Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Bildunterschrift

Aktuelles aus der Kultur NRW


Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Literaturwissenschaftler Martin von Koppenfels erhält Auszeichnung

Der Bielefelder Forscher erhält den mit 20.000 Euro dotierten Anna Krüger Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin

Bielefeld/Berlin - Der Bielefelder Literaturwissenschaftler Martin von Koppenfels erhält den diesjährigen Anna Krüger Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Der Forscher erhalte die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein wissenschaftliches Werk, teilte ein Sprecher der Universität Bielefeld am Mittwoch mit. Der Preis wird am 18. Februar nächsten Jahres in Berlin übergeben.
Mit der Auszeichnung verbunden sind drei öffentliche Vorträge durch den Preisträger, davon werden zwei an Forschungseinrichtungen im Ausland stattfinden, um auf die Bedeutung des Deutschen als Wissenschaftssprache aufmerksam zu machen. Von Koppenfels ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit romanistischem Schwerpunkt an der Universität Bielefeld. 1997 promovierte er an der Freien Universität Berlin über das lyrische Werk Garcia Lorcas.



Ausstellung "Rhein und Gelber Fluß" in Bonn

Bonn - "Rhein und Gelber Fluß" lautet der Titel einer Ausstellung im Wissenschaftszentrum Bonn, die morgen eröffnet wird. Bis zum 16. Januar nächsten Jahres sind Installationen, Objekte und zahlreiche Daumenkinos zu sehen, die sich mit dem Rhein und dem chinesischen gelben Fluß beschäftigen. Die Arbeiten der Künstler Volker Gerling, Eva Ohlow und Qi Yang setzen sich nach Angaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit den beiden großen Kultur- und Lebensräumen auseinander, die auf die jeweiligen Länder eine immense Ausstrahlung haben. Das Künstler-Trio tauche ein "in die Kulturen der Regionen und schaffe Kultur, indem sie uns ihre Interpretationen vermitteln", hieß es in der Ankündigung der Schau.

Ohow präsentiert in einer Installation verrottete Fundstücke zu historischen Bildnissen "rheinischer Köpfe". Qi Yang symbolisiert herausragende Persönlichkeiten seiner chinesischen Heimat durch übergroße Schuhe, in die hineinzuwachsen den Nachfolgern schwerfallen muß. Und Gerling dokumentiert Begegnungen mit Menschen entlang des Rheins anhand zahlreicher Daumenkinos. Die Ausstellung will nach Angaben der DFG auch Veränderungen visualisieren, denen die Flußlandschaften und das Leben an den Flüssen über Jahrtausende ausgesetzt waren.

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 16-19 Uhr



Foto-Ausstellung "in paradiso" zeigt mittelalterliche Kreuzgänge

Lichtenau-Dalheim - Unter dem Titel "in paradiso" präsentiert das Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim im Kreis Paderborn von Freitag an eine Fotoausstellung über insgesamt 144 mittelalterliche Kreuzgänge. Nach Angaben des Museums werden ausgewählte Ansichten prominenter europäischer Kreuzgänge zu sehen sein. Auf zwölf Bildtafeln begegnen dem Betrachter flachgedeckte oder gewölbte, zuweilen zweigeschossige oder in das rückwärtige Klausurgebäude einbezogene Galerien. Die Bilder zeigen Arkaden auf Pfeilern, Einzel- und Doppelsäulen, Kreuzgänge mit Wandmalerei oder Bewuchs, erklärte Kurator Clemens Kosch. Nach seinen Angaben bringen die Aufnahmen dem Betrachter Ursprung, Funktion und symbolische Bedeutung des Kreuzgangs näher. Wie lange die Ausstellung zu sehen sein wird, steht nach Museumsangaben noch nicht fest.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-18 Uhr
Internet: www.kloster-dalheim.de



Ruhr-Universität Bochum präsentiert Werke von Otto Pankok

Bochum - "Otto Pankok und Geächtete" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Mittwoch in der Universitätsbibliothek der Ruhruniversität Bochum zu sehen ist. Gezeigt werden bis zum 31. Januar nächsten Jahres insgesamt 30 Druckgrafiken des 1966 verstorbenen Künstlers. Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit der Otto-Pankok-Gesellschaft und will das Werk des Malers, Grafikers und Bildhauers vor allem jungen Menschen wieder nahe bringen, hieß es zum Auftakt. 1937 von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt und selbst der Verfolgung ausgesetzt, thematisierte Pankok nach Angaben der Hochschule Menschen, die unter gesellschaftlicher Ächtung und Unterdrückung leiden. Die 30 Exponate aus dem Nachlass des Künstlers sind eine Leihgabe seiner Tochter Eva Pankok.

Zu sehen sind unter anderem Porträts von Juden sowie Darstellungen von "Zigeunern" aus den 40er-Jahren, der Druck "666" aus dem Jahr 1965 - einer späten Auseinandersetzung mit dem NS-Regime - und 15 Drucke aus dem Zyklus "Die Räuber vom Liang Schan Moor", mit dem Pankok einen chinesischen Volksroman illustrierte, der die Geschichte von 37 Partisanen erzählt, die im alten China gegen Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung kämpften. Die thematischen Bezüge zum Terrorregime des Dritten Reiches verdeutlicht Pankok unter anderem durch Symbole, die auf den Nationalsozialismus verweisen.