Sommerzeit - Krimizeit (2)

Einige Empfehlungen

von der Musenblätter-Redaktion

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Sommerzeit - Krimizeit

Einige Empfehlungen
der Musenblätter-Redaktion

Bevor Sie Ihren Koffer zuklappen, noch schnell einige weitere Krimi-Tips aus der Musenblätter-Redaktion, damit es Ihnen im Strandkorb, im Ferienhäuschen oder am Hotel-Pool nur ja nicht langweilig wird. Das gilt natürlich auch für den entspannten Urlaub "auf Balkonien".

Barbara Meyer hat sich mit „Fastenzeit“ und anderen Paderborn-Krimis bereits als herausragende
Autorin empfohlen. Mit „Mord auf Libori“ knüpft sie an ihre Erfolge an. Wer Paderborn kennt und schon einmal zu Libori dort gewesen ist, kennt die farbenprächtige Kulisse dieses hohen kirchlichen Festes, mit dem im Sommer der Patron der Stadt, der Hl. Liborius neun Tage lang mit einer prächtigen Kirmes rund um den Dom gefeiert wird. Die kleine Stadt wimmelt währenddessen Feier nur so von Priestern und Kardinälen, Nonnen und Mönchen. Ausgerechnet während Libori und überdies in einem Weihrauchfaß vor dem Dom wird die Leiche von Lioba Keller gefunden. Gibt es religiöse Hintergründe für die Tat? Ein Exorzismus vielleicht? Soll es ja in Paderborn noch geben. Meint jedenfalls Kommissar Liborius (!) Schlüter. Therese Urban hat einen anderen Verdacht und ermittelt auf eigene Faust.
Barbara Meyer - Mord auf Libori Emons Verlag, 237 Seiten, Broschur, 9,90 €
 
Ein Mörder hängt sein nacktes Opfer, eine schöne junge Frau an ihren langen blonden Haaren hoch
oben in der Astgabelung einer Kastanie auf. Mitten in Düsseldorf, auf einem Baustellengelände an der luxuriösen Flaniermeile "Kö", wie die Königsallee dort genannt wird. Hauptkommissar Matthesius und sein Kollege Schwitter haben so etwas in ihrer langen Laufbahn noch nicht gesehen. Ganze Schmeißfliegen-Horden von Reportern drängen sich um den Tatort. Als weitere Morde nach gleichem Muster geschehen, wird die Angst vor einer Serie zur Tatsache. Ausgerechnet mischt sich Matthesius´ Ziehtochter, die private Ermittlerin Emma Rohan ein und findet Spuren, die zu türkischen Kreisen führen und auf "Ehrenmorde" hinweisen. Was steckt wirklich hinter dieser grausamen Serie?
Elke Müller-Mees - Haarsträubend – Droste Verlag, 320 Seiten, Broschur,9,95 €

Bielefeld ist doch nicht der farblose Ort, für den es oft genug gehalten wird. Lisa Glauche und
Matthias Löwe treten mit ihrem originellen Krimi-Debüt "Tod an der Sparrenburg" den Beweis dafür an. Als der behäbig vor sich hinlebende Privatier und Arminia Bielefeld-Fan Bröker vom Tod des Bankiers Wilfried Schwackmeier erfährt, Nachbar im Nobelviertel an der Sparrenburg und ein früherer Schachvereins-Freund, interessiert ihn das über die Zeitungsmeldungen hinaus. Weil er nicht an einen plötzlichen Herztod glauben mag und die Fundsituation des Toten konstruiert wirkt, beginnt er auf eigene Faust zu recherchieren, wobei ihm der junge Computer-Hacker Gregor, die Journalistin "Charly" und sein Kumpel "Mütze", seines Zeichens Polizist, hilfreich zur Seite stehen. Das Buch lebt von seinen witzigen Charakteren und flotten Dialogen. Es macht Spaß, mit Bröker durch Bielefeld zu ermitteln, mit ihm zu kochen und auch nur mal abzuhängen.
Lisa Glauche/Matthias Löwe, "Tod an der Sparrenburg", Pendragon Verlag, 278 Seiten, Broschur, 10,95 €

Italien hat als Schauplatz spannender Kriminal-Literatur bei deutschen Lesern längst einen festen
Platz erobert. Kommissare ermitteln in Venedig und Triest, Rom, Neapel und Palermo. Margherita Oggero hat Turin, die elegante Metropole des Piemont zum Schauplatz ihres Krimis "Mord zum Aperitivo" gemacht und damit einenTreffer gelandet. Eine Prostituierte und ein junger Mann werden ermordet, die Lehrerin Camilla Baudino wird überfallen, aber von der jungen Liuba gerettet, die dem Täter mit einem Messer zu Leibe rückt, und Commissario Gaetano Berardi steht als der zuständige Polizist vor komplizierten Ermittlungen. Daß er ein Verhältnis mit der verheirateten Camilla hat, die sich in die Recherchen einschaltet, macht die Sache nicht einfacher. Margherita Oggero führt den Leser durch schicke und düstere Ecken Turins - denn das Verbrechen lauert überall. Nach "Espresso mit Todesfolge" der zweite Camilla Baudino-Roman.
Margherita Oggero, „Mord zum Aperitivo“, Piper, 330 Seiten, Broschur, 12,- €

Martin Walker läßt zum dritten Mal Bruno Courrège, Polizeichef des beschaulichen St. Denis im
Périgord ermitteln – und unterstreicht mit „Schwarze Diamanten“ seinen bisherigen Erfolg. Natürlich geht es auch hier wieder um die hohe Kunst des Genießens, denn ohne delikate Essen würde ein Bruno-Krimi nicht funktionieren. Schwarze Trüffel, das Gold aus dem Boden des Périgord stehen im Mittelpunkt, denn als mit minderwertigen asiatischen Trüffeln die echte Ware verschnitten wird, eine chinesische Bande den vietnamesischen Lebensmittelhändler Vinh überfällt und Brunos Freund, der namhafte Trüffel-Experte Hercule Vendrot ermordet wird, muß Bruno ran. Daß er dabei auf historisch weit zurück nach Indochina und Algerien reichende Spuren und Kameradschaften stößt, gibt dem Fall auch politische Dimensionen. Bruno sticht in ein Wespennest.
Martin Walker, „Schwarze Diamanten“, Diogenes Verlag, 352 Seiten, geb., 21,90 €

Redaktion: Frank Becker