Künstler, Tänzer und Regisseur
Daniel Spoerri wird 80 Düsseldorf - Der bildende Künstler, Tänzer und Regisseur Daniel Spoerri feiert heute seinen 80. Geburtstag. Er ist Mitbegründer der Künstlergruppierung "Nouveau Réalisme" und gilt als Erfinder der "Eat-Art". 1968 gründete Spoerri die Eat-Art-Edition und eröffnete das Restaurant Spoerri in Düsseldorf, das er bis 1972 führte und in dem unter anderem Aktionen mit Joseph Beuys, Robert Filliou, Dieter Roth, Ben Vautier und Emmett Williams stattfanden. 1942 floh der gebürtige Rumäne Spoerri mit seiner Mutter und fünf Geschwistern nach Zürich. Seine Karriere begann in den 50er Jahren als Tänzer in Bern. Nach einem Studium an der Theatertanzschule Zürich und in Paris kehrte er 1954 nach Bern zurück, wo er drei Jahre lang als Erster Tänzer am Stadttheater engagiert war. Er erteilte auch selber Ballettunterricht und finanzierte damit eigene Theaterexperimente. Als Regisseur realisierte er deutsche Erstaufführungen am Kleintheater Bern, unter anderem "Die kahle Sängerin" von Eugène Ionesco und "Wie man Wünsche am Schwanz packt" von Pablo Picasso. Am Düsseldorfer Schauspielhaus inszenierte er 1972 die deutschsprachige Erstaufführung von Tristan Tzaras "Gasherz". Ab Mitte der 70er Jahre arbeitete er mehrfach als Bühnenbildner in Inszenierungen Peter Zadeks ("Professor Unrat" 1974, "Wintermärchen" 1978). Die Kunsthalle Krems in Österreich widmet dem vielseitigen Künstler ab dem 21. November eine Ausstellung mit dem Titel "Ein Augenblick für eine Ewigkeit". Der Zufall spielte und spielt in Spoerris Werk immer eine wichtige Rolle. Als "Handlanger des Zufalls, das könnte meine Berufsbezeichnung sein", definierte der sich einmal selbst. Er bezieht den Zufall ganz bewußt in sein Schaffen ein, am offensichtlichsten in den Tableaux-Pieges, den Fallenbildern. Redaktion: Frank Becker |
Bilder
27.03.10
