Werner Finck

von Joachim Klinger

Joachim Klinger pinx
Werner Finck

Ich mag ihn sehr - den Finck.
Ich meine den Finck, den Werner.
Wie schlimm, daß er von uns ging!
Lebendig hätt' ich ihn gerner.

Ich seh' ihn noch auf der Bühne.
Er kam immer lächelnd und stracks
mit glänzendem Kopf, ein Hüne,
und wenn er begann, dann placks.

Sein Anzug ein wenig verlottert,
der Hemdkragen angeschwitzt.
Zunächst dachte ich: der stottert.
Dabei guckt' er listig verschmitzt.

Dann merkte ich: die Pausen
im Satz bestimmten den Sinn.
Es zeigte sich Weisheit in Flausen,
zwar später, doch immerhin.

„Er war nur Kabarettist!“
Wer das sagt, hat keine Ahnung.
Ein Dichter war er und ist
ein Schlaukopf mit pfiffiger Planung.

Man fragte: Was hat er gemeint?
Das ging ans Herz und an die Nieren
Da hat der gelacht und jener geweint.
Wir wollten den Finck nicht verlieren.

Vielleicht gibt es einen Verleger,
der findet bei ihm noch den Charme.
Dann kommt er zurück und wird reger
und nimmt uns verschmitzt auf den Arm
 
Joachim Klinger