Dagobert Duck wird 75 
              
            Auch  als betagter Fantastilliardär springt er noch täglich für ein erfrischendes Bad in seinen  prallgefüllten Geldspeicher und sorgt sich vor allem um seinen ersten  selbstverdienten Zehner.  
              
            Entenhausen. Dagobert Duck, bekannt auch als Onkel  Dagobert, der reichste und zugleich geizigste Mann der Welt, feiert auch  seinen im Dezember anstehenden 75. Geburtstag in der Comicmetropole auf Stella antarum.  Dabei sind ihm Feiern grundsätzlich zuwider, zumindest dann, wenn er sie  selbst finanzieren muß. Der Fantastilliardär wird sich vermutlich  entweder bei seinem finanziell stets klammen Neffen Donald oder aber bei  Oma Duck auf deren Bauernhof zum Geburtstags-Essen einladen.  
              
            Höchstwahrscheinlich  wird er davor auch noch ein erfrischendes Bad in seinem prallgefüllten  Geldspeicher machen, der hoch droben auf einem Hügel von Entenhausen thront wie  eine Mischung aus Kathedrale und Festung. Das tut er nämlich für sein  Leben gern. Er hortet Geld, um „wie ein Seehund hineinzuspringen, wie  ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu werfen, daß es  ihm auf die Glatze prasselt“, wie Zeichner-Legende Carl Barks  (1901-2000) einmal die von ihm geschaffene Figur Dagobert sagen ließ.  
            
 Geld ausgeben  ist für Dagobert in der Regel ein Graus. „Es ausgeben, dann habe ich es  ja nicht mehr“, bekannte der für sein Alter immer noch sehr  rüstige Senior einmal. Sein Schöpfer Barks ließ ihn als übellaunigen  Onkel im Bärenkostüm seine Neffen Donald und Tick, Trick und Track in  der Geschichte „Christmas on Bear Mountain“ (Die Mutprobe) erschrecken.  Inspiriert zur Figur wurde der Zeichner von Ebenezer Scrooge in der  Weihnachtserzählung von Charles Dickens.  
              
            Seit  75 Jahren nun durchstreift er die große weite Welt und macht  weder vor dem Weltall, Gebirgen, Meeren noch vor Wüsten halt, um seine  Reichtümer zu vermehren. In einer Geschichte von Barks mit dem Titel  „Die goldene Nase“ verirren sich Dagobert und Donald in der  australischen Wüste. Statt des lebenswichtigen Wassers findet Dagobert  beim Graben nur Gold, Kupfer, Diamanten, Platin oder Erdöl. Seine Nase  eben erklärt, wie er zu all seinem Reichtum gekommen ist. Der  ist übrigens hart und ehrlich,  mindestens aber auf legale  Weise erarbeitet. Seinen ersten Zehner  verdiente er von Schottland nach  Amerika
             
                                          
            
 Sein Erscheinungsbild ist seit siebeneinhalb Jahrzehnten gleich.  Dagobert Duck hat einen Backenbart, trägt einen Zwicker auf dem  Schnabel, einen Zylinder auf dem Kopf und einen Gehstock. Gekleidet ist  er für gewöhnlich - etwas aus der Zeit gefallen - mit einem roten  Gehrock und Gamaschen. Den Namen Dagobert Duck kreierte die langjährige  Übersetzerin Erika Fuchs (1906-2005) übrigens in Anlehnung an den Merowinger- König Dagobert I. Im amerikasnischen Original lehnt sich der Name an Charles Dickens´ Figur des Ebenezer Srooge aus der „Weihnachtsgeschichte“ an: Scrooge McDuck. 
              
            Der  exzentrische, grantige und oft schrullige Dagobert ist im Grunde seines  Herzens aber auch liebenswert. Sein Vermögen wird in Fantastilliarden  und Zentrifugillionen gemessen. Und er kennt alle Münzen und Scheine bis  zum letzten Taler und allerletzten Kreuzer sofort und erinnert sich, wo  er ihn verdient hat.  
              
            Gerissenheit,  Ideenreichtum und Abenteuerlust sowie der unbeugsame Wille, das  geliebte Vermögen zu erhalten und zu mehren, sind die Attribute, die  Onkel Dagobert ausmachen. Wir wünschen aus vollem Herzen ein ehrliches „Happy  birthday“, viele weitere Jahre im Kreis seiner Enten-Familie und stets  das sichere Gespür für gute Geschäfte.  
              
            Redaktion und Bildauswahl: Frank Becker 
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