„Die Große“ soll ein Fest der Kunst werden

23.06. bis 28.07.2024 in Düsseldorf

von Susan Tuchel

Dr. Emmanuel Mir - Foto © Morgaine Prinz
„Die Große“ 
soll ein Fest der Kunst werden
 
„Die Große“ 23.06. bis 28.07.2024

Düsseldorf. Einen echten Kunstmarathon hat Emmanuel Mir, neuer Ausstellungsleiter der Düsseldorfer Kunstausstellung „Die Große“, gerade hinter sich. „Wir haben mit 1.271 Bewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern einen neuen Rekord aufgestellt. Aus diesen hat die Jury 158 ausgewählt, deren Werke zu sehen sein werden. Für die Jurymitglieder war dies eine echte Herausforderung.“ Seine Aufgabe war es, die Sitzung zu leiten und zu moderieren, ohne selbst Mitglied der Jury zu sein.
 
Emmanuel Mir, der aus Frankreich stammt, hat den Staffelstab letztes Jahr von Michael Kortländer übernommen. Er studierte zunächst Kunst in Nizza, später an der Kunstakademie in Düsseldorf. Dort wurde der Franzose Meisterschüler in der Bildhauereiklasse von Prof. David Rabinowitch.
 
„Ich merkte jedoch während meines Studiums, dass ich eher ein Wort- als ein Bildmensch bin und dass ich mehr Interesse an der Theorie und Geschichte der Kunst als an ihrer Produktion entwickelte. Also war es konsequent, den Künstlerkittel an den Nagel zu hängen“, so Mir. Auf die praktische Ausbildung folgte ein Studium der Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität, das er 2012 mit einem Doktortitel abschloss. Die Funktion von Kunst in Unternehmen war das Thema seiner Forschung.
 
„Ich habe mich immer für die Auswirkung von Kunst in der Gesellschaft interessiert. Darüber hinaus habe ich mich viel mit Phänomenen der Selbstorganisation in der Kunstszene beschäftigt, also wie Künstlerinnen und Künstler ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Daher fühle ich mich bei „Die Große“ sehr wohl. Es ist eine Ausstellung von Künstler für Künstler“, sagt Emmanuel Mir.
 
Fast 15.000 Besucher zog es letztes Jahr in die Ausstellung und sie konnten ihren Favoriten wählen. In diesem Jahr wird der mit 1.500 Euro dotierte Publikumspreis zum dritten Mal verliehen.
 
Was bleibt, was wird anders?
„Am Modus der Werkauswahl und an der Anzahl der Arbeiten hat sich wenig geändert“, so Mir. Auch das „Das kleine Format“ wird es wieder geben. Hier können die Besucher Kunstwerke bis zu 1.000 Euro kaufen und gleich mit nach Hause nehmen.
 
Der neue Ausstellungsleiter arbeitet derzeit daran, dass „Die Große“ während ihrer Laufzeit im Sommer einen Festival-Charakter bekommt. Mit Food-Trucks und Getränkeständen, Konzerten und Performances soll der Ehrenhof zum beliebten Treffpunkt werden. „Die Große“ soll ein Fest der Kunst werden. Und bei einem Fest muß man nicht in die Knie vor der Kunst gehen“, lacht Mir.
 
Woran er gerade arbeitet?
„Aktuell stehe ich mit Schulen in Kontakt, um die Führungen sowie die Ferienworkshops zu organisieren. Der Bereich der Kulturellen Bildung ist mir sehr wichtig.“ Auch in diesem Jahr werden Schüler und Schülerinnen des Wim-Wenders-Gymnasiums einen Audioguide für die jüngeren Besucher erstellen. Bereits zum achten Mal wird die 12. Klasse des Bildungsganges „Gestaltungstechnische/r Assistent/in“ der Lore-Lorentz-Schule für „Die Große“ aktiv. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden im Foyer des Kunstpalastes präsentiert. Auch die Kunstakademie wird in der Ausstellung vertreten sein. Dieses Jahr wurde die Klasse von Prof. Sabrina Fritsch ausgewählt.
 
Die Eröffnungsfeier findet am 22.06.2024 um 18 Uhr im Ehrenhof statt.

Weitere Informationen: www.diegrosse.de