Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt





Ausstellung über Kulissenbücher in Köln
 
Köln - "Das Buch als Theater" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunst- und Museumsbibliothek des Kölner Museums Ludwig, die ab dem 2. April zu sehen ist. Die Schau zeigt Kulissenbücher, die von Studierenden der Malerei an der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn geschaffen wurden. Künstlerbücher sind nach Angaben des Museums nicht an die Konventionen von Literatur, Illustration und Handwerk gebunden, sondern eigenständige Kunstwerke. Sie erlauben unterschiedliche Formen, können rein visuelle Objekte sein und leben entweder vom Bild oder vom integrierten Text. "Unter Umständen sind sie Spielzeug, Abenteuer oder Theater zugleich", erklärte der Lehrbeauftragte John Gerard, der mit seinen Studenten die Kulissenbücher angefertigt hat.
 
Kulissenbücher gibt es seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Sie sind allen aus der eigenen Kindheit als aufklappbare Bände bekannt. Die Studierenden haben diese Idee weiterentwickelt. Sie schufen mit ihren Exemplaren Räume, die die Seiten verlassen, sogar sprengen. Die Kunst- und Museumsbibliothek zeigt die Schau bis zum 3. Mai. Gerard stellt seit 1987 Künstlerbücher her, alle sind Variationen der vielfältigen Möglichkeiten künstlerischen Ausdrucks mit dem Medium Papier.
 
Die Kunst- und Museumsbibliothek ist montags von 14 bis 21 Uhr, dienstags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Indianische Weisheiten im Nationalpark Eifel
 
Schleiden-Gemünd - Indianische Weisheiten stehen am kommenden Sonntag im Nationalpark Eifel auf dem Programm. Mala Spotted Eagle, ein Indianer des Stammes der West-Shoshonen wird dann über die Lebensweisen der amerikanischen Ureinwohner berichten, so eine Sprecherin des Nationalparks am Dienstag. Mit Geschichten, Liedern und praktischen Übungen in der Natur möchte er zeigen, wie Weisheiten und Traditionen von nativen Völkern helfen können, eine stärkere Bindung zur Natur zu entwickeln. Dies soll die Teilnehmer darin bestärken, bessere Schützer allen Lebens zu sein.
Die vierstündige Veranstaltung beginnt um 14 Uhr in der Wildniswerkstatt Düttling des Nationalparkforstamtes Eifel und ist kostenlos.
 
 
Neuer Skulpturenführer für Münster erschienen
 
Münster - Die Stadt Münster hat jetzt einen neuen Skulpturenführer herausgebracht, der insgesamt 61 der spannendsten Kunstwerke und Projekte im Stadtraum vorstellt. Die Skulpturen können auf fünf Routen - zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto - entdeckt werden, teilte eine Sprecherin von Münster-Marketing mit. Dazu zählen auch ein Rundgang durch die Altstadt der westfälischen Metropole sowie eine Fahrradtour ins Grüne. Kurze Einführungen in die einzelnen Touren, Karten und Kilometerangaben erleichtern Auswahl und Orientierung.  
Entstanden sind die dargestellten Werke größtenteils für die internationale Ausstellungsreihe "skulptur projekte" des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, die seit 1977 alle zehn Jahre Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zum Diskurs über zeitgenössische Kunst nach Münster einlädt. Ganz aktuell mit dabei sind die neuen Skulpturen, die nach der Ausstellung in 2007 nun ihren festen Platz in Münster gefunden haben, darunter auch Bruce Naumanns "Square Depression".
 
 
 
Schwerter Kleinkunstpreis geht an Rebecca Carrington
 
Schwerte - Der mit 5.000 Euro dotierte Schwerter Kleinkunstpreis geht in diesem Jahr an die britische Musik-Kabarettistin Rebecca Carrington. Wie ein Sprecher des Kulturbüros Schwerte mitteilte, hatte das Publikum der Kleinkunstwochen die Künstlerin und ihren Partner Colin Brown mit 117,8 von 120 möglichen Punkten auf Platz eins gewählt. Der Schwerter Kleinkunstpreis ist außerdem mit einem nochmaligen Auftrittsengagement dotiert. Die offizielle Vergabe der Auszeichnung soll im Frühjahr 2010 stattfinden
 
 
Düsseldorfs Kulturszene trauert um Shoshana Heimann
 
Die Israelin war eine große Förderin des Künstleraustauschprogramms
 
Düsseldorf - Die israelische Künstlerin Shoshana Heimann aus Ein Hod ist tot. Sie starb nach Angaben der Stadt Düsseldorf bereits am vergangenen Donnerstag im Alter von 86 Jahren in ihrer Heimat. Im Rahmen des Künstleraustausches zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Künstlerdorf Ein Hod in Israel war die Bildhauerin und Malerin seit 1992 mehr als zehn Mal zu Gast in Düsseldorf. Shoshana Heimann war auf israelischer Seite für den Künstleraustausch über viele Jahre verantwortlich. Für die Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler war sie Ansprechpartnerin in Ein Hod und hat das Austauschprogramm mit großem persönlichem Engagement bis zum Jahr 2004 betreut. Das Museum Kunstpalast kaufte zwei Werke der Künstlerin aus der Serie "space ships" für die Sammlung der Stadt Düsseldorf an.
 
Shoshana Heimann wurde 1923 in Deutschland geboren. Ihr Vater stammte aus Duisburg und wurde in den 20er Jahren Zionist. 1933 emigrierten die Eltern mit beiden Töchtern nach Palästina. Bereits in jungen Jahren studierte Shoshana Heimann Bildhauerei bei Rudi Lehmann und an der Bezalel Kunstakademie in Jerusalem. 1956 war sie Mitbegründerin des Künstlerdorfes Ein Hod. 1974 begann ihre Lehrtätigkeit an der Kunstabteilung der Universität Haifa, deren Leitung sie 1977 übernahm. Durch ihr Leben und Handeln habe die Künstlerin wesentlich zur Verständigung zwischen Israelis und Deutschen beigetragen, so ein Sprecher der Stadt weiter.