Schwarz-Weiß ist Farbe genug – Fotografien 1967 bis 2019

Barbara Klemm in der Ludwiggalerie Schloß Oberhausen

Red.

  Leonid Breschnew und Willy Brandt, Bonn, 1973 © Barbara Klemm

Barbara Klemm
 
Schwarz-Weiß ist Farbe genug – Fotografien 1967 bis 2019
 
22. Januar bis 7. Mai 2023
 
Mit ihren Schwarz-Weiß-Fotografien beobachtet Barbara Klemm seit den 1960er Jahren die politischen und kulturellen Geschehnisse in Deutschland und in der Welt. Als Redaktionsfotografin bei der FAZ von 1970 bis 2005 tätig, bereist sie vier Kontinente und begleitet ebenso die Ereignisse im eigenen Land. Dabei stehen die Menschen in ihren Bildern im Mittelpunkt. Mit großer Empathie nähert sie sich den unbekannten „kleinen Leuten“ ebenso wie Politikerinnen und Politikern oder den großen Stars des kulturellen Lebens. Nie entblößend, mit einem sicheren Blick für besondere Situationen, sind heute zahlreiche ihrer Fotografien zu Ikonen für historische Momente geworden.
 

Leonid Breschnew und Erich Honecker beim 30. Jahrestag der DDR, Ost-Berlin, 1979 © Barbara Klemm


Väter, Frankfurt, 1979 © Barbara Klemm

Ob als Dokumentarin der Studentenrevolten in den 1960er Jahren, als Beobachterin des Lebens in der DDR oder der politischen Annäherung zwischen Ost und West beim Treffen von Breschnew und Brandt 1973 – immer wieder gelingen ihr eindringliche und bis heute aktuelle Bilder. Besonders intensiv hält sie die Ereignisse rund um den Mauerfall und die Wiedervereinigung fest. Aber auch Parteitage und Wahlsiege oder -niederlagen haben sich durch ihre Fotografien bis heute im kollektiven Gedächtnis verankert.
 
1939 in Münster geboren, in Karlsruhe aufgewachsen und früh nach Frankfurt gezogen, merkt man ihren Arbeiten das Heranwachsen in einem Künstlerhaushalt an. Ihr Vater war der Maler Fritz Klemm. Der Blick für Komposition und Struktur, für Details und Eigenheiten macht das Besondere ihrer Fotografien aus. Eine gute Kenntnis der Kunstgeschichte wird bei vielen Aufnahmen erkennbar. Vielleicht kommt durch diese frühe Prägung auch ihr intensives Interesse an Porträts von künstlerisch und kreativ arbeitenden Menschen. In ihren zahlreichen Bildnissen, so eines Andy Warhol vor Tischbeins Gemälde Goethe in der römischen Campagna im Frankfurter Städel, arbeitet sie stets eine typische Facette heraus.
Die rund 120 ausgestellten Werke, Zeitungsartikel und Bücher geben einen Überblick über dieses dichte Schaffen und die beeindruckende Ausdrucksstärke von Fotografien aus über fünf Jahrzehnten.
 

VEB Fortschritt, Rostock, DDR, 1974 © Barbara Klemm

Nähere Informationen zu dem die Ausstellung begleitenden museumspädagogischen Angebot und zum Rahmenprogramm gibt es unter www.ludwiggalerie.de.
 
Die Ludwiggalerie Schloß Oberhausen ist eins der einundzwanzig RuhrKunstMuseen.
Öffnungszeiten         
Dienstag bis Sonntag 11:00–18:00 Uhr;
Mo. geschlossen, feiertags sowie Ostermontag geöffnet
 
Eintritt 8,00 €, ermäßigt 4,00 €
Familien (zwei Erwachsene plus Kinder) 12,00 €
 
Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen 15,00 €
 
Öffentliche Führungen; jeden Sonn- und Feiertag um 11:30 Uhr
Kuratorinnenführungen mit der Direktorin Dr. Christine Vogt
Sonntag, 05.02.2023, 15 Uhr
Sonntag, 26.02.2023, 14 Uhr
Sonntag, 16.04.2023, 15 Uhr
Sonntag, 07.05.2023, 15 Uhr
 
Zur Ausstellung erscheint ein Booklet mit einem Text von Christine Vogt, 16 Seiten, 5 €
ISBN 978-3-932236-48-8


  Öffnung des Brandenburger Tors, Berlin, 22. Dezember 1989 © Barbara Klemm

Weitere Informationen: www.ludwiggalerie.de