Perlen der Unterhaltungskunst

„Die Geschwister Pfister“ – Best of… im Rex-Theater

von Frank Becker

© Geschwister Pfister - Foto + Grafik: Fokke Hoekman
Perlen der Unterhaltungskunst
 
„Die Geschwister Pfister“ – Best of…
 
Fünf Jahre hatte Wuppertal auf diesen Abend mit dem begehrten Trio warten müssen, doch die Beharrlichkeit der Forum-Initiatoren Martina Steimer und Carsten Becker hat dem Publikum schließlich eine Samstagnacht beschert, die jede Mühe wert war. „Die Geschwister Pfister“ gastierten mit ihrem Programm „Party heut' Nacht“ - The Best of...“ und machten die Besucher im ausverkauften Großen Saal des „Rex“-Theaters im Handumdrehen zur Fan-Gemeinde.
Eine wahrhaft gut gelaunte, glitzernde Bühnenshow mit erstklassiger Choreografie und amüsanter Triple-Conference, garniert mit delikaten Lichteffekten, gab die Fassung für eine funkelnde Kette hochrangiger Gesangsnummern von Lennon/McCartney bis Roy Orbison und Jerome Kern. Mit „I'm late“ aus „Alice im Wunderland“ begann die Show der Vollblutmusiker und Erzkomödianten Ursli und Toni Pfister und „Fräulein Schneider“ (Miss Bulgarien 1969), nahm sofort Tempo auf und riß bis zum letzten Song, der sechsten Zugabe „Ich bin von Kopf bis Fuß...“ („Männer umschwimmen mich, wie Krapfen im Öl - und wenn sie verbrennen... Pech!“) mit. ***
 
Dazwischen lag eine Welt von unsterblichen Hits, schönen Melodien, witzigen Arrangements und skurrilen Stories, unauffällig aber ausgezeichnet begleitet vom Jo Roloff Trio. Ursli Pfister, die von der Leinwand des Jeff Koons gestiegene Reinkarnation von Liberace (Hobbies: Körperpflege und Clark Gable) brillierte mit „That's amore“, „Smoke gets in your eyes“ und „Buona sera, Signorina“ inclusive Flicflac. Toni Pfister als Kernschweizer überzeugte durch seine Interpretation des Beatles-Titels „She's leaving home“ und mit „Zuaschaun kann i net“, während Ursli eine Linie einpfeift und Fräulein Schneider Tempos vollheult. Fräulein Schneider schließlich, die Miss Bulgarien 1969 machte aus „Im weißen Rössl“ eine Parodie im Koksrausch und flüsterte in bester Brenda Lee-Tradition „Sweet nothin's“.
Jeder einzelne der drei hatte eine Version von Graden des Roy Orbison-Klassikers „Blue Bayou“ auf Lager und zusammen machten sie aus „Little green apples“, „Thank you for the music“ und „Servus, Gruezi und Hallo!“ („Wenn du einmal die Hellwig-Sisters erlebt hast, braucht du kein LSD mehr.“) Perlen der Unterhaltungskunst.
Es gab noch etliches mehr, man vergaß gerne die Zeit und erst gegen 23.00 Uhr gingen die Gäste satt und zufrieden an Auge und Ohr und bestens unterhalten heim. Da war jede Mark Eintritt „abgehört“. Ein überwältigender Erfolg des ersten Gastspiele der Geschwister Pfister“ in Wuppertal und eine weitere Empfehlung für das Forum Maximum im „Rex“.
 
*** Das Rezept – Frl. Schneiders handmade bulgarische Krapfen (2 Portion):
65 eier – par kilo Mel – 12.000 gram Zucka – Butta nach Gefiel
is gebacken in Olivenel
Ganz leicht!
 
© Frank Becker 08/1999