Das ist der Zauber der Saison!

Zu Gast im "Weißen Rössl" am Wolfgangsee

von Frank Becker

Foto © Frank Becker

Hotel „Weißes Rössl“ am Wolfgangsee 
Romantik, Erholung und Inspiration

Das ist der Zauber der Saison...



Der Spätsommer im Salzkammergut schenkt dem Reisenden nach strahlend blauen noch einmal golden glänzende Tage, der Wolfgangsee (der bis vor gut 50 Jahren noch Abersee geheißen hat) mit seinem Kleinod St. Wolfgang bietet dazu eine prachtvolle Kulisse, weidlich genutzt für ungezählte Spielfilme – und mittendrin, wie eine kostbar eingefaßte Perle, das auf neuen Hochglanz gebrachte Hotel „Weißes Rössl“. Man kommt an dieser noblen Herberge, an der mit dem Ort untrennbar


St. Wolfgang - Foto © Frank Becker
verschmolzenen Operetten-Legende nicht vorbei, spricht man vom Salzkammergut, auch wenn es nicht leicht gemacht wird, den Ort selbst zu finden, kommt man von Nordwesten aus dem Salzburger Land. Bis zur Regionalgrenze nach Oberösterreich nämlich ist die Beschilderung für St. Wolfgang = Null, macht den berühmten Ort quasi zum „Geheimtip“.


Ein Bilderbuch-See

Schließlich aber hat man den Bilderbuch-See erreicht, dessen Glück es ist, daß aus Gründen des Landschaftsschutzes eine komplette See-Umfahrt verhindert wurde. Ein Segen auch für den Ort, der dadurch am Ende der Zufahrtsstraße liegt und so von durchdonnernden Bus-Karawanen verschont


See-Romantik - Foto © Frank Becker
bleibt. Das macht aus St. Wolfgang trotz Tausender Tagesbesucher, die am Ortsrand aussteigen und das romantische Städtchen mit dem Flair Alt-Österreichs zu Fuß erobern müssen, einen Hort der Ruhe, der nachts so still ist, daß man bei weit offenen Fenstern in der würzigen Luft, die von den Bergen über den See weht, ungestört schlummern kann. Erstes Geräusch am (späten) Morgen ist das Geschnatter einiger Enten auf dem See oder das einer japanischen Reisegruppe, die das „Weiße Rössl“ fotografiert.


Hier ist die Welt noch in Ordnung

Berühmt geworden durch Ralph Benatzkys Singspiel und von Heerscharen Neugieriger besucht, ist bei aller gebotenen Professionalität und Wirtschaftlichkeit die Welt hier noch in Ordnung. Der Gast findet in ausgesprochen gediegener, wenngleich angenehm familiärer Atmosphäre und anheimelndem Ambiente einen Platz, an dem er zur Ruhe kommt. Das liegt sicher auch daran, daß die durchweg freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter sich „ihrem“ Haus verbunden fühlen, zum Teil schon Jahrzehnte im „Rössl“ beschäftigt sind. Lohndiener Hans Loitz, der u.a. den Gästen beim


Patissier, Helmut Peter, Eheleute Trutmann-Peter
Foto © Frank Becker
Gepäck behilflich ist, ist seit 25 Jahren im „Weißen Rössl“ der gute Geist, Chefportier Benno Götz umsorgt die Gäste seit 20 Jahren – früher war er Oberkellner im Rössl-Restaurant, bevor er sich die Schlüssel ans Revers heften konnte. Frühstücksmanager Fred Laimer ist seit 20 Jahren dabei und auch der gute Geist Wolfgang Hödlmoser zählt die vollen Jahrzehnte. Je nach Saison wirken 70-110 Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen am reibungslosen Gelingen mit, 50 von ihnen stammen aus der näheren Umgebung. Helmut Peter ist in den Familienbetrieb, der den Generationenübergang geschafft hat, hinein geboren und kommentiert lachend: „Nach ochtafuchzig Johr g´fallt´s mer immer noch!“

Die Werbung mogelt nicht

Werbung mogelt ja bekanntermaßen oft – doch der mehrfach preisgekrönte Werbefilm „Tage wie diese“, auf den Seniorchef Helmut Peter (58) zu Recht stolz ist, tut das nicht. Das „Weiße Rössl“ ist genau das, als was es sich präsentiert: ein Refugium der Erholung, Ruhe und Entspannung, wo man glatt vergißt „aktiv“ zu sein, wo man das Mobiltelefon nicht braucht, ein Ort, an dem man das Wort „Sommerfische“ wieder neu begreift – mit vier Sternen, notabene. Als Mitglied der Romantik Hotels &


Das "Weiße Rössl" - Foto © Frank Becker
Restaurants hat das Haus auch den Standards dieser anerkannten internationalen Vereinigung gegenüber Verpflichtungen.
10 Mio. Euro hat das Familienunternehmen von 1993-2004 in Um- und Ausbauten investiert, „...um den Strukturwandel überstehen zu können“, so Helmut Peter. Die Grundfläche wurde mit einer architektonischen Meisterleistung auf Trägern in den See hinein vergrößert, Teile des aus mehreren mit einander verbundenen Gebäuden bestehenden Hauses wurden aufgestockt, wodurch Platz für mehr und größere Zimmer und großzügigere Restaurants geschaffen werden konnte.

Es muß was Wunderbares sein

Aber kommen wir erst einmal durch die verwinkelten Gassen und den berühmten Torbogen mit dem Rössl darüber an. Der Empfang durch die charmante Gastgeberin Michaela Gnesda ist herzlich, Herr Hans kümmert sich um die Koffer. Die Zimmer sind behaglich und sehr komfortabel ausgestattet, die Betten  ein Traum. So gut schläft man selten in Hotels. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, bei der Wahl der Zimmer auf die Südseite mit Balkon zum See zu achten. Mein Tipp: Kaiserzimmer oder Suite buchen. Der geringe Preisunterschied macht sich an jedem Tag bezahlt, den man faul mit


Foto © Frank Becker
einem Buch auf dem Balkon verbringt und der mit dem Blick auf den See und die Berge begonnen hat. Spaziergänge durch den pittoresken Ort, Besichtigung der Wallfahrtskirche mit dem berühmten Pacher-Altar und die Historische Ausstellung im Rathaus bringen, so man es möchte, Abwechslung, und Ausflüge mit der Zahnradbahn zum Schafberg oder zu Fuß zur Jause auf dem Aschinger-Hof, sowie Bootstouren auf dem See oder eine Ballonfahrt mit der St. Wolfganger „Balloon & Airship Company“ sorgen für Berührung mit der Schönheit der Umgebung. Fahrräder stellt das Hotel gratis ebenso zur Verfügung wie ein Ruderboot oder Surfboards.
Im Grunde aber braucht man das gastliche Haus nicht zu verlassen, denn man bekommt dort alles, was der Sommerfrischler sich wünscht, wenn er mal nicht auf seinem Balkon faulenzen will. Eine

Abendstimmung - Foto © Frank Becker
Bibliothek steht denen zur Verfügung, die nicht selbst etwas zum Lesen mitgebracht haben. Tageszeitungen liegen aus, und beim Frühstück informiert die hauseigene Gazette „Die Morgenpost“ über Wetteraussichten, Freizeittipps und Veranstaltungen. Wer mehr über die Geschichte des Hauses erfahren möchte – und die ist reichhaltig – findet unterhaltende Information in den Hausbroschüren über Hotel und Entstehungsgeschichte des Singspiels „Im Weißen Rössl am Wolfgangsee“ und in der Ralph Benatzky-Biographie von Fritz Hennenberg „Es muß was Wunderbares sein...“, die als Sonderdruck für das Hotel dort zu haben ist.

Wohlfühlen ohne Eile

Privatschwimmbäder im Haus und im See (beheizt) für Hotelgäste, eine Sauna mit Blick aufs See- und Bergpanorama, Dampfbäder und Ruheliegen laden zur kostenlosen Benutzung ein.  Massagen


Morgenbad im See
Foto © Frank Becker
können gebucht werden. Nina Unterberger, diplomierte Wellness-Trainerin, hat die sportliche Betreuung der Hotelgäste übernommen, die z.B. bei Wasser-Gymnastik, Nordic Walking oder Laufausflügen für körperlichen Ausgleich sorgen wollen. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Kosmetik-Unternehmen REVIDERM ist in das Hotel zusätzlich ein spezialisierter Wellness-Bereich integriert worden, der auf der Basis ayurvedischer Erkenntnisse und Techniken Hautdiagnosen, Anti-Age-Behandlungen, Kopfmassagen, Kräuteröl-Körpermassagen, Stirn-Ölgüsse, Heu-, Kräuter- und Blütenbäder, Soft-Liege-Packungen, Tiefenruhe (du denkst, du schwebst!), Hand- und Fußpflege, Kosmetik, Peeling und etliche andere duftende und pflegende Wohlfühl-Behandlungen anbietet. Das erste REVIDERM-SPA Österreichs gibt sich alle Mühe, dem guten Ruf seines Quartiergebers gerecht zu werden. Aber bitte: Zeit mitbringen. Hier ist Eile nicht angezeigt.   

Kulinarische Empfehlungen

Vier Restaurants sorgen für das leibliche Wohl – der Gast hat die Wahl. Morgens lädt die helle Kaiser-Terrasse zu einem üppigen Frühstück vom warmen und kalten Büffet ein. Das „Weiße Rössl“ bietet mit einem umfangreichen Vollwert-Angebot auch dem ernährungsbewussten Gast eine große Auswahl an Möglichkeiten. Der Kaffee – für manchen Reisenden eine Überlebensfrage – ist ausgezeichnet. Im Benatzky-Stüberl werden ganztägig österreichische Schmankerl und Mehlspeisen offeriert, eine Spezialität der Küche, die hier Hervorragendes bietet. Recht ordentlich ist das Angebot


Rössl-Terrasse - Foto © Frank Becker
des Seerestaurants, in dem aber die Mehlspeisen weit besser sind als der Rest der Karte. Eine Klasse für sich ist hingegen das Romantik-Restaurant Kaiserterrasse, in dem die Qualität der Speisen und des perfekten Service durch Oberkellnerin Stephanie Peschke, die mit sächsischem Charme den Leopold Brandmeyer weit aus dem Feld schlägt, erlesen sind. Man sollte sich den kleinen Luxus gönnen, hier mit einem ausgewogenen abendlichen Essen, zum Beispiel einer Kürbiscreme-Suppe, einem Karpfen mit Kerbelpürree und Kernöl, dazu ein kleines regionales Trumer-Pils oder mit einem Menu aus Schilcher-Suppe, Reinanken-Filet und Salzburger Nockerl, dazu ein Grüner Veltliner von Salomon, den Tag zu runden. Die auf österreichische Weine aus dem eigenen Keller spezialisierte Weinkarte hat für jeden Geschmack das Richtige. Helmut Peter: „Das österreichische Essen baut auf der Mehlspeise auf – man bestellt sie zuerst und überlegt dann, was vorher reinpasst.“ Die Taille notiert das aber akkurat und gnadenlos. No, nebbich! Ein Absacker in der gemütlichen Hotelbar, in der an kühlen Abenden der Kamin flackert, liegt sozusagen auf dem Weg zu Zimmer und Bett und ist der i-Punkt.

Adieu heißt:  "Auf Wiedersehen"

Der Abschied von St. Wolfgang und dem „Rössl“ fällt dank des genossenen Komforts und der Freundlichkeit des Personals schwer, kein Wunder also, wenn man notieren kann, dass das „Weisse Rössl“ seit Jahrzehnten eine Vielzahl von Stammgästen hat, die zum Teil auch in 2. Generation


Wie in alten Zeiten - Foto © "Weißes Rössl"
wieder dorthin kommen, wo sie in den Ferien glücklich und zufrieden waren. Seit einiger Zeit kann man auch für den Winter planen, denn die traditionelle Winterpause wurde durch ein spezielles Programm ersetzt, das der Advents-Zeit und der sportlichen Seite des Winters Rechnung trägt. Viele, die jetzt zum ersten Mal dort waren, werden wiederkommen  - denn wo gibt es das schon noch, dass dem abreisenden Gast freundlich zum Abschied gewinkt wird?

© Musenblätter und Frank Becker


Besondere Herbstangebote 2007:

Zum 50. Todestag Ralph Benatzkys wird das Hotel „Weißes Rössl“ vom 21.-26. Oktober mit einem großen Programm die „Goldenen Zwanzigern“ mit namhaften Interpreten wieder aufleben


Judith Genske
Foto © Frank Becker
lassen. Aus dem Programm: „Best of Benatzky“ (Judith Genske), „Swing it!“ (Franz Kirchner Bigband), „Roaring Twenties“ (La Rose Rouge Orchester & Die Herren Wunderlich) - Musikalische Oktobertage im Weissen Rössl - beschwingt, witzig, frech & mit einem dezenten Schuss Erotik zurück in die Welten der Revuen und Chansons!
Auch Küchenchef Thomas Raffler wird sich von den „20-ern“ inspirieren lassen.
Das „Rössl-Package Goldene Zwanziger“ mit 5 Übernachtungen kostet im DZ mit HP ab € 575,- p.P.

Das Hotel „Im Weissen Rössl“ verfügt über 135 Betten in 50 Doppelzimmern, 10 Einzelzimmern, 19 Suiten und 2 Familienzimmern. Die Preise bewegen sich je nach Lage der Zimmer, Saison und Pensions-Wahl zwischen 65 und 185 Euro. See-Schwimmbad, Hallenbad, Sauna und Dampfbad sind im Preis inbegriffen. Das gilt auch für das außergewöhnlich reichhaltige Frühstücksbüffet für Pensionsgäste. Für Pkw stehen 24 Garagenplätze und ein 10 Gehminuten entfernter kostenloser Parkplatz zur Verfügung.

Anschrift: „Im Weißen Rössl“, Markt 74, A-5360 St. Wolfgang, Tel. 0043-6138-2306-0,

Informationen: Romantikhotel im Weissen Rössl, A-5360 St. Wolfgang am See, Telefon 0043-6138-23060, Fax -230641. www.weissesroessl.at  E-mail: office@weissesroessl.at

Ein Literaturtip:
Als Reisebegleiter durchs Salzkammergut und an den Wolfgangsee empfiehlt sich  Alfred Komareks kundiger Reiseführer "Salzkammergut - Reise
durch ein unbekanntes Land"
, 3. Auflage 2004, Verlag Kremayr & Scheriau Wien, 287 Seiten, geb..
Alfred Komarek weiß, wo der Kaiserschmarrn erfunden wurde, was Goiserer sind, kennt die Geheimnisse des Hallstätter Sees und die letzten Einbäume. Er erzählt den Ischler Klatsch weiter, berichtet über Fritz von Herzmanovsky- Orlando, Hermann Bahr und natürlich Kaiser Franz Joseph. Ein kurzes, aber liebenswertes Kapitelchen widmet er auch St. Wolfgang, dem Pacher-Altar, dem "Weißen Rössl" und der Schafbergbahn.
Die ist übrigens heuer generalüberholt und kann im Herbst die St. Wolfganger Gäste wieder hinauf zum Hausberg und zum Aschingerhof bringen.

Auch zur Lektüre zu empfehlen: Dietmar Griesers "Nachsommertraum"

und Renate Just "Krumme Touren II"