Aktuelles aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




Clemens-Sels-Museum präsentiert den Maler Wilhelm Schmurr
 
Neuss - Zum 50. Todestag des Malers Wilhelm Schmurr präsentiert das Clemens-Sels-Museum im rheinischen Neuss unter dem Titel "Die Magie des Augenblicks" ab dem 20. September eine Ausstellung mit mehr als 150 Arbeiten des Künstlers. Nach Angaben einer Museumssprecherin war der 1878 in Hagen geborene Schmurr ein Individualist, "dessen vielfach monumentalen Formate und ungewöhnlichen Sujets von einer tiefen, ruhigen Musik getragen werden und zweifellos zu den wegweisenden Entdeckungen unserer Zeit gehören." Gerade die Einfachheit der Dinge, die der in Düsseldorf großgewordene Künstler mit genau kalkulierten Farben und Linien eingefangen hat, stünden für den Maler, so eine Kuratorin der bis zum 17. Januar 2010 laufenden Schau: Das Kartoffelfeuer, das in einer kalten Abendsonne regelrecht knistert oder die Dünen, über deren weiten Windungen das Geschrei der Möwen hörbar wird.
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Impressionisten aus dem Wallraf-Richartz-Museum nun in Wien
 
Köln/Wien - Die Kölner Erfolgsausstellung "Impressionismus - Wie das Licht auf die Leinwand kam" ist ab kommenden Freitag zu Gast in der Wiener Albertina. Dies teilte am Montag ein Sprecher des Museums in Köln mit. Mehr als 70 Meisterwerke von van Gogh, Gauguin, Monet und anderen sind dann für vier Monate in der österreichischen Hauptstadt zu sehen. In Köln zog die Schau rund 90.000 Besucher an. Auch im Palazzo Strozzi im italienischen Florenz begeisterte die Ausstellung bereits. Die Gemälde aus der Ständigen Sammlung des Kölner Museums waren im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprojekts "Maltechnik des Impressionismus" vom hauseigenen Restauratorenteam untersucht worden. Die überraschenden und teils brisanten Ergebnisse
mündeten in der spannenden und allgemein verständlichen Sonderausstellung.
 
 
 
K21 in Düsseldorf zeigt Werke von Wilhelm Sasnal
 
Düsseldorf - Die Kunstsammlung K21 in Düsseldorf präsentiert seit Samstag (5.9.) die bislang größte Werkschau des polnischen Künstlers Wilhelm Sasnal außerhalb seines Heimatlandes. Der 1972 in Krakau geborene Sasnal gilt inzwischen als ein Klassiker der neuen polnischen Malerei. Die bis zum 10. Januar kommenden Jahres laufende Schau zeigt rund 80 Gemälde und gibt einen breiten Überblick über die zehn Jahre von seiner Studienzeit bis heute, hieß es zum Start der Ausstellung. Sie ist exklusiv nur in Düsseldorf zu sehen und ist um zentrale Themen herum gruppiert, auf die Sasnal in seinem Schaffen immer wieder zurückkommt.
 
Dazu gehören Bilder von Familie und Freunden ebenso wie von historischen Personen, das Fortleben der Moderne in der gebauten Umwelt und das Fliegen als ihr Sinnbild, aber auch die Darstellung intimer Befindlichkeiten, die Klischee beladenen Ansichten seines Wohnortes Krakau oder die Allgegenwart der Kirche in Polen. "Wie wenige seiner Generation begreift Sasnal das gemalte Bild als Abbild für Themen und Momente seiner unmittelbaren und globalen Gegenwart", so die Kuratoren der Ausstellung.
 
Die Kunstsammlung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden 1. Mittwoch im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
 
Kölner Galerie präsentiert den Fotografen Marc Riboud
 
Köln - "At home and abroad" lautet der Titel einer Ausstellung, mit der die in-focus-Galerie in Köln seit Samstag den 1923 im französischen Lyon geborenen Fotografen Mark Riboud würdigt.  Seine ersten Fotos machte Riboud im Alter von 14 Jahren mit einer Taschenkamera, die ihn noch lange auf seinen Reisen begleiten sollte. Ihre handlichen Abmessungen ermöglichten es ihm, zu fotografieren ohne Aufmerksamkeit zu erregen. "So gelang es Riboud, in seinen Bildern den Eindruck von Unmittelbarkeit und Authentizität entstehen zu lassen, Nähe zu vermitteln, ohne aufdringlich zu erscheinen," hieß es bei der Eröffnung der bis zum 30. Oktober laufenden Schau.
 
1951 lernte Riboud den Mitbegründer der Fotoagentur Magnum, Henri Cartier-Bresson, kennen, der von seinen bis dahin gemachten Fotos vor und während des Zweiten Weltkriegs so begeistert war, daß er ihn fortan nach Kräften förderte. Schon ein Jahr später er von Cartier-Bresson, Robert Capa und David Seymour bei Magnum als Mitarbeiter akzeptiert - womit für den damals 28 Jahre alten Fotografen eine jahrzehntelange Reise um die Welt begann. Ab 1955 arbeitete Riboud im Nahen und Fernen Osten, in Indien, Nepal und der Sowjetunion. Er war einer der ersten westlichen Fotografen in China nach der Kulturrevolution und fuhr in einem Auto von Alaska bis Mexiko. In den sechziger Jahren besuchte er nicht nur Afrika, sondern auch die Kriegsgebiete in Kambodscha, Nord- und Südvietnam. Heute lebt der Fotograf wieder überwiegend in Frankreich und zählt zu den größten Fotojournalisten des 20. Jahrhunderts. Die in focus Galerie zeigt einen großen Überblick über seine Arbeiten.
 
Die Galerie ist bis zum 20. September täglich von 15 - 19 Uhr geöffnet, danach bis zum Ende der Ausstellung nach telefonischer Vereinbarung.
 
 
Kunstmuseum Bonn zeigt "Ferne Nähe"
 
Ausstellung über die Natur in der Kunst der Gegenwart
 
Bonn - "Ferne Nähe" lautet der Titel einer Ausstellung im Kunstmuseum Bonn, die sich ab heute der Natur in der Kunst der Gegenwart widmet. Zu sehen sind bis zum 15. November zahlreiche Installationen, Objekte, Gemälde, Fotos und Filme von 20 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Sie sollen zeigen, dass die Vorstellung von Natur eine kulturelle Konstruktion, Projektionsfläche von Ideen, Werten und Gefühlen ist, so Kurator Volker Adolphs in einer Ankündigung der Schau. Die Kunst der Gegenwart reproduziert, imitiert, verfremdet, erforscht, entwirft Natur und fragt die Kunst nach ihren Methoden, Natur zu zeigen, hieß es im Vorfeld der Ausstellung.
 
"Bedroht und bedrohlich, Gegenstand nostalgischer Sehnsucht, ausgebeutetes Materiallager und spiritueller Grund, die Natur erscheint vertraut und fremd, nah und fern", so die Aussteller weiter. Kunst dagegen könne nicht Natur sein, weil sie sich "als eigener Blick zwischen uns und die Natur schiebt." Kunst arbeitet nach Darstellung der Kuratoren mit traditionellen Bildformen, Landschaft, Garten. Sie lenkt den Blick des Betrachters auf die wilde, unbeherrschte Natur ebenso wie auf die durch die Eingriffe des Menschen deformierte Natur. Die Ausstellung "Ferne Nähe" fügt die gezeigten Positionen nicht zu einer Geschichte zusammen, gibt keinen Überblick über das Thema, deutet aber dessen Weite an in Ansichten der Natur, die von elementarer Kraft, Künstlichkeit und Verlust sprechen.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 Internet: www.kunstmuseum-bonn.de


Van Goghs "Schuhe" jetzt im Wallraf-Richartz-Museum
 
Köln - Die wohl meist diskutierten Schuhe der Kunstgeschichte sind ab dem 17. September im
Kölner Wallraf-Richartz-Museum ausgestellt. Es handelt sich um ein Paar schwarzer Stiefel, die der niederländische Maler Vincent van Gogh 1886 in Paris gemalt hat. Verschlissen, zerbeult und ausgelatscht sind sie seit Jahrzehnten Gegenstand philosophischer und kunsthistorischer Debatten, so ein Sprecher des Museums am Mittwoch. Gestritten wird über die Funktion von Kunst, den Nutzen der Interpretation und die Natur des Seins. Den Anfang machte 1936 Martin Heidegger, der das Bild in Amsterdam gesehen hatte, mit seinem Essay "Der Ursprung des Kunstwerkes". In den darauf folgenden Jahren bezogen unter anderem der Kunsthistoriker Meyer Schapiro und der Philosoph Jacques Derrida zu den Schuhen van Goghs Stellung, die in Köln bis zum 10. Januar nächsten Jahres in einem eigenen Ausstellungsraum betrachtet werden können.
 
Das Museum ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 22 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 


Akademie-Galerie zeigt Joseph Fassbender
 
Düsseldorf - In der Reihe ihrer Ausstellungen zu herausragenden Lehrern nach 1945 zeigt die Akademie-Galerie der Kunstakademie in Düsseldorf vom 18. September an einen Überblick zum Schaffen von Joseph Fassbender. Fassbender, der zunächst seit dem Jahr 1955 die graphische Abteilung der Werkkunstschule Krefeld leitete, war im Jahr 1958 dem Ruf an die Kunstakademie Düsseldorf als Nachfolger von Otto Pankok gefolgt. Dort leitete er dann bis zum Jahr 1968 eine Mal- und Zeichenklasse. Die Verbundenheit Fassbenders zur Akademie läßt sich nicht nur in den Erinnerungen der Studierenden nachspüren, auch der Künstler selbst habe sie immer wieder unterstrichen, hieß es am Mittwoch in der Ankündigung der bis zum 7. Februar nächsten Jahres laufenden Schau.
 
Fassbender war nicht nur als Maler tätig, sondern auch als Plakat- und Buchgestalter. Die druckgraphischen Arbeiten sind nach Angaben der Akademie besonders bemerkenswert wegen der hier sichtbaren Experimentierfreude. Zahlreiche Aufträge für öffentliche Gebäude wurden ihm nach dem Zweiten Weltkrieg anvertraut. In Düsseldorf zählen dazu die "Tapisserie en bois" im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses und der grossformatige Wandteppich in der NRW-Akademie der Wissenschaften. Die Ausstellung wird mit circa 80 Werken die Vielfalt in Fassbenders künstlerischem Wirken ausführlich dokumentieren, hieß es im Vorfeld weiter.
 Die Akademie-Galerie ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker