Von Pfauen, Libellen und Fledermäusen

Geheimnisvolle Tierwelt im Jugendstil

von Andreas Rehnolt/Red.

Vase mit Katzenköpfen, Amphora-Werke um 1900
Foto © Martin Adam - Bröhan-Museum Berlin
Von Pfauen, Libellen und Fledermäusen

Kreismuseum Zons zeigt Tierwelt im Jugendstil
 
Unter dem Titel "Von Pfauen, Libellen und Fledermäusen" präsentiert das Kreismuseum im Zons vom 15. August bis zum 14. November eine Ausstellung über die geheimnissvolle wie zauberhafte Tierwelt des Jugendstils. Wie Museumsleiterin Angelika Riemann mitteilte, finden sich im Jugendstil auf Vasen, Schalen, Tellern oder Leuchtern Pfauen, Libellen oder Schmetterlinge. Motive, die schon seit der Antike bekannt und beliebt waren. Ihre tradierte Darstellung erfuhr durch die Erkenntnisse und Entdeckungen im Bereich der Biologie im 19. Jahrhundert eine Überlagerung.
 
Ebenso initiierten laut Riemann die Forschungsreisen und Gründungen von zoologischen Gärten ein wiedererwachendes künstlerisches Bewußtsein wie auch ein privates Interesse für die exotische und heimische Tierwelt. Zugleich habe das japanische Kunstverständnis, das Europa ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte, die Auffassung von Kunst und Gestaltung, die das Kreatürliche in den Vordergrund rückte, revolutioniert. Auf und an Objekten finden sich seit dieser Zeit auch Tiere, die ästhetisch bis dahin kaum beliebt waren. Etwa Schlangen oder Spinnen. 

Diese Tierdarstellungen erzeugten nach Angaben des Museums oft eine atemberaubende Spannung,

Reiher-Teller, Bing & Grøndahl um 1890
Foto © Martin Adam - Bröhan-Museum Berlin
da die Schönheit des wohlgeformten Objekts diametral zu dem von den Künstlern gewählten Motiv stand, das eher abschreckend wirkte. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Bröhan-Museum in Berlin, dem Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus.
Die Leihgaben des Bröhan-Museums finden ihre Ergänzung aus der Zonser und anderen Sammlungen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 

Redaktion: Frank Becker