Dance Fever

Das Odyssey Dance Theatre aus Salt Lake City mit Klassik, Modern Dance und Pop-Choreographien

von Frank Becker

Foto: ART Stage
 
Tanzfieber – und Gänsehaut gratis
 
Das Odyssey Dance Theatre aus Salt Lake City bot in seinem Programm
„Dance Fever“ traumhafte Klassik und mitreißenden Pop.
 
Es war wohl die bisher bestbesuchte Tanzveranstaltung der Saison im Remscheider Teo Otto Theater: ausverkauftes Haus. „Dance Fever“ hatte am vergangenen Freitag mit der Erwartung eines bunten Show-Spektakels zu den unsterblichen Songs der Bee Gees aus dem John Travola-Film „Saturday Night Fever“ über 600 Tanzbegeisterte zwischen geschätzten 10 und 80 Jahren gelockt – und niemand wurde enttäuscht. In der Choreographie von Derryl Jaeger präsentierte eine Truppe von 27 Tänzerinnen und Tänzern klassischen Tanz, modernes Tanztheater und die erhofften Pop-Choreographien auf höchstem Niveau.
Der virtuosen Eröffnung mit einer temperamentvollen 12-minütigen Ensemble-Step-Nummer (top!) schloß sich ein hoch artistisch fließender Pas de deux zu Beethoven mit äquilibristischen Elementen von Dayana Marshall und Eldon Johnson an, gefolgt von einem Pas de six zu Mozarts Andante – beides ein Genuß! Breakdance-beeinflußtes modernes Tanztheater, in kraftvolle Poesie mündend, setzte mit dem Ensemble vor der Pause schnell, rhythmisch und präzise Akzente. Wie von Beginn an auch hier Szenen-Applaus und einhellige jubelnde Begeisterung beim Publikum. So auch Bei Nele Küpper (13), die mit Mutter Natalie und Freundin Lena Schäfer (17), Tanzelevin wie sie, den Abend voller Bewunderung für die Künstler genoß.
 
Als nach der Pause noch bei geschlossenem Vorhang die ersten Klänge von „Staying Alive“ zu hören waren, gab es kein Halten mehr: Applaus-Vorschuß, der Saal geriet in Bewegung und die Stimmung erreichte einen ersten Höhepunkt, als sich der Vorhang vor den männlichen Solisten im weiß/schwarzen John-Travolta-Anzug öffnete: mit Jubel begrüßten die über 600 Gäste die auch 37 Jahre nach dem Film noch bekannten Travolta-typischen Choreographien und den totalen Rücksturz in die 70er Jahre, inklusive Tamla Motown-Soul „Boogie Child“ mit Jeffrey Louizia auf Plateau-Sohlen und mit Afro-Look-Frisur und Disco-Kugel – ein Knaller!
Was folgte, war pure Lebensfreude, Gänsehaut mal um mal gratis inbegriffen: „More Than A Woman“, „Lonely Days“, „Tragedy“; How Deep Is Your Love“, „Emotion“, ein fantastischer „Calypso Breakdown“, des Ensembles dem Vergleich zum „Mambo“ in der „West Side Story“ würdig und „You Should Be Dancing“. Das ganze Programm eben. So macht man ein Publikum und auch den Rezensenten glücklich.
 
Weitere Informationen:  www.art-stage.eu