Jens Neutag
Streik ist geil!
Aufstehen zur Sitzblockade

Es reicht. Jens Neutag streikt. Nach Jahren der großen Koalition ist Selbstmitleid mal wieder das Lieblingshobby der Deutschen. Was uns fehlt ist eine Streik- und Streitkultur. Für die wirbt Jens Neutag jetzt. Das Ausland ist uns voraus: Die Franzosen machen aus ihren Vororten über Nacht offene Feuerstellen, während die Italiener gefühlt alle zwei Tage zum Generalstreik aufrufen. Nur der Deutsche sagt sich: „Nee, das ist nicht schön“, lackiert seinen Carport und liest freiwillig Peter Hahne. Und das gilt es zu ändern.
Fangen Sie vorsichtig an. Stellen Sie den Müll einfach mal am falschen Tag raus. Oder bauen Sie aus den leeren Bionade-Kisten Barrikaden! Denn man muß ja nicht gleich Vororte in Brand stecken. Der Einstellplatz für den Laubsauger würde ja schon reichen. Am Ende werden Sie sehen: Wehren lohnt sich! Das sagt Jens Neutag aus tiefer Überzeugung. Und natürlich, weil Streiken seinem Naturell auch irgendwie entgegen kommt. Es paart eine Protesthaltung mit aktivem Nichtstun. Kurzum: Streik ist geil!
Samstag, den 27.09., ist Vorpremiere im Rex. Beginn ist um 20:00 Uhr. Karten kosten 10 € (Vorverkauf/ Abendkasse erm.) und 14 € (Abendkasse)
 
 
Freitag,  03.10.08 | 20:00 Uhr | Deutscher Kleinkunstpreis 2007

Weber-Beckmann
Du mich auch

„Du mich auch“ – ein Programmtitel, der nicht verrät, ob die beiden sich eigentlich mögen oder nicht. Sie wirbelt weiterhin die Bühne auf und singt sich auf entspannt hysterische Weise die Seele
aus dem Leib. Er ist das krasse Gegenteil: cool, sarkastisch, schweigsam – na ja, fast. Eine brisante Mischung.
Und trotzdem wird wie immer grandios musiziert, denn in einem Bereich wird sich das Duo immer einig sein: in der Musik! Weber-Beckmann fegen über Sie hinweg wie ein Tornado. Sie sind auf
der Suche nach dem Sinn, nach Lösungen, nach sich selbst. Was sie auf dieser Suche finden, ist brüllend komisch, zu Herzen gehend, und trotz aller Neurosen immer herrlich ausgeglichen.
Weber-Beckmann - das erste Mal, daß sich Musikkabarett auf solch hohem Niveau hinter einem schnöden Doppelnamen verbirgt: Ein Glücksfall für die deutsche Kleinkunstszene.
Am Freitag, den 3.10., sind Weber-Beckmann mit “Du mich auch“ im Rex zu sehen. Beginn ist um 20:00 Uhr. Karten kosten 12 € (Vorverkauf/ Abendkasse erm.) und 15 € (Abendkasse)
www.weber-beckmann.de

Karten an der Theaterkasse den VVK-Stellen von www.wuppertal-live.de oder im Internet unter www.rex-theater.de (dort auch weitere Informationen über die Veranstaltungen)
Alle Fotos: Veranstalter

Redaktion: Frank Becker