Peng!-Preis für Asterix-Übersetzerin Gudrun Penndorf

Verleihung heute in München

von Anja Adam

Gudrun Penndorf - Foto: Petra Fritzi Hennemann © Gudrun Penndorf

Peng!-Preis für Asterix-Übersetzerin Gudrun Penndorf
 
Gudrun Penndorf erhält am 10. Juni den deutschen Comicpreis „Peng!“. Im Rahmen einer Gala wird die Ehrung auf dem Münchener Comicfestival über die Bühne gehen. Rechtzeitig zu ihrem 85. Geburtstag. Ein besonderes Geschenk für Gudrun Penndorf.
 
Es ist schön, daß ich dazu beitragen kann, die Textsorte Comics mit Auszeichnungen wie der Peng!-Preis oder die des Bundesverdienstkreuzes so wundervoll aufzuwerten. So ist es nicht nur für mich persönlich und mein Lebenswerk eine besondere Ehre, sondern auch für grafische Literatur im Allgemeinen.“
Asterix spielt eine große Rolle in Penndorfs Leben. Sie hat die ersten 29 Abenteuer übersetzt und damit Comic-Geschichte geschrieben. In diesem Jahr erscheint am 26. Oktober das 40. Abenteuer der beliebten gallischen Helden.
„Da fiebere ich immer mit, wenn ein neuer Band erscheint. Diesmal spielt die Geschichte wieder im gallischen Dorf. Der Titel „Die weiße Iris“ macht mich schon mal neugierig.“
Neben Asterix ist Gudrun Penndorf die Übersetzerin zahlreicher Comic-Klassiker wie Lucky Luke und dem Lustigen Taschenbuch. Generationen von Lesern sind mit ihrem Werk aufgewachsen, zahlreiche Zitate aus Asterix in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen. Gudrun Penndorfs Wirken hat wesentlich dazu beigetragen, dass Comics in Deutschland eine breite gesellschaftliche Anerkennung erfahren haben und Auflagen in Millionenhöhe erreichen. Ihre Übersetzungen wurden weit über hundert Millionen Mal gedruckt und noch zahlreicher gelesen.
 
Gudrun Penndorf, Jahrgang 1938, lebt bei München und ist diplomierte Übersetzerin und Dolmetscherin für Französisch und Italienisch. Mit 40 Jahren begann sie zusätzlich Allgemeine und Romanische Sprachwissenschaften zu studieren und schloß das Studium mit dem Magister Artium (M.A.) ab. Nach ein paar Jahren in der Sprachenredaktion des Langenscheidt-Verlags machte sie sich selbständig und arbeitete von 1967 bis 1995 als freiberufliche Übersetzerin, in erster Linie für den Egmont Ehapa Verlag, den Herausgeber der Comic-Klassiker Asterix, Lucky Luke, Isnogud und Das Lustige Taschenbuch. Von 1989 bis 1999 war sie Lehrbeauftragte für Wirtschaftsfranzösisch und von 1991 bis 1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanische Philologie der Ludwig-Maximilian-Universität München. Von 1989 bis 1999 engagierte sie sich in Projekten zur Integration von vorwiegend türkischen Migrantinnen.

Der Peng!-Preis wird seit 2005 alle zwei Jahre im Rahmen einer Gala zum Comicfestival München verliehen.