Wuppertaler Chemiker in der Arktis

Forschung bei minus 40 Grad

von Michael Kroemer

Über diesen Mast werden die Luftproben in die Station

geleitet und dort mit den entsprechenden Messgeräten

analysiert. - Foto: Guillermo Villena

Wuppertaler Chemiker
forschen in der Arktis
 

Auf Einladung der University of California, Davis (USA), beteiligen sich Wuppertaler Atmosphärenchemiker im Rahmen des Internationalen Polarjahres am Forschungsprojekt OASIS. Ziel dieses Projektes ist die Untersuchung physikalischer und chemischer Prozesse an Schnee- und Eisoberflächen in der polaren Atmosphäre. Guillermo Villena aus Santiago, Chile, seit drei Jahren in Wuppertal und Doktorand im Fach Physikalische Chemie bei Prof. Dr. Peter Wiesen, ist jetzt in der Arktis eingetroffen.
 
OASIS heißt eine der berühmtesten Popgruppen der Welt, aber hier steht der Name für ein Forschungsprojekt: „Ocean Atmosphere Sea Ice Snowpack“. Die Physikalische Chemie der Bergischen Universität wurde zur Teilnahme an der Messkampagne am nördlichsten Punkt von Alaska, in Barrow, eingeladen, um dort empfindliche Messungen von salpetriger Säure (HONO) in der Atmosphäre durchzuführen. Diese Substanz ist von entscheidender Bedeutung für die Reinigungskraft der Atmosphäre.
 
Prof. Dr. Peter Wiesen: „Neueste Untersuchungen zeigen eine unerwartete, lichtinduzierte Bildung dieser Spezies auf Schnee- und Eisoberflächen, deren Ursache wir in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam aufklären wollen.“ Im Rahmen der Messkampagne wird das in Wuppertal entwickelte, weltweit empfindlichste Messgerät zum Nachweis von salpetriger Säure eingesetzt. Neuere Arbeiten mit Hilfe dieses Gerätes hatten bereits internationale Anerkennung erlangt. So wurde in einer Veröffentlichung in der Zeitschrift NA-TURE in Zusammenarbeit mit Forschern aus der Schweiz und Frankreich im Labor eine neue lichtinduzierte HONO-Quelle entdeckt, die auch für die in polaren Regionen beobachtete Bildung von Bedeutung sein könnte.
 

Guillermo Villena vor der Wuppertaler Messstation. Bei

Temperaturen bis -40 Grad Celsius ist ein Gesichtsschutz

notwendig. Foto: Guillermo Villena




Kontakt:
Prof. Dr. Peter Wiesen
Telefon 0202/439-2515
Mobil 0174 911 0339
PD Dr. Jörg Kleffmann
Telefon 0202/439-3534