„Onkel Dagobert – Aus dem Leben eines Fantastilliardärs“

Ein bildschöner Auswahlband für die Ferien

von Frank Becker

© Disney
"Schätze, ihr möchtet gern
wissen, warum ich so an
meinem Geld hänge."
 
 (Dagobert Duck)

Oh ja, das wollen wir und wer wüßte das besser aufzudröseln als Dagobert Duck selbst – der ist immerhin Fantastilliardär und weiß zu jedem selbst verdienten Taler, Kreuzer oder Peso eine Geschichte zu erzählen. Viel haben wir anläßlich aktueller Buchbesprechungen unseren Lesern schon über diesen wie es oft heißt, „reichsten Erpel der Erde“ erzählt, arbeitet doch der Verlag Ehapa Egmont derzeit mit Akribie das Lebenswerk seines Erfinders Carl Barks in wunderbaren Sammelbänden auf. Einmal nicht beteiligt ist am jüngsten Band der Reihe Ehapa Comic Collection mit dem Titel „Onkel Dagobert – Aus dem Leben eines Fantastilliardärs“ der ausgewiesene Fachmann und Kenner Johnny A. Grote. Doch werden mir Redaktör Wolf Stegmaier und Tillmann Prüfer, Verfasser des Vorworts, mit Überzeugung zustimmen, wenn ich einmal mehr betone, daß Entenhausen, Heimat des backenbärtigen Erpels, der mit Vorliebe in seinem Geldspeicher badet, den wissenschaftlichen Erkenntnissen der D.O.N.A.L.D. folgend auf Stella Antarum liegt.
 
Aah Geld! Es ist mir ein Hochgenuß, wie ein Seehund hineinzuspringen und wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu schmeißen, daß es mir auf die Glatze prasselt!“ (O-Ton Erika Fuchs, schlechthin die Übersetzerin der von Barks erdachten Geschichten). Wir sehen eine solche Badeszene auf dem Umschlag und auf S. 333 des neuen Prachtbandes mit 20 großen und berühmten Dagobert-Duck-Geschichten. Den legendären Sprung ins Geldbad vollführt Dagobert Duck übrigens auf S. 111 ff. und noch einmal auf S. 125 in der Geschichte „Der arme reiche Mann (Only A Poor Man)“. Nach Kapiteln seines jetzt gute 60 Jahre währenden abenteuerlichen Entenlebens geordnet erleben wir Dagoberts nicht unsentimentale Erinnerungen, Entenhausener Erlebnisse, abenteuerliche Reisen um den Globus und die immerwährende Suche nach den Schätzen der Erde, die dem Entenhausener Nabob alles bedeuten.
 
Immer mit dabei natürlich sein Erbneffe Donald Duck und wiederum dessen Neffen Tick, Trick und Track, die oft genug die vom geldgeblendeten Dagobert und dem sich regelmäßig überschätzenden Donald in den Dreck gefahren wird. Daß in allen aber auch der Held des Alltags steckt, beweisen die höchst moralischen Abenteuer der Entenfamilie und ihrer ewigen Widersacher in Gestalt der Panzerknacker AG. Die Auswahl der 20 Geschichten aus dem riesigen Œuvre Barks´  ist natürlich dem persönlichen Geschmack der Herausgeber geschuldet, doch kann man mit Fug und Recht sagen, daß sie zum einen repräsentativ ist, zum anderen in Werkauszügen sonst seltener beachtete Stories wie "House of Haunts" und "The Invisible Intruder" (mit Gyro Gearloose/Daniel Düsentrieb) berücksichtigt.

Wer jetzt irgendwo in Deutschland in die Sommerferien startet und noch nicht Abonnent der "Onkel Dagobert"-Reihe ist, die ja chronologisch Carl Barks´ Dagobertsches Gesamtwerk erfaßt, sollte diesen wundervollen Sammelband im Gepäck oder im Kofferraum des Autos haben. Fürs Handgepäck auf Flügen vielleicht ein paar Gramm zu schwer, aber am Zielort die Garantie für fantasti(lliardäri)sche Ferienwochen. Hervorragend in Typographie, Layout und Farbgenauigkeit wird das Buch auch nach den Ferien als kompaktes Auswahl-Werk als Handexemplar unverzichtbar in einer Barks-Sammlung sein. Eine Anschaffung fürs Leben und von den Musenblättern nicht zuletzt wegen der komplett von Dr. Erika Fuchs übersetzten Texte empfohlen.


© Disney
 
Carl Barks: Onkel Dagobert - Aus dem Leben eines Fantastilliardärs
428 farbige Seiten, Hardcover - ISBN: 978-3-7704-3384-1 - 29,95 €
Weitere Informationen unter: www.ehapa-comic-collection.de  und unter vielen Stichworten auf den Comic-Seiten der Musenblätter.