Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Marl zeigt "50 Jahre künstlerische Gestaltung"
 
Marl - Im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010 präsentiert das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl ab dem 22. August die Ausstellung "50 Jahre künstlerische Gestaltung". Die bis zum 25. Oktober laufende Ausstellung finde im Rahmen der Gesamtschau "Industrial Land Art im Ruhrland" statt und will an die bereits 50 Jahre währende Leistung von Künstlern und Institutionen zur künstlerischen Gestaltung der Region erinnern, teilte ein Sprecher des Museums am Dienstag mit.
 
Werner Graeffs 1952 formulierte Äußerungen zur "künstlerischen Gestaltung des Ruhrlandes" faßten zum ersten Mal die Grundgedanken hierzu zusammen. Nämlich das Bestreben, künstlerische Eingriffe im Freiraum einer von der Industrie zerstörten Landschaft vorzunehmen, um dieser einen humanen Erlebniswert zurückzugeben. An elf weiteren Ereignissen und Initiativen verfolgt die Ausstellung die Entwicklung. Ausgestellt werden insgesamt rund 150 Modelle, Skulpturen, Objekte, Bilder und Videoprojektionen der Künstler Helmut Bettenhausen, Bernd Damke, Günter Dohr, Rolf Glasmeier, Kuno Gonschior, Friedrich Gräsel, Ewerdt Hilgemann, Franz-Rudolf Knubel, Ferdinand Spindel und Günther Tollmann aus den Jahren 1968 bis 2008.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Mission im Wandel im Völkerkundemuseum Wuppertal
 
Wuppertal - "Mission im Wandel – Mission im Bild" lautet der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Sonntag (2. August) im Völkerkundemuseum in Wuppertal-Barmen eröffnet wird. Wie eine Sprecherin des Museums am Dienstag mitteilte, spannt die Schau einen Bogen von den Anfängen der deutschen Missionsarbeit am Beispiel der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und ihrer Vorgängerorganisationen im Jahr 1828 bis zum Wirken ihrer aus dieser Arbeit hervorgegangen unabhängigen Mitgliedskirchen heute. Neben einem Überblick über die Missionsgeschichte in   Afrika und Asien und ihren wichtigsten Pionieren, werden vor allem auch Kontinuität und Wandel in den Schwerpunkten und Zielen der Missionsarbeit aufgezeigt.
 
Auf diese Weise werden Besonderheiten und Unterschiede sowie gemeinsame Leitlinien der Arbeit der Missionsgesellschaften und Kirchen gestern und heute dokumentiert, aus denen sich nicht zuletzt das Selbstverständnis der VEM als Gemeinschaft von 35 Kirchen in drei Erdteilen ganz wesentlich ableitet. Die Ausstellung wird bis Mitte September im Völkerkundemuseum zu sehen sein.
 
Das Museum ist montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr und jeden letzten und ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Heine-Institut zeigt "Literarisches Leben in Düsseldorf seit 1970"
 
Düsseldorf - Das Heinrich-Heine-Institut präsentiert ab dem kommenden Sonntag eine Ausstellung, die sich dem literarischen Leben in Düsseldorf seit dem Jahr 1970 widmet. Die bis zum 12. September laufende Schau zeigt Bilder, Dokumente und Materialien aus den Nach- und Vorlässen des Rheinischen Literaturarchivs im Institut. Die Ausstellung erinnert an zahlreiche lebende und verstorbene Autorinnen und Autoren und läßt mit Materialien zur Stadtgeschichte, politischen Flugblättern, Zeitschriften, Programmen und Werbematerialien kultureller Veranstaltungen das literarische Leben in der Stadt in den vergangenen 40 Jahren wieder lebendig werden.
 
Das Heinrich-Heine-Institut ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Dortmund zeigt Mode der 1920er Jahre
 
Dormund - "Pailletten - Posen - Puderdosen" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 22. August im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen ist. Zu sehen sind  Modezeichnungen und Objekte der Zwanziger Jahre, teilte eine Sprecherin des Museums am Mittwoch mit. Im Fokus der bis zum 25. Oktober laufenden Schau stehen rund 70 originale Modezeichnungen aus der Sammlung der Lipperheideschen Kostümbibliothek in Berlin. Die Exponate wurden von renommierten Künstlern großenteils als Druckvorlagen für die Presse gefertigt. Sie spiegeln damalige Modeideale wie Jugendlichkeit oder Schlankheit und zeigen zudem einen Querschnitt durch künstlerische Strömungen.
 
Die Mode und mit ihr einhergehend ein neues Schönheitsideal verdeutlichen wie kaum etwas anderes das Lebensgefühl der "Goldenen Zwanziger Jahre", hieß es in der Vorankündigung der Ausstellung. Gesellschaftliche Veränderungen führten nach dem Ersten Weltkrieg in der Damenmode zu einer regelrechten "Befreiung". Der Verzicht auf das Korsett, fließende Materialien, immer kürzer werdende Röcke, aber auch das Tragen von Hosen brachten die neuen Typen der Garçonne und des Girls hervor.
 
Wie in der Mode vollzog sich nach Angaben des Museums auch in der Kosmetik ein Wandel. Während Schönheits- und Körperpflege zuvor eine intime Angelegenheit waren, wurden sie nun zum bevorzugten Gesprächs- und Werbethema. Dies führte nicht nur zu neuen Produkten, sondern brachte – wie am Beispiel der ausgestellten Puderdosen und Kosmetikaccessoires – eine Vielzahl attraktiv gestalteter Kosmetikartikel hervor.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.


"Der Engel und sein Schatten" im Arp-Museum
 
Remagen - "Der Engel und sein Schatten" lautet der Titel einer Ausstellung, die vom 28. Augsut bis zum 29. November im Arp-Museum in Remagen zu sehen ist. Präsentiert werden über 60 Werke des 1994 in Bonn verstorbenen Künstlers Michael Buthe, teilte eine Sprecherin des Museums am Donnerstag mit. Als rastloser Nomade zwischen Orient und Okzident, sowie als unbekümmerter Grenzgänger mit charismatischer Ausstrahlung, zählte der aus Sonthofen stammende Buthe zu den schillernden Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Auf Reisen in den Orient erweckten religiöse Rituale, orientalische Sitten und Mythen seine Faszination.
 
Ideen und Material dieser Erkundungsreisen in die Ferne arbeitete Buthe fantasievoll in seine Kunst ein. Sein Werk ist nach Angaben der Kuratoren anarchisch und vielgestaltig. "Es schöpft aus den Kulturen der Welt, jongliert mit Kitsch und Klischees, verschränkt Kalkül mit Sinnlichkeit, sucht das Magische im Alltäglichen, feiert Poesie und Spiritualität in einer technisierten Gegenwart," hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Im Zentrum der Schau, die als Kooperation mit dem Ernst Barlach Haus in Hamburg entstand, stehen Zeichnungen, Collagen, Skulpturen und Objekte der 1960er und 1970er Jahre, darunter Werke aus Privatbesitz, die erstmals öffentlich gezeigt werden.
 
Als quasi "unerschöpfliche Energiequelle" durchzieht die Sonne Buthes gesamtes Werk. Vom  spiraligen zarten Bleistiftkreis mit glühendem Mittelpunkt auf der frühesten Zeichnung "Die Sonne" von 1962 bis zur großen, mit Wachs und Goldbronze beträufelten runden Scheibe von 1974. Viele andere Arbeiten in der Schau haben das gleiche Thema. Manchmal verwendete der Künstler dabei glitzerndes Konfektpapier oder ein Stück Stanniol als Sonne oder nahm ein rostiges Dosenblech, Pfauenfedern oder Pailetten.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker