17. Juni 1953

Volksaufstand in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands

von Rudolf Engel und Frank Becker
17. Juni 1953
 
Der von Berliner Bauarbeitern angeführte Aufstand vom 17. Juni 1953 gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen in der DDR-Planwirtschaft und als Protest gegen die Versorgungsmängel im Land, schließlich gegen das stalinistische System der DDR unter dem Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht erfaßt über 500 Orte und rund 600 Betriebe in der sowjetischen Zone. Landesweit beteiligen sich mehr als eine halbe Million Menschen. Die sowjetischen Besatzer verhängen das Kriegsrecht und schlagen den Aufstand mit Panzern nieder. Es gibt Tote und Verletzte auf beiden Seiten. Einige Anführer des Aufstandes werden anschließend zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Die danach einsetzende Fluchtwelle in den Westen Deutschlands - die "Abstimmung mit den Füßen" - weiß Ulbricht acht Jahre später, am 13. August 1961, nur mit der Befestigung der „Staatsgrenze der DDR“ durch die Einrichtung von verminten Todesstreifen mit Selbstschußanlagen und dem Bau der berüchtigten Berliner Mauer aufzuhalten.