Schlösser, Pubs und Herrensitze Per Pneu im Südosten der grünen Insel - Blessington • Cashel • Arthurstown - Ein Tässchen für den Tee gefällig?
Auf die Empfehlung der regionalen Tourismus-Organisation besuchen wir auf unserer Weiterreise das kleine Örtchen Bennettsbridge, besser gesagt: seine handwerkliche Attraktion am Ortsrand, die Nicholas Mosse Pottery in der alten Mühle am River Nore. Nicholas Mosse hat mit seiner Töpferei eine Menge qualifizierter Arbeitsplätze geschaffen, wofür man ihm in dieser Gegend sehr dankbar ist.
Die fröhlichen Dekors der Produkte – man macht Schüsseln und Schälchen, Tassen, Krüge und vieles andere mehr – werden von Hand aufgetragen und sind, wie die Blumen-, Apfel-, Kirsch- und
The Rock of Cashel – ein Monument vergangener Macht Nach einem kleinen Lunch im Café der Töpferei geht es gestärkt weiter, denn eine ganz spannende Sehenswürdigkeit, ein „Landmark“ Südost-Irlands lockt: die Burgruine Rock of Cashel im County Tipperary. „It´s a long way to Tipperary“ mochte man mit dem alten Soldatenlied singen, denn die rund 90 Kilometer gestalteten sich, der miserablen Beschilderung geschuldet, zu einer Irrfahrt. Das muß man dort wohl dem Tourismus zuliebe noch ein wenig ändern, damit nicht nur Ortskundige flott von A nach B ihren Weg finden.
Schließlich haben wir den Weg nach Cashel auch dank mitfühlender Hinweise Einheimischer doch noch gefunden (wir waren zu viert und haben uns wirklich bemüht). Und: es hat sich gelohnt! Auf einem steil aufragenden Felsen thront der immer noch beeindruckende Rest des gewaltigen Bauwerks über dem 11.400 Seelen zählenden Ort Cashel und dem County Tipperary – ein Monument einstiger weltlicher und klerikaler Macht, wo vom 4. Jahrhundert an die Könige von Munster residierten. Sie übergaben 1101 den Felsen und die Macht an die Kirche, deren Macht erst 1647 in einer blutigen Belagerung von Oliver Cromwell gebrochen wurde.
Die dräuende Witterung, deren heftige Windböen an diesem Tag auf der Anhöhe gespenstisch durch die Mauern von Kathedrale und Festungswerk, um den 28 Meter hohen Rundturm und die keltischen Kreuze des Friedhofs heulten, schwere dunkle Wolkenberge herantrieben, sie zerfetzten, für Momente gleißendem Licht den Weg frei gaben, um im nächsten Augenblick schon wieder düsteres Unheil zu verkünden, für das besondere Erlebnis des Rock gesorgt. Während Raben den Turm umkreisten, auf ihn niederstießen und sich von der nächsten Böe wieder forttragen ließen, kam mir E.A. Poes „The Raven“ in den Sinn und begleitete mich noch eine ganze Weile auf dem weiteren Weg.
Open here I flung the shutter, when, with many a flirt and flutter,
In there stepped a stately Raven of the saintly days of yore. Not the least obeisance made he; not a minute stopped or stayed he, But, with mien of lord or lady, perched above my chamber door-- Perched upon a bust of Pallas just above my chamber door - Perched, and sat, and nothing more.
Die hohe Kunst gediegener Gastlichkeit: Dunbrody House
Die Zimmer und Suiten in dem von einem weitläufigen Park umgebenen Landhaus, zu dem wir mit der Passage East Fähre nach Ballyhack übersetzen, sind von geschmackvoller Eleganz, der Aufenthalt im Dunbrody House ist ein Labsal nicht nur für den Gaumen, sondern und besonders auch für die Seele. Ein längerer Aufenthalt als nur für eine Übernachtung muß eindringlich empfohlen werden. Hier kann man zu sich selber finden. Glücklicherweise werden wir am Abend des folgenden Tages noch einmal dort das müde Haupt zur erholsamen Nachtruhe betten können. Am folgenden Tag wollen wir nach Waterford und zum Hook Lighthouse, dem ältesten Leuchtturm Europas auf der Hook Peninsula, dem südlichsten Zipfel des County Wexford.
Davon erzähle ich Ihnen morgen.
Wichtige Web-Adressen dieses Reiseabschnitts: Nicholas Mosse Pottery: www.nicholasmosse.com
Rock of Cashel: www.heritageireland.ie
Dunbrody House: www.dunbrodyhouse.com
Lesen Sie auch die anderen Teile dieser Irland-Reportage: → Hier
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