Eine Nacht

von Joachim Klinger

Foto © Frank Becker

Eine Nacht
 
Ich lag in einem schweren Traum,
aus dem ich mich erst spät befreite.
Am Fenster sah ich in die Weite,
da war kein Stern, nur dunkler Raum
 
Im Nachbarzimmer schrie ein Kind,
umringt von vielen Flüsterstimmen.
Die guten Worte und die schlimmen,
die trösten und die tödlich sind.
 
Ich blickte lange in die Weite
und sah doch wenig, sah doch kaum.
Der Tod saß still im Apfelbaum,
ein kleiner Engel ihm zur Seite.
 

Joachim Klinger