Leo Saalbach ermittelt
In der Reihe „Köln Krimi Classic“ legte der Emons Verlag bereits im Herbst 2008 seinen 7. Band vor. Hier ermittelt zum dritten Mal Privatdetektiv Leo Saalbach. Diesmal an der Cote d´Azur, Paris und natürlich in Köln.
Die Handlung wurde vom Routinier Edgar Noske im Mai 1968 angelegt. So kommt Daniel Cohn-Bendit auch zu einem Kurzauftritt. Leo Saalbach steht neben ihm im Pissoir einer Pariser Bar. Aber die dortigen Studentenunruhen und die Demonstrationen in Deutschland sind nur Nebenschauplatz. Vielmehr geht es um alte Naziseilschaften, um ehemalige SS-Schurken und um jüdische Geschäftsleute, die durch selbige um ihr Kapital gebracht wurden. Der Fall Otto Wolff von Amerongen hat Noske inspiriert.
Er läßt seinen immer in Geldnot befindlichen Privatermittler über einen Mittelsmann den Auftrag eines Großkapitalisten annehmen, der simpel erscheint. Die minderjährige Tochter des Industriellen ist mit ihrem Nachhilfelehrer nach Frankreich abgehauen. Leo Saalbach soll sie ohne Aufsehen wieder den Eltern zuführen. Die Tochter entwischt ihm, stattdessen findet er sich zu Boden geschlagen neben einer Leiche wieder.
Doch zum Finale finden sich alle wieder in Köln ein. Leo läßt sich bei dem Industriellen als Hausmeister einstellen und kann aus dieser Position heraus die kriminellen Fäden entwirren. Soweit so gut und überschaubar. Noske versteht es jedoch, nicht nur eine spannende Geschichte mit interessanten Historienfäden zu verknüpfen, er versieht seinen Leo auch mit einer guten Portion Sarkasmus und erzählt mit trockenem Humor, der nicht aufdringlich wirkt.
Insgesamt also ein feiner, locker geschriebener Kriminalroman, der einige Stunden für angenehme Leseunterhaltung sorgt.
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Edgar Noske
Himmel über Köln
Köln Krimi Classic 7
© 2008 Emons Verlag, Köln
Broschur, 224 Seiten
ISBN: 978-3-89705-566-7
€ 9,90
Weitere Informationen unter:
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