Der Akt in Kunstgeschichte

Museum Bochum - "Nackte und Akte"

von Andreas Rehnolt

Ernst Ludwig Kirchner, Akt
Museum Bochum präsentiert
"Nackte und Akte"
 

Bochum - Das Museum Bochum zeigt ab kommenden Samstag unter dem Titel "Nackte und Akte" unterschiedliche Aktdarstellungen aus der Bochumer Kunstsammlung. Die bis zum 27. September laufende Schau solle auch eine Möglichkeit bieten, das Phänomen Nacktheit in der Kunst und in den Massenmedien zu relativieren, so eine Sprecherin des Museums am Mittwoch. Die Aktkunst bildet den unbekleideten menschlichen Körper ganz oder in Teilen ab. Die frühesten Beispiele der Kunst- und Kulturgeschichte sind Kultgegenstände wie etwa die Venus von Willendorf, die auf das 25.000 vor Christus datiert wird. Auch in späteren Kulturen hatte Nacktheit nach Angaben der Kuratoren eine sakrale Bedeutung.
 
Die Kunst trug zu allen Zeiten zum jeweiligen nackten Menschenbild maßgeblich bei, was oft als Provokation empfunden wurde. Der spanische Maler Goya etwa wurde wegen seines berühmten 

Francisco de Goya - Die nackte Maya
Gemäldes 'Nackte Maya' sogar vor das Inquisitionstribunal geladen. Gustave Courbet löste mit seinem inzwischen verschollenem Bild 'Ursprung der Welt' einen Skandal aus. Ernst-Ludwig Kirchner oder der österreichische Maler Egon Schiele wurden beide wegen ihrer freizügigen Darstellungen strafrechtlich verfolgt, so die Kuratoren der Ausstellung weiter. In Bochum sind Werke etwa von Jean Arp, Heinrich Campendonk, Lovis Corinth, HAP Grieshaber, David Hockney, Erich Heckel, Ernst-Ludwig Kirchner, Alfred Kubin, Max Liebermann, Henry Moore, Max Pechstein, Pablo Picasso und vielen anderen zu sehen. 
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet. An jedem 1. Mittwoch im Monat ist der Eintritt frei.