Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Gedenkwoche zur deutsch-polnischen Verständigung
 
Vom 30. August bis 6. September wird in der ehemaligen Abtei Brauweiler dem 70sten Jahrestag des Überfalls auf Polen und des Beginns des Zweiten Weltkriegs gedacht
 
Pulheim-Brauweiler - Vom 30. August bis zum 6. September findet in der ehemaligen Abtei Brauweiler bei Pulheim eine Gedenkwoche zur deutsch-polnischen Verständigung statt. Wie die Staatskanzlei am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, spielt in der Geschichte der ehemaligen Abtei das Verhältnis von Deutschen und Polen "im Positiven wie im Negativen eine besondere Rolle." Die Gedenkwoche findet aus Anlaß des 70. Jahrestags des Überfalls von Nazi-Deutschland auf Polen und des damit beginnenden Zweiten Weltkriegs statt. Die Person der aus dem Rheinland stammenden polnischen Königin Richeza, der Enkelin von Kaiser Otto II. und Tochter der Brauweiler Klosterstifter Ehrenfried und Mathilde steht nach Angaben der Veranstalter für die positive Seite im Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.
 
Dagegen gehören das vorübergehend auf dem ehemaligen Klostergelände eingerichtete nationalsozialistische Gestapogefängnis sowie auch das dort von 1945 bis 1949 untergebrachte Displaced-Persons-Lager der britischen Militärverwaltung zu den dunklen Kapiteln der deutsch-polnischen Geschichte. Die Abtei Brauweiler sei damit eine historische Stätte, wo - zum wiederholten Male seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges - am Beispiel der eigenen Vergangenheit die besondere Verantwortung der heutigen und künftigen Generationen für die Aussöhnung der Menschen beider Völker zum Ausdruck kommt, hieß es weiter in der Vorankündigung.
 
Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen wird NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am 4. September dem polnischen Minister für Internationale Dialoge, Wladyslaw Bartoszewski den Richeza-Preis verleihen. Außerdem finden während der Gedenkwoche Vorträge, musikalische Darbietungen, ein Diskussionsforum und eine Gedenkmesse für die Opfer des deutschen Überfalls und für Maximilian Kolbe, einen Märtyrer in einem deutschen Konzentrationslager, statt.
 
 
 
Meisterwerke der Radierkunst von Rembrandt in Langenfeld
 
Langenfeld - Das Kulturelle Forum der Stadt Langenfeld präsentiert ab dem 16. August über 70 Meisterwerke der Radierkunst des großen niederländischen Meisters Rembrandt van Rijn. Bei den bis zum 11. Oktober ausgestellten Werken handelt es sich um Teile einer in zwei Jahrhunderten zusammen getragenen Kunstsammlung der Universität Göttingen, teilte eine Sprecherin des Forums am Mittwoch mit. Die Themen der exklusiv für Langenfeld ausgewählten Radierungen Rembrandts sind Porträts, Landschaften, biblische Erzählungen und Genreszenen. Das Werk Rembrandts unterrichte in mancherlei Hinsicht über Geschichte und Kultur der Niederlande und selbst die als zeitlos geltenden biblischen Historien überlieferten die holländische Mentalität des 17. Jahrhunderts, hieß es in der Vorankündigung weiter.
 
Als Porträtist mache Rembrandt die Betrachter mit wohlhabenden Kaufleuten, einflußreichen Predigern und bedeutenden Gelehrten bekannt. Die Radierungen sind oft Genrestücke mit dem Leben der einfachen Leute. Seine Landschaftsdarstellungen führen durch die engere holländische Heimat und seine Selbstbildnisse geben Nachricht, wie er sich selbst und seinen eigenen Stand gesehen hat, so die Kuratoren der Schau, die von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet wird.
 
Das Kulturelle Forum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Ausstellungsschiff zeigt den Alltag der nahen Zukunft
 
Düsseldorf - Vom 11. bis 13. August gibt eine Ausstellung auf dem Schiff MS Wissenschaft am Düsseldorfer Rheinufer einen Ausblick auf die mögliche nahe Zukunft. Ob Schule, Arbeitstag im Büro oder Freizeit, in 20 Jahren sehen sie vermutlich völlig anders aus als heute, so die Initiative Wissenschaft als Veranstalter am Montag in einer Ankündigung. Die Ausstellung an Bord ist vor allem für Schüler und Familien konzipiert. Der Eintritt ist frei. Gemeinsam mit einer fiktiven Familie aus dem Jahr 2030 erleben die Ausstellungsbesucher im Bauch des 105 Meter langen Frachtschiffs den Alltag der Zukunft.
 
27 Ausstellungsstücke zeigen, wie Forschung und Entwicklung das Wohnen zu Hause, die Arbeit und das Lernen, unsere Mobilität, Gesundheit und Freizeit verändern. Verkehrsschilder, die mit Autos sprechen können, ein tüchtiger Haushaltsroboter und eine Technik, die die Computermaus überflüssig machen könnte, warten auf Besucher. Einblicke werden gegeben in Projekte, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, von Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft sowie von Hochschulen finanziert werden.
 
 
NRW-Forum zeigt Armin Mueller-Stahl als Zeichner
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Übermalungen eines Drehbuchs" präsentiert das NRW-Forum in Düsseldorf ab dem 15. August Arbeiten des international bekannten Schauspielers Armin Mueller-Stahl. Bis zum 27. September sind insgesamt 173 Zeichnungen und Aquarelle des 68 Jahre alten Mueller-Stahl zu sehen, teilte Petra Wenzel vom NRW-Forum am Dienstag mit. Die Bilder zeichnete der Schauspieler bei Drehpausen am Set des Films "Buddenbrooks" direkt ins Drehbuch hinein. Zu sehen sind jetzt anekdotische Skizzen ebenso wie gezeichneten Apercus vom Set. Farbspiele von Düstergrau bis Grellrot lassen die Stimmungslandschaften des Künstlers während der Dreharbeiten zu dem Film erahnen, hieß es in der Vorankündigung weiter. Ergänzt werden die Zeichnungen durch sechs großformatige Gemälde und ein 45-minütiges Fernseh-Interview, in dem Mueller-Stahl ausführlich zu Wort kommt. 
 
Das NRW-Forum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 20 Uhr und freitags bis 24 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstpreis für Thomas Strickers Skulptur "Permanent lightning"
 
Die Blitzskulptur wird am 28. August in Grevenbroich eingeweiht
 
Grevenbroich - Der Künstler Stricker wird für sein Werk "Permanent lightning" mit dem diesjährigen Sparda-Kunstpreis NRW der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West in Höhe von 100.000 Euro ausgezeichnet. Die Blitz-Skulptur wird nach Angaben der Stadt vom Dienstag am 28. August im Stadtpark aufgestellt und eingeweiht. Der 46-jährige in Düsseldorf arbeitende Künstler hat seine Stahlskulptur als dreidimensionales Kunstwerk für Besucher begehbar gemacht, hieß es weiter. Fotografien natürlicher Blitze dienten ihm dabei als Vorbild.
 
Der Meisterschüler des Bildhauers und Professors Klaus Rinke will nach eigenen Angaben "den Raum, deren Türen die Künstler-Avantgarde um Beuys und Co. aufgestoßen hat, nutzen". Nicht zuletzt deshalb hält der in St. Gallen geborene Stricker sein Arbeitsfeld bewußt offen und will sich "nicht in kunsthistorische Schubladen stecken" lassen. Die Edelstahl-Skulptur eines materialisierten Blitzes hat eine Gesamthöhe von etwa 12 Metern. "Stricker schafft mit „permanent lightning“ ein ausdruckstarkes Symbol für das spannungsreiche Verhältnis von Mensch, Natur und der Kraft der Energie", hieß es aus der Begründung der Jury. Seit 2006 wird der Sparda-Kunstpreis NRW vergeben. Das Ziel der Auszeichnung ist es, städtischen Räumen ein neues, unverwechselbares Profil zu geben und damit die Akzeptanz und Identifikation von Bewohnern und Bürgern mit ihrer Arbeits- und Lebenswelt zu erhöhen.


Filmstiftung NRW vergibt Jahresfilmprogramm-Prämien am 4. November
 
Düsseldorf - Die Vergabe der diesjährigen Filmprogramm-Prämien der Filmstiftung NRW findet am 4. November im Düsseldorfer Savoy-Theater statt. Ausgezeichnet werden Kinobetreiber von Rhein und Ruhr, die sich im vergangenen Jahr auf ihren Leinwänden vor allem um den deutschen und europäischen sowie um Kinder- und Jugendfilme verdient gemacht haben, teilte eine Sprecherin der Stiftung am Mittwoch mit. Zum zweiten Mal wird dann auch der mit 20.000 Euro dotierte Innovationspreis Kino verliehen. Ebenso wird der Herbert-Strate-Preis vergeben, mit dem Personen geehrt werden, die sich um den deutschen Film verdient gemacht haben. Auch in diesem Jahr werden prominente Paten aus der Filmbranche bei der Prämienvergabe anwesend sein, um den Kinobetreibern ihre Urkunden zu überreichen.
 
 
Konzert "Himmel und Apokalypse" in der Langen Foundation
 
Neuss - Im Rahmen des fünften Niederrhein-Musikfestivals findet am 5. September ein Konzert unter dem Titel "Himmel und Apokalypse" in der Langen Foundation in der Raketenstation Hombroich bei Neuss statt. Nach Angaben der Veranstalter vom Mittwoch werden vier Solisten der Spitzenklasse Werke von Mozart und Messiaen verbinden und den klanglichen Gegensatz zu einem "Konzert der Extraklasse" machen. Von Mozart ist das Quartett Es-Dur für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier KV 452 zu hören. Ein Werk, das der berühmte Komponist in seiner erfolgreichsten Schaffensphase schrieb und hoch schätzte. Das einzige Kammermusikwerk von Messiaen mit dem Titel "Quartett auf das Ende der Zeiten" soll den klanglichen Gegenpol bilden. Das "eigenwillige und erschütternde Werk" war am 15. Januar 1941 vor 5.000 Häftlingen im Kriegsgefangenenlager in Görlitz uraufgeführt worden.
 

Redaktion: Frank Becker