Schluß mit lustich
Beim Staatstheater Nürnberg verschwinden Shakespeares sämtl. Werke - leicht gekürzt - vom Spielplan Komödie von Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield
Deutsche Übersetzung von Dorothea Renckhoff
Inszenierung: Peter Hatházy - Ausstattung: Günter Hellweg - Kostüme: Susanne Pische - Aufführungsfotos © Marion Bührle Besetzung: Pius Maria Cüppers (Peter), Rolf Kindermann (Jon), Marco Steeger (Chris) Adieu Hamlet, adieu Ophelia Nach 6 Jahren, nach 6 Spielorten und nach über 100 (meist ausverkauften) Vorstellungen war es zu Ende. Nie wieder Shakespeare in rasanter Form. Ich bin bekennender Wiederholungstäter, nach den Vorstellungen in den Kammerspielen, im großen Haus, die Festivalauftritte habe ich nicht gesehen, nun die letzte Vorstellung im Ausweichquartier Kongresshalle. Es war restlos ausverkauft. Die Stimmung war riesig, die Erwartungen wurden, wie immer, erfüllt. Nach sechs Jahren war Schluß mit dem Outing doch weniger von Shakespeare zu wissen, als man vorgibt, es war Schluß mit der Angst bei Hamlet mitspielen zu müssen (hatte immer Glück), und es war Schluß mit: „Hör auf mit dem Scheiß, meine biologische Uhr tickt, ich will Babies und zwar sofort“ als inneren Monolog in Ophelias Wahnsinnszene.
Adieu "Schöner Kochen" mit Titus Andronicus Aber es gibt auch keinen Othellorap mehr, kein „Schöner Kochen“ mit Titus Andronicus, keinen Pius Auch das Team hinter der Bühne, Maske, Kostüme, Licht und Technik, die vielen Bobs also, muß lobend erwähnt werden.
Ja und nun ging es den Weg allen Irdischen. Und es ist vorbei.
Aber, der liebe Gott macht keine Tür zu, ohne ein Fenster zu öffnen. Es gibt Ersatz im Nürnberger Staatstheater. Ladies Night hat das Zeug dazu, zum Publikumskracher zu werden. In dieser Saison überbucht wie Bayreuth zu seinen besten Zeiten, scheint es zum beliebtesten Stück der Saison zu werden.
Trotzdem: komm sofort zurück du Shakespeare – Schlappschwanz ( Jon, gegen Ende des ersten Aktes)! |