Ausstellung zu Roman Polanski

Filmmuseum Düsseldorf zeigt Leben und Werk des vielfach ausgezeichneten Regisseurs und Schauspielers

von Andreas Rehnolt

Weltweit erste umfassende Ausst
ellung
zu Roman Polanski 
 
Filmmuseum Düsseldorf zeigt eine Ausstellung zu Leben und Werk
des vielfach ausgezeichneten und gleichzeitig umstrittenen
Regisseurs und Schauspielers
 
Düsseldorf - Die weltweit erste umfassende Ausstellung zu Leben und Werk des international renommierten Regisseurs und Schauspielers Roman Polanski ist seit Samstag im Filmmuseum Düsseldorf zu sehen. Die Schau spannt einen Bogen vom Leben des jüdischen Jungen Roman im Ghetto der polnischen Stadt Krakau über die Stationen seines filmischen Lebens in Lodz, Paris, London und Hollywood bis hin zu seinem jüngsten Leinwanderfolg, "Ghostwriter", der erst in der vergangenen Woche bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.
 
Auch der vom Gericht verfügte Hausarrest für den Oscarpreisträger (Der Pianist) in der Schweiz

Foto: Filmmuseum Düsseldorf
aufgrund eines 31 Jahre alten Haftbefehls wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in den USA wurde nicht ausgespart. Die Ausstellung zeigt auf gut 300 Quadratmetern mehrere hundert Exponate - Fotos von Dreharbeiten, Filmplakate, Szenenbilder, technisches Gerät, Kostüme, Interviews und natürlich jede Menge Filme, die im Museums-Kino Black-Box präsentiert werden, wie der Leiter des Museums, Bernd Desinger bei der Vorbesichtigung der bis zum 16. Mai laufenden Schau mitteilte. Darunter nicht nur weltberühmte Filme wie "Tanz der Vampire", "Rosemary's Baby", "Chinatown", sondern auch seine Kurzfilme, die Polanski zwischen 1957 und 1962 als Student der Filmhochschule im polnischen Lodz drehte.
 
Aus dem dortigen Filmmuseum und der Hochschule stammen zahlreiche der in Düsseldorf ausgestellten Exponate, wie Kurator Matthias Knob erklärte. Polanskis "Scriptgirl" Sylvette Baudrot, die seit dem Jahr 1976 bei jedem Film des Regisseurs dabei war, hat über die Pariser Cinemathek Notizbücher und Schnittpläne, Szenen-Skizzen und Fotos am Rande der Filmarbeiten beigesteuert. Auch Polanskis alter Studentenausweis der hoch angesehenen Filmhochschule in Lodz ist in der Ausstellung zu sehen. Polanski selbst wäre sicherlich gerne zur Eröffnung gekommen, meinte Desinger. Aber der nach wie vor bestehende Hausarrest in der Schweiz ließe das eben nicht zu. Und so müssen sich die Zuschauer mit den Fotos und Filmausschnitten des Künstlers begnügen. Immerhin als Bronzekopf - eine Arbeit von Pawel Jocz - ist Polanski auch in der Düsseldorfer Ausstellung dabei.
 
Das Filmmuseum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker