Chaplin-Museum in Corsier-sur-Vevey (Schweiz)

Der Regisseur, Komiker und Schauspieler verbrachte dort die letzten 25 Jahre seines Lebens

von Andreas Rehnolt

© Chaplin-Museum
Die Schweiz erhält in Corsier-sur-Vevey
ein Chaplin-Museum
 
Der begnadete Regisseur, Komiker und Schauspieler
verbrachte dort die letzten 25 Jahre seines Lebens
 
Corsier-sur-Vevey - Nach langer Vorbereitungszeit entsteht auf dem Landsitz im schweizerischen Corsier-sur-Vevey, wo Charlie Chaplin die letzten 25 Jahre seines Lebens verbrachte, das Chaplin-Museum „Chaplins World. The modern Times Museum". Nach Angaben von Schweiz-Tourismus ist die Eröffnung für das Jahr 2012 geplant. Ein Rundgang voller Entdeckungen, Erfahrungen und Emotionen wird die Besucher auf rund 3000 Quadratmetern das Leben und Werk des britischen Komikers multimedial erleben lassen, hieß es jetzt.

Das Projekt "Chaplin's World" des Museumsleiters Yves Durand und des Szenografen François Durand soll aus drei großen Teilen bestehen. Dem renovierten Herrenhaus, in dem Chaplins Leben

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multimedial aufbereitet wird, einem 200 Sitzplätze umfassenden Theater, das dem Schaffen des Komikers gewidmet wird sowie einem großen Park, der zum Flanieren einlädt. Läden und Restaurants auf dem Gelände sollen szenisch angelegt werden.
 
Nach den bisherigen Plänen wird es ein Filmcafé im Stil von "Goldrausch" geben, eine kleine Bar mit jener Londoner Atmosphäre, die Lord Charlie so liebte sowie Terrassen, die einen freien Blick auf das Herrenhaus mit dem See und den Bergen im Hintergrund bieten. Investiert werden etwa 60 Millionen Schweizer Franken. Pro Jahr erwartet die Museumsstiftung unter der Leitung von Chaplins Sohn Michael etwa 250.000 Besucher. 
 
Chaplin, gebürtiger Brite, errang zwar in den USA seine größten Erfolge, behielt jedoch stets seine britische Staatsangehörigkeit. Er selbst sah sich vor allem als Weltbürger und Pazifist. Am 18. September 1952, zu Beginn der McCarthy-Ära, verließ Chaplin die Vereinigten Staaten für einen Kurzbesuch in England. Anlaß war die Weltpremiere seines dort spielenden Films "Rampenlicht". Als Hoover davon erfuhr, verhinderte er durch ein Verfahren wegen "subversiver Tätigkeiten" Chaplins Rückkehr in die Vereinigten Staaten.
 

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Dieser beschloß daraufhin, in Europa zu bleiben. Er zog im Dezember 1952 in die Schweiz und ließ sich im Anwesen Manoir de Ban oberhalb Corsier-sur-Vevey am Genfersee nieder. 1972 kehrte er anläßlich der Verleihung eines Ehrenoscars noch einmal kurzfristig in die USA zurück. Am 25. Dezember 1977 starb Chaplin im Schlaf im Alter von 88 Jahren in Vevey in der Schweiz, wo er auch beerdigt wurde. Eine Skulptur Chaplins, vom englischen Bildhauer John Doubleday geschaffen, steht an der Seepromenade in Vevey am Genfer See.
 
 

Redaktion: Frank Becker