Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt





Rüttgers startet Projekt für Künstlernachlässe in Abtei Brauweiler
 
Brauweiler - Mit einem ersten Spatenstich hat NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am Mittwoch in der Abtei Brauweiler den Umbau des früheren Gutshofs der Abtei zum Schaumagazin für wertvolle Künstlernachlässe gestartet. Dabei sagte der Regierungschef, Kunst entstehe, "um gesehen zu werden und zu wirken – auch über die Lebzeiten der Künstlerinnen und Künstler hinaus." Die neuen Räumlichkeiten des Schaumagazins sollen auf einer Fläche von rund 2.000 Qua­dratmetern ermöglichen, Künstlernachlässe unter den besten Bedingungen zu erhalten und zu zeigen. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro.
 
Zielgruppe des neuen Schaumagazins seien vor allem bildende Künstlerinnen und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts. Deren Nachlässe könnten bald als Ganzes untergebracht werden, um sie zu erhalten, konservatorisch fachgerecht zu lagern, zu archivieren und für Forschung und Besichtigung zur Verfügung zu stellen. In einem zweiten Bauabschnitt geht es vor allem um Räumlichkeiten für Ausstellungen und öffentliche Präsentationen im Umfang von weiteren 2.000 Quadratmetern. Ein dritter Bauabschnitt könne mit nochmals 2.000 Quadratmetern Platz zur Unterbringung weiterer Nachlässe bringen, hieß es am Mittwoch weiter.
 
Internet: www.nrw.de
 

Museum Ludwig zeigt Künstlerbücher von Heinrich Küpper
 
Köln - Die Kunst- und Museumsbibliothek des Museums Ludwig in Köln präsentiert ab dem 6. Februar unter dem Titel "Buch-Unikate" Künstlerbücher von Heinrich Küpper. Lange Zeit war das Werk des heute 89-jährigen ein Geheimtip der rheinischen Kunstszene, mittlerweile jedoch ist der Zeichner im Ausstellungsgeschehen präsent, hieß es am Mittwoch in der Ankündigung der Ausstellung. Zu sehen sind zahlreiche Künstlerbücher mit Originalzeichnungen. Viele der Unikate entstanden in den letzten Monaten eigens für die Schau.
 
"Küppers Zeichenbücher, gefüllt mit seinen lebendigen Lineaturen, Grafismen und Kritzeleien, können wir als Versuch des Künstlers ansehen, dem Fluß seines Zeichnens eine Form zu geben, eine äußere Ordnung, die in einem Werk mehrere Aspekte seines Schaffens zusammenbindet", so die Kuratoren. Das Format, die Papierqualität, die Anzahl der Seiten und natürlich der Einband seien alles Kriterien der Buchgestaltung für Küpper.
 
Die Kunst- und Museumsbibliothek des Museums ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Bilderbuchmuseum Troisdorf zeigt "Literatur im Laufstall"

Troisdorf - Das Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf bei Bonn präsentiert ab dem 15. Februar eine Ausstellung mit dem Titel "Literatur im Laufstall". Wie Museumsleiterin Maria Linsmann am Mittwoch mitteilte, zeigt dieSchau bis zum 19. April  Bilderbücher für die ganz Kleinen. Diese Bücher, denen kleine Kinder ab dem Alter von etwa zwölf Monaten begegnen, enthalten laut Linsmann in der Regel keinen Text und erzählen auch keine Geschichten. Stattdessen findet man dort Bilder in leuchtenden Farben, die Gegenstände und Szenen aus dem Alltag des Kindes abbilden. Solche Bilderbücher gibt es seit mehr als 100 Jahren und sie konnten nach den Worten der Expertin häufig hohe Auflagen erzielen.

Sie vermitteln die ersten ästhetischen Erfahrungen und fördern den frühen Bild-, Sprach- und  Literaturerwerb. Die Ausstellung im Bilderbuchmuseum stellt diesen Buchtypus in seiner historischen Entwicklung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sowie in seiner aktuellen Ausprägung vor. Für die jüngsten Besucher steht zudem eine Leselandschaft mit einem Querschnitt durch die aktuellen Verlagsproduktionen im Bereich des Kleinkind-Bilderbuchs bereit, hieß es in der Ankündigung weiter.

Das Bilderbuchmuseum Troisdorf ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.


Frauenkulturbüro NRW startet Dramatikerinnenwettbewerb
 
Stücke für die Zielgruppe Seniorentheater werden gesucht
 
Krefeld/Remscheid/Gladbeck/Düsseldorf - In Zusammenarbiet mit dem Institut für Bildung und Kultur, dem Literaturbüro Ruhr und dem Forum Freies Theater lobt das Frauenkulturbüro NRW für das laufende Jahr einen Stücke-Wettbewerb für Dramatikerinnen aus. Zielgruppe seien die auch für das Theater immer wichtiger werdenden Senioren, teilte eine Sprecherin des Frauenkulturbüros am Mittwoch in Krefeld mit. Mit dem Wettbewerb sollen Dramatikerinnen angeregt werden, Stücke für Seniorentheater zu schreiben. Für das von einer Jury Ende November präsentierte Sieger-Stück erhält die Autorin ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Bis zum 12. Juni können die Stücke beim Frauenkulturbüro eingereicht werden. Beteiligen können sich professionelle Dramatikerinnen, die in NRW geboren sind, hier arbeiten oder leben.
 
Die Tatsache, daß immer mehr ältere Menschen das Theaterspielen für sich entdecken, hat in der Vergangenheit mehr als 50 Generationen- und Seniorentheatergruppen allein an Rhein und Ruhr entstehen lassen. Allerdings kommen viele Gruppen häufig nicht über die Aufführung selbst
erarbeiteter Szenen hinaus, da die meisten Literaturvorlagen unüberbrückbare Schwierigkeiten für Amateurtheater beinhalten, wie etwa ihre Länge, zu komplizierte und lange Dialoge oder auch zu wenig weibliche Rollen. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, diesem Mangel abzuhelfen, hieß es in der Mitteilung weiter. Eine Uraufführung des prämierten Stückes ist für 2010 geplant. Zudem ist eine Auswahl der besten eingereichten Stücke geplant.
 
Internet: www.literaturbuero-ruhr.de


1,1 Millionen Besucher in Museen des Landschaftsverbandes Rheinland
 
Köln - Insgesamt 1,1 Millionen Besucher haben die sechs Museen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) im vergangenen Jahr begrüßen können. Das seien 120.000 oder stolze zwölf Prozent mehr gewesen, als im Jahr 2007, so ein Sprecher des Verbandes am Dienstag in Köln.  Allein das erst im August letzten Jahres eröffnete Römermuseum im Archäologischen Park Xanten zog 90.000 Besucher an. Der gesamt Archäologische Park konnte 418.000 Gäste begrüßen. Die sechs Schauplätze des Industriemuseums zählten rund 185.000 Besucher. Das Freilichtmuseum Lindlar hatte im Jahr 2008 insgesamt rund 100.000 Besucher, ins Freilichtmuseum Kommern kamen 203.000 Gäste. Um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 118.000 stieg die Besucherzahl im Bonner Landesmuseum, und ins Max Ernst Museum Brühl kamen 56.000 Gäste.
 
Um seine Museen noch attraktiver zu gestalten, bietet der LVR neue Jahreskarten an. Für 19 Euro für die Einzelkarte, beziehungsweise 29 Euro für die Familienkarte können Groß und Klein ein Jahr lang alle Dauerausstellungen der Museen des Landschaftsverbandes Rheinland besuchen. Die Karten gelten vom Datum des Kaufs an ein Jahr. Sonderausstelllungen und Veranstaltungen sind von dem Angebot ausgenommen.
 


Duisburg präsentiert Lebenswerk Wilhelm Lehmbrucks
 
Erstmals sind in der Ausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen auch Neuerwerbungen aus dem Nachlaß zu sehen
 
Duisburg - Das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg eröffnet am kommenden Sonntag eine Ausstellung zum Lebenswerk des Künstlers. Skulpturen und Zeichnungen des Duisburger Bildhauers  bilden 2009 und 2010 den Auftakt einer Reihe von insgesamt vier wechselnden Sammlungspräsentationen, teilte eine Sprecherin des Museums am Donnerstag mit. Erstmals sind in der Schau bis zum 26. April auch Neuerwerbungen aus dem Künstler-Nachlaß zu sehen. Ausgestellt werden 55 Meisterwerke der Plastik und rund 90 Zeichnungen aus allen Werkphasen des Künstlers.
 
Ausgestellt werden auch Studien nach skulpturalen Vorbildern sowie Ideen für nicht realisierte oder verloren gegangene Skulpturen, hieß es in der Ankündigung weiter. Der enorme Umfang der Sammlungen ermöglicht ein Nachvollziehen der individuellen Lernschritte des jungen Künstlers bis hin zum späten, reifen künstlerischen Ausdruck des Bildhauers in allen Facetten. Im Vergleich mit Skulpturen werde die Funktion der Zeichnung für die plastische Arbeit besonders deutlich, sei es als eine Form der Figurenfindung, als Ausdruck einer plastischen Idee oder auch einer Erinnerung des Künstlers, so die Kuratorin Katharina Lepper.
 
Das Lehmbruck Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.lehmbruckmuseum.de

Vertragsverlängerung für Generalintendant und Generalmusikdirektor in Aachen

Aachen - Die Stadt Aachen wird die Verträge mit dem Generalintendanten des örtlichen Theaters Michael Schmitz–Aufterbeck und mit Generalmusikdirektor Marcus Bosch verlängern. Das teilte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag mit. Der bestehende und bis Juli nächsten Jahres laufende Vertrag des Intendanten wird um fünf weitere Jahre bis zum 31. Juli 2015 verlängert. Schmitz-Aufterbeck ist seit dem 1. August 2005 in Aachen im Amt. Boschs noch bis Ende Juli 2011 laufender Vertrag wird bis zum 31. Juli 2017 verlängert, wobei eine Ausstiegsklausel zum 1. August 2014 besteht. Er ist seit August 2002 Generalmusikdirektor in der Kaiserstadt.

In der nächsten Woche steht die Verlängerung noch im Rat zur Bestätigung an. Oberbürgermeister Jürgen Linden nannte die beiden Kulturexperten einen "Gewinn für Aachen." Theater und Orchester erlebten seit geraumer Zeit einen enormen Aufschwung. Das Aachener Theater hatte in der vergangenen Spielzeit 2007/2008 mit 138.000 Besuchern den höchsten Besucherstand seit 11 Jahren erreicht. Die Besucherzahlen des Orchesters hätten sich seit 2003 verdreifacht, so Stadtdirektor Wolfgang Rombey. Der amtierende Generalmusikdirektor führe die Tradition junger Dirigenten wie Herbert von Karajan, Wolfgang Sawallisch, Fritz Busch und Leo Blech fort, für die Aachen Sprungbrett ihrer Karriere war, so Romey weiter.

Redaktion: Frank Becker