Westentaschen-Borge
Der Holländer Hans Liberg versucht mit viel Witz, aber auch mit viel Eitelkeit in die viel zu großen Fußstapfen des großen Victor Borge zu treten Das rührige Label WortArt, das eine unerhörte Fülle von Perlen des Kabaretts und verwandter Genres unter seinem Dach betreut, hat nun auch den holländischen Musik-Clown Hans Liberg mit seinen bisherigen Bühnen-Programmen unter seine Fittiche genommen. Der brillante Pianist und scharfsinnige Kenner von Klassik, Jazz und Pop präsentiert kompakt auf fünf DVD seine stets ausverkauften Shows, mit denen er in Europa, da vor allem in Deutschland, der Schweiz, Österreich und natürlich Holland seit 1993 zunehmend Erfolge feiert. Vielfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter ein US-Emmy, die Goldene Rose von Montreux und der Bayerische Kabarettpreis "Goldener Spaten", ist er bei seinen Auftritten ein Verkaufs- und Kassenschlager geworden. Das liegt wohl daran, daß es seit dem Dänen Victor Borge (1909-2000) keinen ernstzunehmenden Pianisten gegeben hat, der es schaffte, Klassik so kurzweilig zu vermitteln, daß man nach einem solchen Abend amüsiert, belehrt und dabei bestens unterhalten nach Hause geht. Hans Liberg zeigt sich in seinen fünf rund zweistündigen Live-Mitschnitten als eloquenter Plauderer, Pianist von Rang, der durchaus auch mit Abschweifungen, Extemporés und kurzen Dialogen auf sein Publikum einzugehen vermag. Was er nicht hat, ist die Noblesse Victor Borges, der stets ein Herr
Wer sich die nun vorliegenden "Gesammelten Werke" anschafft (es lohnt allemal) ist gut beraten, sie zu dosieren. Beim schnellen hintereinanderweg Anschauen wird zu deutlich, daß sich trotz neuer Programme und aufwendig vorproduzierter Shows doch alles mehr oder weniger wiederholt. Aber in kleinen Portionen bei größerer zeitlicher Distanz hat man von Mal zu Mal wieder sein Vergnügen daran. DVD 1 Jetzt auch für Frauen (1993-1996) ca. 105 Minuten DVD 2 Die Vi@gr@zeiten (1996-1998) ca. 68 Minuten DVD 3 Neue Show (1998-2002) ca. 157 Minuten DVD 4 Tatatata (2003-2005) ca. 112 Minuten DVD 5 Die Neunte (2005-2007) ca. 120 Minuten Gesamtzeit ca. 562 Minuten Weitere Informationen unter: www.wortart.de und www.hansliberg.com |