Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




Martin Heckmanns erhält niederrheinischen Literaturpreis
 
Krefeld - Der Autor Martin Heckmanns wurde am Sonntag in Krefeld mit dem diesjährigen Niederrheinischen Literaturpreis ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Stadt werde Heckmanns für seine bisher gespielten und veröffentlichten Werke, insbesondere für das im vergangenen Jahr in Düsseldorf uraufgeführte Stück "Kommt ein Mann zur Welt" zuerkannt, hieß es in einer Mitteilung. Heckmanns Monologe und Dialoge sind nach Angaben der Jury von höchster sprachlicher Brillanz. Aus weiterentwickelten Redensarten schlage der 1971 in Mönchengaldbach geborene Dramatiker Funken, aus Alltagssituationen mache er hintergründige Sprachspiele. So entstünden Texte, die schon als Hörspiele überzeugen könnten, zur vollen Wirkung aber erst auf der Bühne gelangten.
 

Internationale Chorbiennale ab 2009 in Aachen
 
Aachen - Ab dem kommenden Jahr gibt es in Aachen mit der "Internationalen Chorbiennale" ein neues Musik-Festival. Nach Angaben der Veranstalter will die Stadt damit ihre nach eigenen Angaben "exzellente Chorszene" angemessen positionieren und nach außen präsentieren. Allein vier Gewinner des Deutschen Chorwettbewerbs kommen aus Aachen, hieß es weiter. Das Chorfestival soll künftig unter Beteiligung der nationalen und internationalen Spitzenklasse alle zwei Jahre stattfinden und unter einem bestimmten Motto stehen. Das Thema für die erste Ausgabe der Chorbiennale lautet "Mendelssohn – Bernstein: Eine Spurensuche". Veranstaltet wird das Festival vom Kulturbetrieb der Stadt in Zusammenarbeit mit der Musikdirektion des Stadttheaters.
 

Ausstellung "Pogrom in Krefeld" bis Ende Januar 2009 verlängert
 
Krefeld - Wegen der großen Nachfrage wird die Sonderausstellung "Pogrom in Krefeld – nach 70 Jahren" in der NS-Dokumentationsstelle der Stadt bis zum 27. Januar nächsten Jahres verlängert. 70 Jahre nach der Zerstörung der Krefelder Synagogen, Bethäuser, jüdischer Geschäfte und Wohnungen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erinnert die Schau an Opfer und Täter, hieß es in einer Mitteilung. Ingrid Schupetta, die Leiterin der NS-Dokumentationsstelle und der Historiker Burkhard Ostrowski haben neue Erkenntnisse über die Ereignisse des Pogroms in Krefeld gewonnen und zeigen sie nun erstmalig in der Öffentlichkeit.
 
Öffnungszeiten: Mi: 10-12 Uhr, Do: 17-22 Uhr, So: 14-17 Uhr
 
 
36.000 Besucher bei Ausstellung "Die Türkische Bibliothek"
 
Neuss - Insgesamt 36.000 Besucher haben in den vergangenen sechs Wochen in Neuss die Ausstellung "Die Türkische Bibliothek" gesehen, die am Freitag zu Ende gegangen ist. Die Ausstellung in der Stadtbibliothek war von der Robert-Bosch-Stiftung und der Stiftung Lesen zusammengestellt worden. Sie informierte mit Schautafeln und Buchbeispielen einen Querschnitt moderner Literatur des diesjährigen Buchmessen-Ehrengastes Türkei, teilte ein Sprecher des Kulturamtes der Stadt mit. Die schön gestalteten Bände - wie zum Beispiel "Die Stadt mit der roten Pelerine" der Autorin Asli Erdogan sind inzwischen in den Ausleihbestand der Bibliothek eingearbeitet worden und können regulär entliehen werden. Die Ausstellung steht außerdem zum Weiterverleih an Schulen und andere Institutionen kostenfrei zur Verfügung. Dazu gibt es auch Informationsmaterial in türkischer Sprache. Interessenten können sich unter 02131-904220 an Ursel Hebben von der Stadtbibliothek wenden.
 
 
Kunsthalle Recklinghausen zeigt "Pforte des Himmels"
 
Ikonenausstellung präsentiert 342 Ikonen aus Griechenland, dem Balkan und Russland
 
Recklinghausen - "Pforte des Himmels" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen, die ab dem 7. Dezember insgesamt 342 Ikonen aus Griechenland, dem Balkan und Russland präsentiert. Nach Angaben eines Sprechers der Kunsthalle sind unter den ausgestellten Exponaten 218 auf Holz gemalte Ikonen sowie 124 Metallikonen. Zudem gibt es bis zum 8. Februar nächsten Jahres Stickereien, Goldschmiedearbeiten, Kreuze und Bücher aus der Zeit des 13. bis 19. Jahrhunderts zu sehen. Die Ikonen zeigen nach Angaben des Direktors der Museen der Stadt Recklinghausen, Ferdinand Ullrich, die ganze Bandbreite der ostkirchlichen Themen.
 
Zu sehen sind Darstellungen von Christus, der Muttergottes, Szenen aus der biblischen
Geschichte, Heilige, teilweise mit ausführlicher Schilderung ihres Lebens oder mit Ansichten der von ihnen gegründeten Klöster. Besonders großer Wert wurde nach Angaben der Ausstellungsmacher auf Ikonen mit äußerst seltenen Darstellungen und Varianten gelegt, die viele Überraschungen bergen.
 
Anlaß der Ausstellung ist das 50-jährige Jubiläum der Gesellschaft der Freunde der Ikonenkunst, in der sich Liebhaber und Erforscher der Ikonenkunst, Ikonenmaler und -sammler aus vielen Ländern zusammengeschlossen haben. Die Schau zeigt die interessantesten und bedeutendsten Ikonen aus dem Besitz von 27 Sammlern aus Deutschland, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
 
 
Anselm Weber soll neuer Intendant in Bochum werden
 
Bochum/Essen - Anselm Weber, Noch-Intendant des Schauspiels in Essen, soll ab Sommer 2010 neuer Intendant des Schauspielhauses Bochum werden. Der Verwaltungsrat des Schauspiels hat am Freitag dem Vorschlag von Kulturdezernent Michael Townsend in einer Sondersitzung einstimmig zugestimmt und Weber als Nachfolger von Elmar Goerden vorgeschlagen, der vor einigen Monaten erklärt hatte, er stünde nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung. Der Rat der Stadt Bochum muß der Berufung des 45 Jahre alten Weber noch endgültig zustimmen.
 
"Ich bin davon überzeugt, dass Anselm Weber gute Arbeit in Bochum leisten wird. Er wird das Schauspielhaus, entsprechend seiner Bedeutung, in der Stadt verankern und dessen Stellung in der Spitzengruppe deutschsprachiger Theater festigen und ausbauen," betonte Townsend. Weber sei der richtige Kandidat, weil er überzeugende künstlerische und konzeptionelle Vorstellungen dargelegt habe. Weber selbst erklärte er werde "bis zum letzten Tag" in Essen arbeiten. Was seine künftige Arbeit in Bochum angeht sagte der Theatermann: "Wir wollen das Gute mitnehmen und das Neue entdecken und entwickeln."


Otto Sander erhält Bernhard-Minetti-Preis
 
Bochum - Heute werden im Bochumer Schauspielhaus die diesjährigen Theaterpreise verliehen. Der Bochumer Theaterpreis ist eines der jüngsten Projekte des Freundeskreises und ein Symbol für die besondere Verbundenheit seiner Mitglieder mit dem Schauspielhaus, hieß es am Freitag. Seit der Spielzeit 2005/2006 werden jährlich zwei Künstler, die am Schauspielhaus tätig sind, mit dem Theaterpreis ausgezeichnet. Vergeben werden Preise in den Kategorien „Nachwuchskünstler“ und „arrivierte Künstler“. Beide Preise sind mit jeweils 3000 Euro dotiert.
 
Erstmalig wird im Rahmen dieser Veranstaltung auch der Bernhard-Minetti-Preis vergeben. Er soll künftig alle zwei bis drei Jahre Schauspielern verliehen werden, die über einen längeren Zeitraum dem Bochumer Schauspielhaus verbunden waren und durch ihre exponierte Schauspielkunst in besonderer Weise dazu beigetragen haben, Bochums Ruf als Theaterstadt zu untermauern. Der erste Preisträger ist der bundesweit geschätzte Otto Sander.

Redaktion: Frank Becker