"Darf´s ein bißchen mehr sein?"
Ausstellung in Moers mit Spielzeugkaufläden der Wirtschaftswunderzeit eröffnet
Moers - Unter dem Titel "Darf's ein bißchen mehr sein?" ist am Sonntag im niederrheinischen Moers eine Ausstellung mit Spielzeugkaufläden der Wirtschaftswunderzeit eröffnet worden. Die bis zum 1. Juni laufende Schau im Grafschafter Museum des Schlosses Moers zeigt Exponate aus den 50er und 60er Jahren, die damals in vielen Kinderzimmern, Kindergärten und Schulen vorhanden waren. "Fleischbrühe in Friedensqualität, Kaffeeersatz und köstliche Bohne, üppige Torten aus dem "Süßmäulchen", dargeboten vor pastellfarbener nierenförmiger Kulisse" so erzählen die Spielzeugkaufläden nach den Worten von Museumsleiterin Diana Finkele heute noch viel über Geschichte. Sie verbergen viele wirtschafts-, kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Details und bilden die Konsum-Welt im Kleinen ab, hieß es bei der Eröffnung der Ausstellung. Nach den vielen
Bohnenkaffee, Schokolade, Waschpulver, Dr. Oetker Tortenguss, Maggi-Suppenwürze, parfümierte Seife und Nivea- oder Penaten-Kindercreme. Namenlose Produkte sucht man hier vergeblich – die Regale der Spielzeugkaufläden von damals dokumentieren laut Finkele auch den Siegeszug der Markenprodukte. Kein Wunder, denn die Hersteller der Markenprodukte waren (und sind) an den Herstellungskosten der Miniaturen zumeist beteiligt. Product-Placement in Kinderzimmern ist keine Erscheinung der heutigen Zeit, sondern begann nach Angaben der Aussteller schon in den 50er Jahren. Sogar Sektflaschen tauchten im Warenangebot der Spielzeugkaufläden auf. Konsumträume der Erwachsenen überwogen hier offensichtlich gegenüber pädagogischen Aspekten.
Viele Spielzeug-Konsumträume des Westens stammten übrigens aus der damaligen DDR. Zur
Die Spielzeugkaufläden spiegeln auch diese Entwicklung des Einzelhandels und des Kaufverhaltens der Kunden wider. So brachte 1963 die Spielwarenfabrik Richard Dietrich aus Crailsheim einen kompletten Spielzeugsupermarkt auf den Markt. Letztenendes blieben und bleiben die
Das Grafschafter Museum ist dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
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