Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Klavier-Festival Ruhr am Freitag gestartet

Essen - Der 200. Todestag von Georg Friedrich Händel, der 200. Todestag von Joseph Haydn und der 200. Geburtstag von Felix Mendelsohn Bartholdy stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Klavier-Festivals Ruhr, das am Freitag an den Start ging. Bis zum 17. Juli gibt es im gesamten Ruhrgebiet sowie in Düsseldorf, Moers und Wuppertal insgesamt rund 80 Konzerte, so ein Sprecher des Festivals. Zu erleben sind sowohl Debüts junger Pianisten als auch Begegnungen mit den ganz Großen der Klavierwelt. So sind etwa Daniel und Michael Barenboim am 14. Juni zu erleben oder der chinesische Pianist Lang Lang und Herbie Hancock am 10. Juli. Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben des Intendanten des Festivals, Franz Xaver Ohnesorg insgesamt 63.000 Besucher zu den Konzerten.
 
 
 
Haus der Japanischen Kultur zeigt buddhistische Altäre
 
Düsseldorf - "Budsudan: Mystische Schönheit und traditionelles Handwerk" lautet der Titel einer Ausstellung im EKO-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf, die ab kommenden Donnerstag bis zum 24. Mai buddhistische Altäre präsentiert. Die Herstellung dieser Buddha-Altäre geschieht nach Angaben der Aussteller in Traditionen, die oft von besonderen örtlichen Materialien und Umgebungen sowie von lokalen Künsten und Handwerken geprägt sind. Von dieser Tradition geprägt sind auch die ausgestellten Altäre aus der Region Mikawa um die Stadt Okazaki, hieß es in der Ankündigung. Die Tradition reicht bis auf das Jahr 1704 zurück.
 
Angesichts der Tatsache, daß sich die Herstellung solcher Altäre in jüngster Zeit immer mehr nach China verlagert hat, haben mehrere Künstler seit 2003 der Gefahr entgegen zu wirken versucht, daß dieses einheimische Handwerk am Ort seiner Herkunft ausstirbt, betonten die Aussteller. Zudem wollen die japanischen Hersteller der Altäre verhindern, daß diese nur noch als Orte der Gegenwart des Todes betrachtet werden. Die Aufbauten der Altäre dienten seit jeher nicht nur der Verehrung des Buddha, "sondern seit jeher zugleich der Gemeinschaft mit den verstorbenen Ahnen", hieß es im Vorfeld der Ausstellung. Die ausgestellten Exponate wurden aus der Hinoki-Kiefer gefertigt, mit schwarzem Lack typiert und schließlich mit Goldfolie dekoriert.
 
Das Haus der Japanischen Kultur ist täglich außer montags und feiertags von 13.00 bis 17.00 geöffnet.
 
 
Bildhauer Tony Cragg soll Leiter der Kunstakademie Düsseldorf werden
 
Düsseldorf/Wuppertal - Der Bildhauer und Zeichner Tony Cragg soll nach Angaben der in

Tony Cragg - Foto © Frank Becker
Düsseldorf erscheinenden "Westdeutschen Zeitung" neuer Leiter der Kunstakademie in der NRW-Landeshauptstadt werden. Der 60 Jahre alte und in Wuppertal lebende Cragg sei der einzige Kandidat, der sich am kommenden Mittwoch dem Senat der Akademie zur Wahl stelle, berichtete die Zeitung am Freitag. Der in Liverpool geborene Künstler ist seit 1988 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf und würde als Rektor der angesehenen Akademie Nachfolger von Markus Lüpertz. Im vergangenen Jahr hatte Cragg seinen 
privaten Skulpturenpark "Waldfrieden" eröffnet.
 
Seit den 80er Jahren ist Cragg auf vielen bedeutenden internationalen Ausstellungen vertreten. So zum Beispiel auf der documenta 7 und 8 in Kassel und auf fünf Biennalen in Venedig, Sao Paulo und Sidney. Mitte der 1980er Jahre ersetzte er seine Objekte der Plastikära mehr und mehr durch raumgreifende Bronzeplastiken. 1988 erhielt der Künstler den bedeutenden Turner-Preis. Große Plastiken von Cragg stehen unter anderem in Wuppertal, Köln (Early Forms), Wien (Ferryman), Viersen (Wirbelsäule) und in Sennestadt (Auf der Lichtung).
 
 
Für Künstlerinnenpreis des Landes NRW bewerben
 
Düsseldorf - Künstlerinnen, die sich um den diesjährigen Künstlerinnenpreis des Landes NRW bewerben wollen, müssen sich nach Angaben der Stadt Düsseldorf vom Freitag sputen. Am 17. Juli sei Einsendeschluß für die Bewerbungen um die Auszeichnung, die in diesem Jahr dem Bereich Malerei gewidmet ist. Zum 14. Male vergeben der Ministerpräsident und das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen den Künstlerinnenpreis. Die Organisation liegt wie in den Vorjahren beim Frauenkulturbüro NRW mit Sitz in Krefeld. Mit der Ausschreibung für Malerische Positionen soll der in der Förderung von Künstlerinnen unterrepräsentierte Bereich Malerei gestärkt werden, hieß es in der Mitteilung weiter. Mit dem Hauptpreis von 10.000 Euro wird das Gesamtwerk einer Malerin ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis soll eine Nachwuchskünstlerin in ihrer vielversprechenden Arbeit bestärken.
 
 
 
Ausstellung zu "Goethe und die Heilkunde"
 
Düsseldorf - Das Goethemuseum Düsseldorf widmet sich ab dem 17. Mai in einer Ausstellung dem Thema "Goethe und die Heilkunde". Wie Museumsdirektor Volkmar Hansen mitteilte, entwickelte sich bereits beim jungen Goethe das Bestreben, Selbstheilungskräfte zu entwickeln, ihre Wirksamkeit auszuprobieren und damit einen effektiveren Selbstschutz zu bewirken. Sein Interesse an medizinischen und anatomischen Fragen, die auch über den Besuch entsprechender Vorlesungen vertieft wurden, bestand seit der Studienzeit in Leipzig, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 23. August laufenden Schau.
 
Kenntnisreich auf dem Gebiet der Anatomie, betrieb Goethe empirische Forschungen und entdeckte 1784 sogar den Zwischenkieferknochen beim Menschen, der auch seinen Namen erhalten hat. Dieser medizinischen Seite des Dichters widmet sich das Museum mit der Ausstellung, in der rund 150 Originalzeugnisse zu sehen sind. Die Schau beleuchtet nach Darstellung der Kuratoren unter anderem Goethes ganzheitliches Interesse an der Humanmedizin seiner Zeit, stellt zudem namhafte Ärzte vor, befaßt sich mit Heilmitteln, Badekuren und der frühen "Seelenkunde", die wie selbstverständlich Niederschlag in der eigenen Literatur - z.B. in "Die Leiden des jungen Werthers" fand. Fragen nach dem Verhältnis von Gesundheit und Krankheit werden in der Schau ebenso diskutiert, wie der sogar "positive Nutzen" einer Krankheit.
 
Das Goethemuseum ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.goethemuseum.de

Redaktion: Frank Becker