Zur Hühnerzucht

Lehrreiches aus dem Wochenblatt für das christliche Volk

vom 28. Juli 1867

Wochenblatt für das christliche Volk / © Archiv Musenblätter
Zur Hühnerzucht


Mancher Landmann hat eine Masse Hühner, aber er erhält dennoch verhälnißmäßig wenig Eier, wenn er es nicht versteht, die guten Hühner von den schlechten auszusondern und bloß die ersteren zur Zucht zu behalten. Um ein gutes Legehuhn von einem schlechten zu unterscheiden, bemerke: das erste Zeichen liefert der Kamm und Bart. Je dunkelscharlachrother dieselben zur Zeit, wenn die Hühner Eier legen, sind, um so bessere Eierleger sind die Hühner. Mittelmäßige und schlechte Legerinnen haben mehr blaßroth gefärbte Kämme und Bärte, während ihre Ohrenscheibe schmutzigweiß und gelblich rosaroth ist. Ein anderes Zeichen haben die Federn um und unter dem Steiß! je mehr dieselben eine Quaste bilden, welche einer dem Aufblühen nahen Artischocke ähnlich ist, eine desto bessere Legerin ist die Henne, während wenn die Federn glatt anliegen, sicher auf ein wenige Eier legendes Huhn geschlossen werden kann.
Unter das Futter der Hühner eine hinreichende Menge Eierschalen oder Kalk gemengt, bewirkt nicht nur ein begieriges Fressen desselben Seitens der Hühner, sondern die letzteren legen auch 2 bis 3 Mal so viel Eier als sonst. Eine gut genährte Henne ist im Stande eine Menge Eier zu liefern, jedoch kann sie dieß nicht, ohne das nöthige Material zur Schale, wenn ihr Futter auch sonst noch so nahrhaft ist, und muß damit ganz aufhören, wenn sie nur mit kalkfreiem Futteer und Wasser ernährt würde.