Herbststrophe
Schon stößt auf junges Feldhuhnvolk der Sperber,
die Krähen haben winterlich geschrien,
schon riechts im Walde schwammiger und derber,
die Nebel stocken lange, eh sie ziehn.
Nachts wirkt im Laub ein heimlicher Verfärber
mit Gold und Scharlach, Bernstein und Rubin.
Der Ostwind klärrt, ein rechter Wangengerber,
des dunklen Jahres erster Paladin.
Die alte Schwermut überkommt uns herber
ist nichts uns eigen? alles nur geliehn?
Im frühen Dämmer lauert der Verderber,
der letzte Gast, und wir erkennen ihn.
Werner Bergengruen
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