Money, money, money...

Ein Kontrapunkt

von Peter Bilsing

Foto © Frank Becker
Money, money, money…
  über eine Pestilenz unserer Zeit
 

Die Selbstüberschätzung tötet den Erfolg im Keim.
(Bismarck)

Money 1
: Was ist das bloß für eine Zeit? Da hat eine Bank soviel Schulden gemacht, wie die gesamte BRD besitzt, und alle versuchen es immer noch krampfhaft geheim zu halten, sogar einen Untersuchungsausschuß gibt es, der anscheinend alleine die Aufgabe hat, die gute Hundertschaft von Politikern,
die über ihre Landesbanken bis zum Hals mit in dem Dreck stecken bis zur Wahl (!) herauszuhalten, .
 
Money 2: Das größte kulturelle Protzobjekt aller Zeiten „die Elbphilharmonie in Hamburg“ wird tatsächlich Ende des Jahres fertig. Aus 150 Millionen Planungs-Euro wurde eine gute halbe Milliarde, die großzügig verbaut wurde. (Wie hat man mich damals beschimpft, als ich alles in einem Kommentar voraussagte.) Der große Ole Superstar möchte sich mit New York vergleichen lassen. „Ja, man guckt neidvoll hier rüber!“ , wie er damals zur Grundsteinlegung sagte. Größenwahnsinniges Prestige-Projekt einer handvoll auserwählter Hanseaten um pöbelfreie Spitzenkultur genießen zu können. Der Pöbel, sprich das Volk, der Steuerzahler, wird es berappen, anscheinen ohne Murren, denn mittlerweile sind ja auch die GRÜNEN mit dabei. „Halleluja sog i!“
 
Money 3: Essen tut einem schon fast leid. Die Kulturhauptstadt 2010 ist pleite und das Projekt praktisch tot, denn es gibt kaum Sponsoren; und mit diesen hatten die Essener Großfürsten fest gerechnet, als sie sich bewarben. Nun ist die Konjunktur schuld! Aber, aber meine Herren! Schon zum Bewerbungszeitraum war Essen so pleite, daß der Haushalt unter Zwangsverwaltung der Landesregierung in Düsseldorf stand. Immerhin hat einer gut verdient, Fritz Pleitgen (Nomen es omen – haha!). Der Ex-WDR Intendant und Chef der Veranstaltung kann nun seine karge Intendanten-Pension (wie aus internen Kreisen verlautete) mit gut 3 Millionen Euro aufstocken. Highlights und Leuchttürme, wie Madonna, die Stones oder Domingo, an welche die Großkopfeten dachten, leuchten nun woanders, waren sie doch nicht bereit, allein für die Ehre des Ruhrgebiets aufzutreten. Diese nur am schnöden Mammon orientierten Ferkelsbären! Nun werden eben auf der A 1 Würstchen gebraten…
 
Herzlich grüßt
Ihr/Euer
Peter Bilsing


Redaktion: Frank Becker