Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Gelder aus Konjunkturpaket II auch für Kulturbereich nutzbar
 
Düsseldorf - In einem Brief an alle Kulturdezernenten an Rhein und Ruhr hat der Staatssekretär für Kultur in NRW, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff am Montag darauf aufmerksam gemacht, daß Gelder aus dem Konjunkturpaket II auch für Investitionen im Kulturbereich genutzt werden können. "In Zeiten der Wirtschaftskrise halten viele Kunst und Kultur für einen Luxus. Wir teilen diese Einschätzung nicht. Im Gegenteil. Gerade in Zeiten der Krise brauchen wir mehr Kunst und Kultur, nicht weniger," schrieb der CDU-Politiker, der Kreativität als eine der Schlüsselqualifikationen der Zukunft bezeichnete. Den Kommunen in NRW würden für "sonstige Infrastrukturmaßnahmen" insgesamt rund eine Milliarde Euro pauschal zur Verfügung stehen, die auch Theatern, Museen oder  Bibliotheken zugute kommen können, so Grosse-Brockhoff weiter. Noch im April würden in NRW alle rechtlichen Voraussetzungen für das Abrufen der Gelder aus dem Konjunkturpaket II vorliegen.
 
 
37 Kultureinrichtungen bei Düsseldorfer Nacht der Museen
 
Düsseldorf - An der diesjährigen Nacht der Museen in Düsseldorf beteiligen sich am 9. Mai nach Veranstalterangaben insgesamt 37 Kultureinrichtungen. Mehr als 180 teils ungewöhnliche Programmpunkte laden danach ein, Malerei, Skulptur, Fotografie, Film- und Videokunst, Tanz und Theater, Architektur, Literatur, Gesang und Live-Musik zu erleben. Die Besucher können sich auf kurzweilige Singleführungen im Museum Kunst-Palast, auf Architektur und Filmkunst im neuen und alten Hafen oder Street Art in ausgefallenen Galerien und Kunstvereinen freuen. Zum ersten Mal beteiligt sich auch der Landtag am Rheinufer mit seiner Kunstsammlung und einem Programm aus Kabarett, Pantomime und Musik an der Nacht der Museen. Die Eintrittskarte zur Nacht der Museen kostet 12 Euro und gilt zugleich als Berechtigung, die Shuttlebusse zu nutzen. Besitzer einer "Art:card" erhalten kostenfreien Zutritt.
 
 
 
Marler Ausstellung holt Graffiti-Sprayer ins Museum
 
Marl - "TRASHismus" lautet der Titel einer Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, die vom 26. April an Graffiti-Sprayer präsentiert. Auch um die jungen Künstler von illegalen Malaktionen abzuhalten, wurde 1991 mit einem Wettbewerb für Graffiti-Sprayer das Marler Projekt begründet, das sich immer noch großer Beliebtheit erfreut. Es bot und bietet Gelegenheit, legale Wandbilder im öffentlichen Raum zu gestalten, teilte eine Sprecherin des Museums im Vorfeld der bis zum 1. Juni laufenden Ausstellung mit. Eine ganze Reihe von Teilnehmern an dem Graffiti-Projekt hätten eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen, hieß es weiter. Die Ausstellung zeigt neben Gemälden auch Collagen, Installationen, plastische Arbeiten sowie Videos, Filme und Fotogarbeiten.
 
Der Titel der Ausstellung, "TRASHismus", ist einerseits eine ironische Anspielung auf die Namen bedeutender Kunststile der Klassischen Moderne und andererseits ein Hinweis auf das von unserer Gesellschaft hervorgebrachte Phänomen Müll oder Abfall. Zur Eröffnung der Schau kommt der als "Bananensprayer" deutschlandweit bekannt gewordene Künstler Thomas Baumgärtel.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Aachener Couven-Museum zeigt "Süße Versuchung"
 
Eine Ausstellung darüber wie Kakao zu Schokolade wird
 
Aachen - "Süße Versuchung" lautet der Titel einer Ausstellung im Aachener Couven-Museum, die ab dem 9. Mai die Geschichte der Entwicklung von Kakao zu Schokolade zeigt. Das Museum sei über seine Familientradition mit der Geschichte der Schokolade verbunden, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 6. September laufenden Schau. 1857 stellte ein italienischer Chocolatier im Haus Monheim (dem heutigen Museum) die erste Tafelschokolade in Deutschland her. Vertrieben wurden Kakao und Schokolade in dieser Zeit noch vorwiegend in Apotheken, weil Schokolade damals als Stärkungs- und Heilmittel galt, so die Aussteller.
 
So wurden auch in der Apotheke des Hauses Monheim Schokoladenpastillen sowie Salben und Zäpfchen aus Kakaobutter verkauft. Das Couven-Museum zeichnet die Geschichte der Schokolade von ihren Anfängen bis in das 20. Jahrhundert nach. Schwerpunkte sind die Schokoladenkultur im Barock sowie im bürgerlichen 19. Jahrhundert - beides Epochen, die im Couven-Museum auch durch Gegenstände der Wohnkultur repräsentiert sind. Während der Dauer der Ausstellung gibt es verschiedene Vorträge etwa zur Tisch- und Bettkultur der Schokolade im 18. Jahrhundert oder  über "die bittere Seite der Schokolade" zu Zeiten des Kolonialismus.
 
Das Museum ist dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet

Redaktion: Frank Becker