Baseler Brauerei kreierte ein
Van-Gogh Bier Das Kunstmuseum Basel zeigt seit Sonntag
70 prachtvolle und strahlende Landschaftsbilder des niederländischen Maler-Genies Basel - "Zwischen Erde und Himmel – Die Landschaften" heißt der vielversprechende Titel einer Ausstellung des renommierten Kunstmuseums im schweizerischen Basel, die am Samstagabend eröffnet wurde. Weltweit erstmalig präsentiert die Schau mit 70 prachtvollen und strahlenden Werken ausschließlich Vincent van Goghs Landschaftsmalerei. Der im Alter von nur 37 Jahren durch Selbstmord aus dem Leben geschiedene van Gogh war nach den Worten von Museumschef Bernhard Mendes Bürgi ein Künstler, dessen Werke der Malerei eine "neue radikale Freiheit" eröffneten. Die kleine Brauerei Fischerstube in Kleinbasel hat dem Maler-Genie aus den Niederlanden mit einem eigens für die bis zum 27. September laufende Schau kreierten Bier das vermutlich schmackhafteste Souvenir gewidmet. Einen Vorgeschmack auf die Ausstellung fanden Sie in den Musenblättern bereits →hier.
Rauschende Ähren
Die Brauer haben sich von Vincent van Gogh inspirieren lassen und ihm zu Ehren ein Bier mit
Chronologie eines kurzen Lebens
Zugegeben, viele der gezeigten Werke hat man vielleicht schon in einer anderen Ausstellung
Überhaupt zeigt diese Ausstellung, daß van Gogh - egal, wo er malte - immer auch Menschen in seine Bilder stellte. Arbeitende genauso, wie sich Erholende, Kraft schöpfende Menschen. Das Feld pflügende Bauern neben dem alten Friedhofsturm mit Gräbern ebenso, wie Wäscherinnen auf dem faszinierenden Bild "Die Brücke von Langlois in Arles", das im April 1888 entstand und auch über 120 Jahre später Lust macht, in diese Gegend zu fahren. Wie eine gigantische Fotografie nimmt den Betrachter "Die Ebene von Auvers" gefangen, in der unendlich viele unterschiedliche Grün- und Gelb-Töne das Bild beherrschen. Wunderbare Verwirbelungen von Formen, Farben und Flächen strömen etwa aus dem Bild "Olivenhain", aus dem Jahr 1889 und wenig bekannt, fasziniert auch das Gemälde "Eingang zum Park in Arles mit Spaziergängern" von 1888.
Sonnige Provence
Auf dem Bild "Sommerabend" sind möglicherweise sogar zwei Fingerabdrücke des Künstlers für die Ewigkeit erhalten. "Wer sonst als der Künstler selbst steht bei seinem Werk, wenn die Farbe noch frisch ist", sagt Restaurator Jan Jedlicka vom Kunstmuseum Winterthur, welches das Bild für die wunderbare Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Im sonnigen Südfrankreich veränderte van Gogh seine Art zu Malen, seine Farbwahl und den Pinselstrich. Aus unverbundenen Strichbündeln, aus Schraffuren und Tupfen entstanden hier laut Bürgi Bilder von Kornfeldern, Obstbaumgärten und Weinbergen. "Ich pflüge auf meinen Bildern, wie die Bauern auf ihren Äckern", sagte van Gogh über die Werke aus dieser für ihn sicherlich schönsten, leichtesten Zeit des Künstler- und Menschseins. Depressionen
Und doch erfährt, erleidet und ermalt sich der rothaarige und eigenbrötlerische Künstler, der seine Bilder für eine lächerliche Lebensunterhalts-Sicherung an seinen Bruder und Kunsthändler Theo
Eine Phase, die wohl zu den schöpferischsten seines allzu kurzen Lebens gehört. Immerhin 75 Bilder - mehr als eines pro Tag also - schafft van Gogh hier. Zauberhaft, fast ein wenig verwunschen mutet das hochformatige Bild an, das der Künstler von der klavierspielenden Tochter des Arztes malte. Als Pendant malte er im Breitformat das wunderschöne Bild "Die Ebene von Auvers". Beide Bilder, so schrieb er in seinem im Kunstmuseum Basel ebenfalls ausgestellten Brief an Bruder Theo "passen hervorragend zusammen". Eine winzige Skizze im Brief zeigt die Nähe beider Bilder auf beeindruckende Weise. Kurze Zeit später nahm van Gogh vermutlich in einem neuerlichen Anfall von Depression und Verzweiflung mit einem Revolver, den er gegen sich richtete, das Leben.
Im Kontext seiner Zeitgenossen
Ergänzend zu den faszinierenden Landschaftsbildern van Goghs sind in Basel noch weitere 40
Um lange Wartezeiten an den Kassen des Museums zu vermeiden, können Tickets im Internet unter "www.vangogh.de" für ein bestimmtes Zeitfenster bestellt und zu
Hause ausgedruckt werden. Das Museum erwartet für die Dauer der Schau mehrere hunderttausend Besucher. Zur Ausstellung ist ein 311-seitiger Katalog im Hatje Cantz-Verlag zum Preis von 42 Euro erschienen. Das Kunstmuseum Basel ist dienstags bis sonntags von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
Informationen im Internet unter: www.vangogh.ch oder www.kunstmuseumbasel.ch
sowie www.hatjecantz.de Redaktion: Frank Becker |