Akrobaten boten das Glanzlicht der Saison

Remscheider Publikum bejubelt das Berliner Wintergarten-Varieté

von Daniel Diekhans


Akrobaten boten das Glanzlicht der Saison
 
Remscheider Publikum bejubelt das Berliner Wintergarten-Varieté
 
Für das Glanzlicht der Remscheider Spielzeit 2018/19 sorgte das Wintergarten-Varieté aus Berlin. Mit „Take it easy!“ erlebten die Gäste im Teo Otto Theater eine perfekt choreographierte Show. In der Inszenierung von Frank Müller boten Künstler aus zehn Ländern Akrobatik, Jonglage, Zauberei und Live-Musik vom Feinsten.
 
Ein Gong wird angeschlagen, Lichtkegel huschen über die Bühne – und energisch eröffnet die Band um Sänger Crsto und Gitarrist Erez Frank den Abend mit „You were always on my mind“ von Elvis. Zügig geht es weiter mit einem Country-Medley und neueren Hits von Taylor Swift und Ed Sheeran.
„Bridge over troubled Water“ von Simon & Garfunkel begleitete den Auftritt der Drahtseil- Experten Niko y Vito. Unter dem Jubel des Publikums balancierten sie, nahmen wie selbstverständlich auf Stühlen Platz, die sie aufs Seil stellten, warfen sich elegant Keulen zu. Danach stieg ein Artist in einen mannshohen Reifen, rollte und drehte sich im Einer-Rhönrad im Rhythmus von Johnny Cashs „Ring of fire“ über den Boden. Bis knapp unter die Bühnendecke flogen zwei weitere Akrobaten, die sich von einer Wippe aus in die Höhe katapultierten.


Mit „Mentalmagie“ verblüfft das Duo Timothy Trust & Diamond. Jeder im Saal konnte einen Gegenstand hochhalten, um beim Ratespiel mit dabei zu sein. Mit verbundenen Augen sollte Diamond erraten, was sich ihr Partner von den jeweiligen Zuschauern im Saal geben ließ. Egal um was es sich handelte – Parfümflaschen, Lippenstift, Geldkarte – die junge Zauberin lag immer richtig. Als Timothy den Ausweis einer Studentin in der Hand hielt, konnte sie sogar die Matrikelnummer aufsagen.
Ihre Gelenkigkeit stellte Diamond unter Beweis, als sie in einen engen Pappkarton schlüpfte. Es konnte einem bange um sie werden, denn der Karton wurde anschließend mit Säbeln förmlich gespickt. Doch am Ende stellte sich heraus, daß ihr diese Aktion kein Haar gekrümmt hatte. Nachdem sie dem Karton wieder entstieg, zog sie aus ihm sogar eine gewaltige Fahne hervor, die verblüffenderweise ebenfalls unbeschadet geblieben war.
Damit sich die Zuschauer etwas vom Nervenkitzel erholten, zeigte Timothy sein Können als Bauchredner. Seine Puppe, ein Frosch, amüsierte das Publikum mit wahrlich derben Gags – Zielscheibe war unter anderem ein Fußballklub mit den Vereinsfarben Schwarz und Gelb.


Die folgenden Nummern gingen wieder aufs Ganze. So knüpften beispielsweise die Brüder Karpovich an die große Tradition der russischen Zirkusakrobatik an. Nur mit einer schmalen Metallschiene verbunden, ließen sie ihre Körper schier in der Luft schweben. Als beim Finale alle Künstler auf die Bühne kamen und tanzten, hielt es auch die Zuschauer nicht mehr auf ihren Plätzen.
 
Weitere Informationen unter www.wintergarten-berlin.de
 
Daniel Diekhans