Jee-Hyun Kim ist tot

Der Heldenbariton gehörte von 2002 bis 2008 zum Ensemble des Musiktheaters im Revier

von Andreas Rehnolt
Koreanischer Heldenbariton
Jee-Hyun Kim ist tot


Der Sänger gehörte von 2002 bis 2008
zum Ensemble des Musiktheaters im Revier


Gelsenkirchen
- Der langjährig zum Ensemble des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen gehörende koreanische Heldenbariton Jee-Hyun Kim ist tot. Am Dienstag teilte das Theater mit, daß der Sänger völlig unerwartet im Alter von 44 Jahren gestorben ist. Er gehörte nach seinem Engagement in Zürich von 2002 bis 2008 zum Ensemble des MiR und sollte ab September unter Peter Theiler ein Engagement am Staatstheater Nürnberg antreten. Die Bühne trauere um einen großartigen Sänger und um einen beliebten, engagierten Kollegen, hieß es in der Mitteilung. Kims Tod sei "ein unschätzbar großer Verlust". Der Sänger war auch ein besonderer Liebling des Gelsenkirchener Opernpublikums, hieß es weiter.

Als erster und bisher einziger Sänger zeichneten ihn die Mitglieder der Theatergemeinde Gelsenkirchen dreimal (2005,2006,2007) in Folge mit dem Publikumspreis aus. Bereits 2004 wurde ihm der Gelsenkirchener Theaterpreis verliehen. Noch in der vergangenen Saison brillierte Kim als Jago in Verdis "Otello", wurde in den letzten Jahren am MiR gefeiert in der Titelpartie des Simon Boccanegra, des Guillaume Tell und des Rigoletto, als Cardenio in Donizettis "Il Furioso all'isola di San Domingo", als Scarpia in Puccinis "Tosca", als Francesco in "I Masnadieri", als Simone in "Eine Florentinische Tragödie", als Amfortas in Wagners "Parsifal" und als Pizarro in Beethovens "Fidelio". In Detlef Glanerts Oper "Der Spiegel des großen Kaisers" lieferte er ein tief beeindruckendes Seelenportrait in der Doppelrolle des Stauferkaiseres Friedrich II. und des Papstes.
Jee-Hyun Kim hatte in Seoul Gesang studiert und sich danach  in Turin und Mailand das italienische Opernrepertoire angeeignet.

Redaktion: Frank Becker