Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Senta Berger und Michael Verhoeven erhalten Strate-Preis

Düsseldorf - Die Schauspielerin Senta Berger und der Filmregisseur Michael Verhoeven erhalten den diesjährigen mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Herbert-Strate-Preis. Die Auszeichnung wird am 4. November von der Filmstiftung NRW und dem Hauptverband deutscher Filmtheater in Düsseldorf überreicht. Mit dem Preis werden Personen geehrt, die sich um den deutschen Film verdient gemacht haben, teilte eine Sprecherin der Filmstiftung am Mittwoch mit. Berger und Verhoeven sind seit 1966 verheiratet. Senta Berger ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielerinnen, die zudem auch in Hollywood und Italien vor der Kamera stand. Die 1941 in Wien geborene Charakterdarstellerin engagiert sich darüber hinaus seit 2003 als Präsidentin der Deutschen Filmakademie für den deutschen Film.
 
1965 gründete Senta Berger mit Michael Verhoeven die Sentana Filmproduktion. Mit Filmen wie „Die weiße Rose“ und „Das schreckliche Mädchen“, für den Verhoeven eine Oscar-Nominierung erhielt, sowie den Dokumentationen „Der unbekannte Soldat“ oder „Menschliches Versagen“ habe der 1938 geborene Regisseur immer wieder bewiesen, daß er einer der politischsten Filmemacher Deutschlands ist, so die Filmstiftung. Der Preis erinnert an den Kinobetreiber Herbert Strate, der 2004 im Alter von 82 Jahren starb und sich als Präsident der Filmförderungsanstalt und des Hauptverbands deutscher Filmtheater große Verdienste um den deutschen Film erworben hatte.
 
 
Neuss präsentiert die Kulturgeschichte des Puzzlespiels
 
Ausstellung im Clemens-Sels-Museum zeigt Exponate aus vier Jahrhunderten
 
Neuss - Unter dem Titel "Gebt Götter mir Geduld" präsentiert das Clemens-Sels-Museum im rheinischen Neuss ab dem 8. November eine Ausstellung zur Kulturgeschichte des Puzzlespiels aus vier Jahrhunderten. Das Suchen und Zusammensetzen von Teilen zu einem ganzen Bild gehöre bis heute zu den beliebtesten Spielen, weil es Geduld, ein gutes Auge sowie Sinn für Farben und Formen erfordere, hieß es am Mittwoch in einer Ankündigung des Museums. Die Beliebtheit zeige sich auch in der enormen Vielfalt der Spiele und Motive. Zudem gibt es Puzzlespiele  nicht nur für jede Altersgruppe, sondern inzwischen ebenso in dreidimensionalen Exemplaren, so eine Sprecherin des Museums im Vorfeld der bis zum 31. Januar nächsten Jahres laufenden
Ausstellung.
 
Die Wurzeln der Legespiele reichen nach Angaben der Ausstellungsmacher bis in die Antike zurück. Hier versuchte man aus geometrischen Formen neue Figuren zu kreieren. Erst im 17. Jahrhundert tauchten die noch heute bekannten Bilderwürfel auf. Ihre Karriere verdanken die Puzzlespiele der Pädagogisierung des Unterrichts. Im 18. Jahrhundert setzten Hauslehrer sie als Lernmittel ein. Auf Holz aufgezogene Landkarten, die an den Ländergrenzen zersägt waren, mußten von den Schülern zusammengefügt werden. Spielerisch wurden so geographische Kenntnisse vermittelt und vertieft. Später wurden Puzzles, die zunächst ein Gesellschaftsspiel für Erwachsene waren, auch für Kinder angeboten. Dabei sollten sie nicht nur dem Zeitvertreib dienen.
 
Die unterschiedlichen Motive der Spiele folgten auch dem Ziel, den Kindern etwa religiöse und moralische Botschaften, historische Kenntnisse oder naturwissenschaftliche Inhalte näher zu bringen und sozusagen begreifbar zu machen. Heute werden mit diesen Spielen solche Ziele weniger verfolgt. Im Vordergrund steht nun das Trainieren von Kompetenzen wie Geduld und
systematisches Denken. Die Spiele prägten lange Zeit die Alltags-, Freizeit- und Lernkultur, so die Sprecherin des Museums weiter. Zudem seien sie ein Spiegel für die gesellschaftlichen Normen und Werte. Neben ausgewählten historischen Spielen aus dem eigenen Bestand werden im wesentlichen die bedeutenden Objekte der Sammlung Bekkering aus dem niederländischen Enschede in Neuss präsentiert.
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.


Krefeld widmet sich mit Ausstellung dem Etikettenkult
 
Krefeld - "Etikettenkult" lautet der Titel einer Ausstellung im Krefelder Museum Burg Linn, die sich ab dem 1. November der Entwicklung des gewebten Markenzeichens zum Modelabel widmet. Für die Schau bat das Museum ehemalige Mitarbeiter von Etikettenfirmen in der "Samt- und Seidenstadt" um Mithilfe. In Krefeld wurden und werden nicht nur Stoffe und Krawatten produziert. In den 1920er und 30er-Jahren gab es in der Niederrhein-Stadt rund 15 Firmen, die ausschließlich Etiketten für Kleider oder Hüte herstellten und die in der ganzen Welt Kunden hatten. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht dabei die Krefelder Etikettenfirma Carl Neiss, von deren Archivbeständen große Teile in Museen gegangen sind.
 
Das Museum Burg Linn sucht nun ehemalige Mitarbeiter, die noch Firmenmaterial, Fotos oder Produkte besitzen. Ferner sucht das Museum Mitarbeiter sowie Fotodokumente, Unterlagen und Produkte der Firmen Ricken und Kluge aus Krefeld. Schon 1995 konnte das Museum bei der Schließung der Firma Carl Neiss zahlreiche Musterbücher sowie Rollen gewebter Seidenbilder und Teile des Entwurfsbüros übernehmen. Wer noch über Material, Erinnerungen oder Produkte der drei Firmen verfügt, kann sich beim Museum telefonisch (02151-570038) oder per Email (chr.dautermann@krefeld.de) melden. 

Redaktion: Frank Becker