Aktuelles und Nachgelesenes

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Aktuelles und Nachgelesenes
aus Nitschkes Tagebuch
 
Von Wolfgang Nitschke
 

14.10.22
Der Muezzin hat gerufen
Beziehungsweise der hochreligiöse Anstaltsleiter, der Herr Mustafa (Friede sei mit ihm), der allzeit bereite Armleuchter des muselma­nischen Obertürken Erdogan.* Heute war vor der Kölner DITIB-Mo­schee Pre­miere. Manche nennen das ja auch Gesang. Ich hab‘s mir angehört, im Internet, mit deutschen Untertiteln:
„Gott (Allah) ist groß“,
„Ich bezeuge, daß es keine Gottheit gibt außer Gott“,
„Ich bezeuge, daß Mohammed der Gesandte Gottes ist“,
„Kommt zum Gebet“,
„Kommt zum Heil“,
„Gott ist groß“,
„Es gibt keine Gottheit außer Gott“.
( … und das alles doppeltgemoppelt, d.h. 2X)

Wer will,
kann die ganze Herr- und Armseligkeit schon in 7 Sätzen erkennen.
Ich sag mal so: Wem‘s Spaß macht …
Is jetzt nicht gerade meine Musik.
Muß wegen mir aber auch nicht sein.

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* Ehrenfeld-Premiere quasi. Aber von Lampenfieber hab ich nix gesehen. Scheint der Armleuchter von Erdogan wohl öfters zu machen. Egal.
 
22.10.22
Noch mal kurz zurück zum Ruf des Muezzin
Im Lokalteil des Kölner Stadtanzeigers finden wir heute den natür­lichen Gang der Dinge, den unaufhaltsamen* Durchmarsch der Mo­derne nonchalant und ohne populistischen Hexenzauber in die Überschrift gedingsbumst:
„Verkehrslärm übertönt den Muezzinruf“
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*
Das hoffen wir doch!

 

26.10.22
Neues aus der Parallelgesellschaft
Unsere herzallerliebste Provinzpostille ‚Kölner Stadtanzeiger‘ in­formiert:
„Model Heidi Klum (49) stimmt eine Woche vor Halloween auf das traditionelle Grusel...“
Hallo, sind Se noch da? Ja? Okay. Dann kann's ja weitergehen:
"... Gruselfest am 31 Oktober ein. Die gebürtige Rheinländerin, die in ihrer US-Wahlheimat den Ruf als ‚Queen of Halloween‘ weg hat, postete am Montag ...“ bla bla bla.
Die Heidi bastelt sich „traditionell“ nämlich ihre Horror-Kostüme immer selber zusammen. 2019 war sie z.B. als Alien unterwegs. Toll. Und der Stadtanzeiger übertitelt seinen Artikel - keine Panik! Gleich kommt ja die Pointe! - mit dem Satz:
„Heidi Klum fand sich als Alien ‚widerlich‘.“
Dabei war‘s genau umgekehrt! Ein Alien hatte sich als Heidi Klum verkleidet und … näh, komm, war ‘n Scherz. Aber etwas ist in der Tat beim Stadtanzeiger trotzdem durcheinander geraten. Denn an allen restlichen 364 Tagen im Jahr ist diese Frau die Widerlichkeit in per­sona und der Alien nur der kurzfristige, lustig gemeinte, aber völlig aus dem Ruder gelaufene Versuch einer Verkleidung.
q.e.d.
 
27.10.22
Der mit den Vögeln parlierte
Und der 'Kölner Stadtanzeiger' war so freundlich und übersetzte uns den alten Vögelfreund ins Deutsche:
„Papst Franziskus hat vor Pornographie gewarnt. ‚Das ist eine Sün­de, die vielen Leuten, Laien, Priestern und Ordensschwestern auf­erliegt‘, sagte das katholische Kirchenoberhaupt während ...“. Halt, stopp, noch mal zurück! Wat soll dat denn heißen: ‚Auferliegt‘? Versteh ich nich!
Ach, komm, scheiß der Hund drauf. Weiter:
‚… während eines Treffens mit Seminaristen und Priestern in Rom. ‚So tritt der Teufel ein“, warnte der 85 Jahre alte Argentinier weiter.“
Äh, derwerwiewastrittein?
„Franziskus betonte, er spreche nicht nur von ‚krimineller Porno­graphie‘, wie jener mit Mißbrauch von Kindern (?), sondern auch von der ‚einigermaßen normalen Pornographie‘. Der Papst mahnte die Studenten, sich vor Pornos in Acht zu nehmen.“
Kinners!
Ich kann nich mehr.
 
28.10.22
Verweilen wir doch noch ein bißchen beim Vögel-Thema

Wenn ich ein wenig fröhlicher wär´
Und hätte Mut ein wenig mehr
Auf einer Wiese würd´ ich liegen
Und Seifenblasen in den Himmel schieben

Ich würd´ auf alle Schulden scheißen.
Wechselschecks und ähnliches zerreißen
und einen Teufel mich darum scheren
Was die verfluchten Folgen wären

Ich würd´ alles was ich hab verkaufen
Dann vögeln, fressen, kiffen, saufen
Den Bürger der da motzt erschlagen
Und den Sprung ins ewige Feuer wagen
(Witthüser & Westrupp)

„Ach, was waren das für Zeiten, daah dadadadada daah da...“ würde Rio Reiser jetzt dazu singen. Ach ja ...
Werte Freunde der fröhlichen Bewußtseinsverbreiterung, nur kurz zur aktuellen Lage. Selbst wenn der Genosse Lauterbach mit der Legalisierung durchkommt, hammer doch noch 'n Riesenproblem anner Hacke: Was machen wir, ja, was machen wir bloß mit der dann arbeitslosen, unverbesserlichen Drogenbeauftragten der Bundes­regierung und all dem anverwandten Gesocks? Wir können doch nicht den ganzen Tag nur Neil Young und Bob Dylan hören und Seifenblasen in den Himmel schieben?! Oder doch?