Genua liegt vor der Haustür

Italien von einer seiner schönsten Seiten

von Frank Becker

Genua - Porta Soprana -
Foto © Frank Becker

Genua liegt vor der Haustür

Italien von einer seiner schönsten Seiten
 
Sie möchten Genua besuchen, die Geburtsstadt des legendären Seefahrers Christoph Kolumbus? Ganz leicht: die faszinierende Metropole Liguriens mit ihren Palazzi, Piazze und dem historischen Hafen, die sich „La Superba“ (Die Stolze) nennt oder ein Badeurlaub an der von der Natur verwöhnten ligurischen Küste zwischen Blumenriviera im Westen und Cinque Terre im Osten sind durch direkte Flugverbindungen von allen deutschen Gegenden aus seit ein paar Jahren näher gerückt.
 
Genua hat sich herausgeputzt

Vor etwas über 500 Jahren ist der Entdecker Amerikas gestorben – Genua hatte sich und nicht nur das schmalbrüstige Haus an der Via Ceccardi, in der er seine Kindheit verbracht haben soll, zwischen Porta Soprana und den Resten eines romanischen Kreuzgangs aus diesem Anlaß kräftig herausgeputzt, und auch die Provinz hatte sich für den Ansturm von Reisenden gewappnet. Der Tourismus Liguriens hat dadurch Aufwind bekommen, der ungebrochen anhält. Vieles gibt es zu empfehlen, denn die Region ist abwechslungsreich und bunt.
 
Versäumen sollte der Reisende in Genua keinesfalls einen Besuch des Porto antico mit dem

Genua - Blick von Castelletto - Foto © Frank Becker
Marinemuseum und dem größten Meerwasser-Aquarium Europas sowie das preiswerte Vergnügen, mit einer der „Funicolari“ (Seilbahnen) oder den „Ascensori“ für 50 Cent von Meeres- bis auf Gipfelhöhe zu fahren, z.B. auf den Castelletto und den grandiosen Ausblick über Stadt und Hafen zu genießen. Die genial konstruierten Aufzüge sind öffentliche Transportmittel in dieser förmlich an die Felsen geklebten Großstadt, in der jeder Quadratmeter kostbares Gut ist. Motorroller beherrschen das Straßenbild. Parkplätze sind rar. Der Flughafen liegt zentral. Der Städtereisende ist also gut beraten, mit dem Flugzeug zu kommen und Busse und Bahnen zu benutzen.
 
Immer schon von besonderer Bedeutung für die Fracht- und Passagier-Schiffahrt, ist Genua auf dem besten Wege mehr zu werden, nämlich ein hochkarätiges Tourismus-Zentrum und Magnet für Freunde der besonderen Küche. Von Bed & Breakfast für einfache Wünsche bis zur gehobenen Hotelkategorie von 5 Sternen für höchste Ansprüche ist an Unterkünften alles vorhanden. Der Kreuzfahrthafen ist ausgebaut, diverse Linien – auch der Luxusklasse laufen Genua an und seit Mai 2007 hat die Stadt eine Fakultät der Koch-Universität Pollenzo (ich habe Ihnen ja schon in meinem kulinarischen Piemont-Bericht von dieser ersten Koch-Uni der Welt erzählt).
 
Baden mit Stil


Finale Ligure - Foto © Frank Becker
Mit ihren berühmten Badeorten und geschichtsträchtigen Hafenstädten Ventimiglia, Alassio, San Remo, Savona, Finale Ligure, Santa Margherita Ligure, Rapallo, Sestri, La Spezia und Portofino ist die italienische Riviera eine sonnenverwöhnte Perle am Mittelmeer, da wo es am schönsten ist. Geformt wie ein Bumerang schmiegt sich die Provinz Ligurien zwischen die schroffen Höhenzüge und Felsen, die vom Norden häufig bis ans herrlich blaue Wasser reichen und eine Küste mit traumhaften Buchten, weißen Sandstränden und gastfreundlichen Städten und Dörfern. Einer der schönsten Winkel und durch Fred Buscaglione unsterblich geworden, ist das stilvolle Portofino, dessen malerische Bucht mit der Fähre oder dem Linienbus von Santa Margherita Ligure aus gut zu erreichen ist – ein Muß für Besucher und ein unvergeßliches Erlebnis! Das von seiner Stadtmauer beschützte beschauliche Finalborgo im Hinterland des ehrwürdigen Badeortes Finale Ligure, wo die Siesta noch etwas gilt, lockt dazu, mal einen Gang hinunter zu schalten und sich der Ruhe und gutem Essen hinzugeben. Auch ein Ausflug mit der Schmalspurbahn von Genua in die Berge nach Casella lohnt auf jeden Fall. 
 
300 Tage Saison zum Erholen und Schlemmen

Das Klima erlaubt eine Saison von sage und schreibe 300 Tagen pro Jahr, was das Risiko

Portofino - Foto © Frank Becker
verregneter Ferien sehr gering hält. Das Zeug zum gehobenen Tourismus hat Ligurien allemal, denn was die Region an architektonischen und historischen Sehenswürdigkeiten, Museen und Hotellerie zu bieten hat, kann sich sehen lassen. Zu den ungezählten Pensionen für den schmaleren Geldbeutel, den Grand- und Mittelklasse-Hotels an Riviera, Levante und Cinque Terre kommen mittlerweile schon über 200 Agriturismi, Unterkünfte teils mit Vollpensions-Angebot in land- und weinwirtschaftlichen Betrieben, eine immer beliebtere und durchaus ansprechende Art, seinen Erholungsurlaub zu verbringen. Die kulinarischen Spezialitäten wie Focaccia in allen Spielarten, Fazéni, unvergleichlich die Polenta mit Lardo, eingelegte Mittelmeer-Sardellen, ligurische Oliven, köstliche Pasqualine und Ripieno, traumhaftes Risotto mit gebratenen Zucchini-Blüten und die Weine, z.B. der fein aromatische Manorolo, der Trollinger-ähnliche Rossese, der unprätentiöse La Giustiniana, frischer Pigato oder der kräftige Colline del Genovesato) sind allein eine Reise wert.
 
Immer nah an der Natur

Naturfreunde haben aufgrund der Topographie von überall her aus den Städten nur kurze Wege zum erstrebten Ziel oder sie nehmen gleich Quartier in einem der in die berückende Natur eingebetteten Weiler in den Bergen bzw. einem der erwähnten Agriturismi Quartier. Wanderwege wie z.B. der Ligurische Höhenweg/Panoramaweg, der von der französischen Grenze bis zur Toscana angelegt ist, der Cinque Terre Küstenwanderweg oder der Portofino Höhenwanderweg sowie Radwege sind ausgeschildert. Gute Wanderkarten sind erhältlich. Wohin man sich in diesem beschenkten Landstrich auch wendet, man wird feststellen: Ligurien lohnt!

Foto © Frank Becker
  
 

Informationen
bekommt man über die Italienische Zentrale für Tourismus E.N.I.T., Dott. Marco Montini, Neue Mainzer Str. 26, 60311 Frankfurt/M., Tel. 069-237434 oder, sowie im Internet unter
www.enit-italia.de, www.turismoinliguria.it, www.agriturist.de und www.terranostra.it .

Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.15 - 17 Uhr / Sa geschlossen