Showtime!

Familie Malente mit „Das bißchen Spaß muß sein“

von Frank Becker


Showtime!
 
Familie Malente präsentierte mit „Das bißchen Spaß muß sein“
eine Perle der Unterhaltungskunst
 
Wer geht am Rosenmontagabend ins Theater anstatt zum Schunkeln in eine Kneipe? In Remscheid immerhin gut 250 vorsätzlich Vergnügungssüchtige, die ins Teo Otto Theater kamen, um die herrlich schräge, ungemein witzige und hochmusikalische Schlager-Revue „Das bißchen Spaß muß sein“ der Familie Malente (Knut Vanmarcke und Dirk Voßberg) zu erleben. Es wurde ein Riesenspaß für alle.

Foto © Stephan Pflug
Seit 10 Jahren touren die beiden sympathischen Allrounder mit ihren originellen Programmen („Mit 17 hat man noch Träume“, „Souvenirs“, „Schlagerraketen“, 99 Luftballons“, „Musik ist Trumpf“, „12 Punkte für ein bißchen Frieden“) und einem Damen-Trio, den wechselnd besetzten Rosie Singers durch deutsche Lande. Das deutsche und internationale Liedgut der 1970er Jahre bis zur Jahrtausendwende haben sie dabei im Gepäck, einen unerschöpflichen Fundus an Kostümen, die gelegentlich auch auf offener Bühne im Gespräch mit dem Publikum gewechselt werden, dazu ein Füllhorn voller skurriler Ideen und das unbedingte Ziel, ihr Publikum gut zu unterhalten. Das ist ihnen in der liebevollen Kulisse einer mit Versatzstücken der 50er-70er Jahre gestalteten Künstler-Garderobe mit Bravour gelungen. Vanmarcke und Voßberg beherrschen die hohe Kunst der leichten Unterhaltung in Perfektion. Sie präsentieren sich dabei nicht nur als sehr passable Schlagersänger – gelegentlich auch als veritable Chansonniers – mehr noch als großartige Parodisten. In ihren Rollen als Karl Lagerfeld, Howard Carpendale, Bata Ilic (mit dem Knoblauch-Lied Dich erkenn ich mit verbundnen Augen), Mireille Mathieu, Marianne und Michael und besonders bejubelt als Nana Mouskouri, Otto Waalkes und Andrea Berg (die einschließlich Leder, viel Bein und Silberblick).
 
Ob sie das Showbiz mit Varieté-Fakes karikieren, in Samtjäckchen, Rüschenhemd und glitzernden Plateau-Schuhen Michael Holms oder Roberto Blancos Schlagerchen aufleben lassen, Witze erzählen, heftig kalauern, mit „Matilda“ und Angelina“ ein lebendiges Harry Belafonte-Medley bringen oder auch mal ernste Töne anschlagen wie mit ihren Interpretationen von Udo Jürgens´ „Was wichtig ist“ und dem Caterina Valente-Lied „Und dazu braucht der Mensch Musik“ – es ist durchweg intelligente, perfekte Unterhaltung. Ihre aktuellen Rosie Singers sind Carola Thierheimer, Daniele Tweesmann und Jules Matberg. Deren Tamla Motown Soul Medley mit „Baby Love“, „Stop In The Name Of Love“ und Lesley Gores 1965er Hit „It´s My Party” gehörten mit der Ensemble-Nummer „Mr. Sandman“ zu den klangvollsten Stücken dieser grandiosen kleinen Show, einer Rarität im Showbiz, die Genuß pur bot und genossen wurde.
 
Weitere Informationen:  www.FamilieMalente.de