Entenhausen entdecken

Im Egmont Ehapa Verlag ist ein Reiseführer und Atlas erschienen

von Andreas Rehnolt und Frank Becker

© Disney
Rechtzeitig zur Urlaubssaison:
Der Reiseführer Entenhausen
 
Der Ehapa-Verlag präsentiert in einem liebevoll ausgestatteten Sonderband die Sehenswürdigkeiten der Metropole von Stella Antarum und ihres Umlandes.
 
Entenhausen - Rechtzeitig zur sommerlichen Urlaubssaison hat der Kölner Egmont-Ehapa-Verlag in seiner Comic Collection den lange überfälligen informativen Reiseführer durch die Comicmetropole Entenhausen und ihr Umland auf den Markt gebracht. Auf insgesamt 48 Seiten werden hier die musealsten Museen, himmelhohe Häuserschluchten, die seidenweichsten Sandstrände, gipfellockende Gebirge, wanderfreundliche Wälder und fliederblaue Flüsse und Seen aufgelistet, die in jedem Leser den Wunsch auslösen, endlich in die Heimat Donald Ducks und der Entenhausener Onkel-Gesellschaft aufzubrechen.
 
Nicht nur mit Schätzen der Natur pur kann Entenhausen punkten. Auch Freunde  von Kultur und Architektur kommen hier auf ihre Kosten. Da gibt es zum einen das Entenhausener Münster, das  die Einheimischen liebevoll "Notre Duck" nennen und das als Bau der Hochgotik mitten im Stadtzentrum liegt. Natürlich lohnt sich auf den Spuren der Panzerknackerbande auch die Umrundung der Geldspeicher Dagobert Ducks. Der reichste Erpel der Comicwelt hat gleich sieben davon. Der älteste befindet sich in einem Bürohaus im Zentrum, ein zweiter liegt östlich der Hasenheide in der Nähe des bekannten Geburtshausees von Daniel Düsentrieb, dem quirligen Erfinder. Bleibt anzumerken, daß alle Geldspeicher strengstens gesichert und nur von außen zu besichtigen sind.
 
Wie jede Stadt, die auf sich hält, gibt es natürlich auch in Donald Ducks Heimatstadt ein altes Schloß. Schloß Schauerstein liegt im Südosten von Entenhausen, malerisch zwischen dem Bergmassiv Wachenstein und dem Heistersee gelegen. Wer genug Zeit mitbringt, könnte sich auch noch am Rande des Höllentals im Norden der Stadt Schloß Lumberjack ansehen, das allerdings leider immer noch für den Publikumsverkehr gesperrt ist. Und dann natürlich, zwei Kilometer südlich von Schnarchenreuth, die Gänseburg, die für jedermann zur Besichtigung freigegeben ist. Daß Entenhausen sogar einmal Ort der Weltausstellung war, sei nur am Rande erwähnt.
 
Museumsliebhaber können im örtlichen Völkerkundemuseum in die Geschichte eintauchen und etwa den Wäschesack der Königin von Saba bewundern, die Perücke von Karl dem Kahlen oder auch das um 870 nach Christus gebaute Wikingerschiff. Außerdem finden sich – mit Hilfe des im Reiseführer vorhandenen großen Stadtplans - auch noch das Museum für Moderne Kunst im Stadtwald unweit der Oper, das Leuchtturm-Museum am Kap Quack, das Städtische Museum und das Museum für Meereskunde. Sport wird groß geschrieben in Entenhausen, nicht zuletzt die Vielzahl der Stadien zeugt davon: im Heldenstadion, Reitstadion, und dem Stadion an der Knochenklinik sowie auf Autorennstrecken und Regattakursen, aber auch beim Angelsport in allen Varianten werden höchste Leistungen erzielt.
 
Womit wir beim Wasser wären. Zwei gigantische Stahlseil-Hängebrücken gibt es zu begehen und bewundern. Die großartige Bilgenbuchtbrücke, die Entenhausens Westen über die Gumpe, die zentrale Lebensader der Stadt mit dem Süden verbindet. Und dann die Möwensundbrücke, die nördlich des Ortsteils Westend sowie des Krähenwaldes den Möwensund überspannt. Für Brückenfans sind im Reiseführer auch noch unzählige kleine und teilweise halsbrecherische Brücken aufgeführt.
 
Bei einem Besuch in Entenhausen darf natürlich das Emil-Erpel-Geburtshaus nicht ausgelassen werden, das an den Gründer der Stadt erinnert. Unter den zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten lohnt ganz sicher ein Besuch in den Zoologischen Gärten, wo es unter anderem die Wüsten-Keifzange, den Doppeladler und den seltenen Rüssel-Schnurps zu sehen gibt, der mit seinem markanten Rüssel, den auffällig vorstehenden Zähnen und dem putzigen Geweih einer der Besuchermagneten ist.
 
Zahlreiche Denkmale - etwa die Emil Erpel-Statue nahe der Oper, der David-Duck-Brunnen in der Nähe des Rathauses oder das Denker-Denkmal zeugen von der historischen Größe Entenhausens. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Denkmal für den aufopferungsvollen Hilfspostboten Säbelbein, der mit einer beeindruckenden Inschrift auf dem Denkmalssockel geehrt wird: „Dieses Denkmal wurde errichtet zu Ehren des wackeren Hilfspostboten Säbelbein, der nie in seinem Leben einen Brief verloren hat. Ob Schnee, ob Regen, ob Feud oder Leid, nie wich er auch nur einen Fingerbreit vom Pfad der Pflicht ab.“ Diese Statuen gilt es ebenso zu entdecken, wie die überwältigenden Naturdenkmale in der spektakulären Natur um die Metropole. Die Satanszacke oder die Nadelzinne zum Bergsteigen, das Äolsgebirge mit seinen akustischen Phänomenen oder der Gumpenfall, bei dem man den donnernden Wassermassen zusehen und zuhören kann. Gezahlt wird in Entenhausen selbstverständlich nach wie vor in Talern und Kreuzern. Wer sich in einem der Lokale stärken möchte, sollte auf keinen Fall nach Entenbraten verlangen. "Ein absolutes Sakrileg", heißt es im Reiseführer. Und noch einen Rat gibt es: Niemals sollten Besucher der Comic-Metropole an einem Preisausschreiben, Wettbewerb oder einer Lotterie teilnehmen. Die Chancen zu gewinnen stehen stets bei Null, weil Gustav Gans als Schoßkind des Glücks ohnehin immer alles gewinnt.
 
Der Reiseführer Entenhausen ist nach 13 Jahren ernsthafter Forschung von Jürgen Wollina

© Disney
zusammengestellt, gezeichnet, mit reichem farbigem Bildmaterial illustriert worden und unter der bewährten Redaktion von Wolf Stegmaier und Johnny A. Grote erschienen. In zahlreichen Fußnoten belegt der Autor den Wahrheitsgehalt seiner Recherchen mit detaillierten Angaben über die Fundstellen. Er stützt sich in den O-Tönen zudem auf die legendären deutschen Texte von Dr. Erika Fuchs (1906-2005), die das unerreichte zeichnerische Genie von Carl Barks (1901-2000) kongenial ins Wort umgesetzt hat.

Ein Reise(ver)führer, der zwar in keine Jackentasche paßt, den aber jeder haben sollte, damit es ihm nicht geht wie Donald Duck in MM Heft 7/1955, wo er zugeben muß: "Um die Wahrheit zu sagen, ich hab´ als Kind so oft die Schule geschwänzt, daß meine Kenntnisse in der Heimatkunde sehr lückenhaft sind."
Also: "Ach bitte, wo geht´s hier nach Entenhausen?" - "Da links um die Ecke" (In: Das olympische Feuer, TGDD 55).
 

Jürgen Wollina „Reiseführer Entenhausen – Die schönsten Sehenswürdigkeiten“
© 2010 Disney Enterprises, / Egmont Verlagsgesellschaft (ehapa-comic-collection), 48 Seiten, DIN A 4, durchgehend farbig illustriert, mit Quellenhinweisen und beiliegender farbiger Landkarte im Format ca. DIN A 0 - ISBN-Nummer 978-3-7704-3386-5, im Buch- und Zeitschriftenhandel 19,95 Euro
Weitere Informationen unter: www.ehapa-comic-collection.de

Redaktion: Frank Becker