Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Kunsthalle Recklinghausen zeigt Ikonen und Lackminiaturen
 
Die Exponate stammen aus dem russischen Malerdorf Palech
 
Recklinghausen - "Mythos Palech" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen, die ab dem 12. Dezember Ikonen und Lackminiaturen aus dem russischen Malerdorf Palech präsentiert. Die bis zum 6. Februar nächsten Jahres laufende Schau findet anläßlich des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 statt, so die Kuratorin Eva Haustein-Bartsch in einer Ankündigung. In dem rund 300 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegenen Ort werden sowohl Ikonen als auch auf Pappmaché gemalte Lackminiaturen hergestellt.
 
Die Ortschaft Palech ist seit dem 17. Jahrhundert ein Zentrum der Ikonenmalerei. Deren für Palech typische Merkmale sind miniaturhaft fein in Pastelltönen gemalte und mit weißen Ornamenten verzierte Architekturkulissen und üppig gestaltete Landschaften, die neben den dargestellten Heiligen als gleichberechtigte Elemente der Komposition erscheinen. Nach der Oktoberrevolution 1917 gab es einen starken Rückgang der Nachfrage nach Ikonen. So wandten sich nicht wenige Ikonenmaler der Lackmalerei zu.
 
Sie bemalten in Eitemperatechnik sowie mit Gold Gegenstände aus Pappmaché, die anschließend lackiert und poliert wurden. Die ausgestellten Exponate zeigen ländliche Alltagszenen, Szenen aus russischen Märchen, aus altrussischen Heldenepen und aus der russischen Geschichte. Seit den 1990er Jahren werden in Palech auch wieder Ikonen gemalt. Die ausgestellten Stücke stammen aus der Sammlung des Ikonenmuseums Recklinghausen, aus einer italienischen Kollektion aus Vicenza und zahlreichen Privatsammlungen.
 
Die Ausstellung ist Di bis So + Feiert. 11 bis 18 Uhr, Heiligabend und Silvester 11 bis 14 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunst-re.de
 
 
Eko-Haus zeigt "Landschaften und Gärten in Japan um 1900"
 
Düsseldorf - Zur Einstimmung auf das Japanjahr 2011 zeigt das Eko-Haus in Düsseldorf seit dem 23. November die Ausstellung "Landschaften und Gärten in Japan um 1900." Die um das Jahr 1890 entstandenen Photographien entstammen mehreren Alben, hieß es in einer Ankündigung. Die Bilder seien spannende Zeugen einer vergangenen Epoche, in welcher der mythische Charakter einer Landschaft im Vordergrund stand. Sie zeigen Menschen, die an religiösen Stätten innehalten, in blühenden Gärten verweilen, bei der Überquerung eines Flusses oder bei der Arbeit zu sehen sind.
Die Landschaftsmotive, die sowohl die unwegsame Natur als auch den Blick auf den heiligen Berg Fuji festhalten, weisen nach Angaben der Ausstellungsmacher durchaus Parallelen zur europäischen Landschaftsmalerei der Romantik auf. In ihr wurde die Natur als beseelt empfunden und stand als Metapher für das Leben. Da die Technik der Photographie in dieser Zeit noch in den Anfängen steckte, sind auch Aufnahmen im Studio mit entsprechenden Kulissen entstanden.

Die ursprünglich handkolorierten Albumin-Photographien sind von Norbert Prusko digital bearbeitet worden. Viele der gezeigten Aufnahmen stammen vom japanischen Photographen Kusakabe Kimbei. Das erste Photoatelier in Japan wurde von Felice Beato in Yokohama im Jahre 1865 eröffnet. Das Photoatelier wurde später von Kusakabe übernommen und weitergeführt. In dieser Ausstellung wird erstmals eine Auswahl von rund 35 Arbeiten präsentiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Osthaus Museum in Hagen hüllt sich in Düfte
 
Ausstellung zeigt die Kulturgeschichte von Parfum und Parfumgefäßen
 
Hagen - "Flacons - Haute Couture der Düfte" lautet eine wohlriechende Ausstellung im Osthaus Museum Hagen, die bis zum 20. Februar zu sehen ist. Die Ausstellung widmet sich der Kulturgeschichte von Parfum und Parfumgefäßen im Laufe der vergangenen Jahrhunderte, hieß es in einer Ankündigung. Zu sehen sind unter anderem Ringfingerfläschchen aus der Biedermeierzeit, figürliche Flacons aus zartem Porzellan, kostbare Flacons bekannter Manufakturen wie Baccarat, Flacons aus den Häusern Chanel oder Christian Dior, die das Haute Couture-Verständnis verschiedener Epochen widerspiegeln.
 
Alle Exponate gewähren dem Besucher einen Blick auf vergangene Epochen und die Mode der jeweiligen Zeit, so die Aussteller. Namen wie René Lalique, François Coty, Elsa Schiaparelli und Coco Chanel stehen für gestalterisch außergewöhnliche Flacons des letzten Jahrhunderts. Im Fokus der Schau steht die außergewöhnliche Sammlung von Beatrice Frankl. Sie umfaßt gut 3.000 internationale Exponate rund um das Thema Flaconkunst von 1820 bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Duftgefäße wie Cremeparfums und Duftlampen, Schmuck- und Taschenflacons gehören ebenso zu Frankls Schätzen wie Puderdosen, Duftkarten, Anzeigen und Plakate, bis hin zu künstlerischen Flacon-Inszenierungen weltbekannter Fotografen wie Richard Avedon, Herb Ritts oder Bruce Weber. Auch viele historische Flacons deutscher Hersteller finden sich in ihrer Sammlung. Die schönsten und interessantesten Stücke werden in der Ausstellung präsentiert.

Das Konzept der Schau umfaßt 14 unterschiedlich gestaltete Räume zu verschiedenen Themen, Epochen und Marken wie zum Beispiel "Unendliche Geschichte – Duftgefäße von 1820-1900", "Fashion – Company & Commerz", "Sucht und Sinnlichkeit – Die Geschichte des Opium" oder "Große Glaskunst".
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker