KLIMA.KUNST.NATUR. Typen der Landschaft

1. - 31. Oktober 2022 in aufen, Freilassing, Adelstetten, Ainring, Piding, Bad Reichenhall, Ramsau

Red./Bec.

 

Ausstellung: KLIMA.KUNST.NATUR. Typen der Landschaft
Komplexität und Wechselwirkung. Ein Kunstprojekt im Naturraum
 
Ausstellungsdauer: 1. Oktober - 31. Oktober 2022
Orte: Laufen, Freilassing, Adelstetten, Ainring, Piding, Bad Reichenhall, Ramsau
Eröffnungswochende: 1.-3. Oktober 2022
 
Das übergeordnete Ziel des Projekts, das im gesamten Berchtesgadener Land angesiedelt ist, soll ein tieferes Verständnis der Typen von Landschaft, unseres Umgangs und möglicher Szenarien zukünftiger Zustände bzw. Entwicklungen darstellen.
Die Gewinner des Wettbewerbs stehen nun fest und werden ab dem 1. Oktober ihre Arbeiten vor Ort im Berchtesgadener Land zeigen.
 
1. Oktober 2022, 10-17 Uhr: Kunst-Parcours mit 7 Stationen
2. Oktober 2022, 11 und 14 Uhr: Podiumsgespräche, Kunstakademie Bad Reichenhall
3. Oktober 2022, 15 Uhr: Eichenpflanzung IN MEMORIAM JOSEPH BEUYS

Die Kunstakademie Bad Reichenhall und der Freundeskreis der Kunstakademie Bad Reichenhall eröffnen einen Wettbewerb um die künstlerische Erfassung des Naturraums Berchtesgadener Land. Im Rahmen des Kunstprojekts KLIMA KUNST NATUR wurden im Berchtesgadener Land 7 Kunstprojekte im öffentlichen Raum realisiert. Aus 45 Einreichungen sind diese Projekte in einem Wettbewerbsverfahren, das deutschlandweit ausgeschrieben war, ausgewählt worden. Das Team der Bad Reichenhaller Kunstakademie - mit Traudi Koller, Hubert Graßl, Christiane Pott-Schlager und Direktor Stefan Wimmer- hat einen idealen Standort für jedes Projekt gefunden, sodaß die Künstler und Künstlerinnen aus ganz Deutschland im Laufe des September die Realisierung angehen können.
Der Naturraum Berchtesgadener Land umfaßt typische Landschaften: Alpine Lebensräume, Auwälder, bäuerlich-alpine Kulturlandschaft, Bergmischwälder, Felsflure, Flachland- und Bergmähwiesen, Seen und Weiher, voralpines Moor- und Hügelland, Zwergstrauchheiden. Diese Landschaftsräume werden in die Kategorien: Berg, Wald, Wasser Aue, Moor, Wiese und Luft eingeteilt. Das übergeordnete Ziel der Projekte ist ein tieferes Verständnis der Typen von Landschaft, unseres Umgangs und möglicher Szenarien zukünftiger Zustände bzw. Entwicklungen.
Sa, 1. Oktober 2022 findet zu diesem Anlass der Kunst-Parcour mit 7 Stationen statt:
Begleiten Sie uns über den Tag und erleben Sie einen Eröffnungsreigen mit inhaltlichen Einführungen zu jedem einzelnen Kunstprojekt:
 
STATION 1: 10.00 Uhr, Briouder Platz, Laufen
Thorsten Schoth: Cyanometer
Grußwort: Stefan Feiler, Kulturamtsleiter der Stadt Laufen Begrüßung: Stefan Wimmer, Direktor der Kunstakademie Bad Reichenhall Einführung: Christiane Pott-Schlager, Projektleiterin Der Bildhauer Thorsten Schoth führt unseren Blick durch ein großes Cyanometer Richtung Himmel und bezieht sich auf die Forschungsergebnisse der Naturforscher des 18. Jahrhunderts, die versucht haben, die Blautöne und damit die in ihnen enthaltene Luftfeuchtigkeit zu bestimmen. Je weniger Feuchtigkeit in der Luft, desto tiefer das Blau und desto größer die Erderwärmung!
 
STATION 2: 11.00 Uhr, Hermann Ober Platz, Freilassing
Constanze Budcke/Philipp Benkert: Landschaften (Lichtungen I-VII) Grußwort: Wolfgang Hartmann, 3.Bürgermeister Freilassing Einführung: Stefan Wimmer, Direktor Kunstakademie Bad Reichenhall
Constanze Budcke und Philipp Benkert stellen in Ihrer Beschäftigung mit der Abbildung von Landschaft aber nicht die Naturlandschaft, sondern die Siedlungslandschaft in den Mittelpunkt der Betrachtung. Hierbei liegt ihr Augenmerk auf der Dichte der Solaranlagen in einem bestimmten geographischen Raum. Dadurch entstehen abstrakte Landschaftsbilder oder Landkarten. Sie sind Sinnbild der bereits vorgenommenen Energiewende aber auch zugleich Ausdruck des Bewußtseins der Bevölkerung in Sachen Klima, Hinweis auf die ökonomischen, sozialen und nicht zuletzt kulturellen Dimensionen der Landschaft.
 
STATION 3: 12.00 Uhr, Berg 3, Adelstetten
Katrin Brand: „unendlich wertvoll“
Grußwort: Bürgermeister Martin Öttl, Ainring Einführung: Christiane Pott-Schlager, Projektleiterin
Mit ihrer künstlerischen Intervention in einem dichten Stangenwald in Adelstetten, deklariert die Künstlerin Katrin Brand, den hohen Wert der Natur. Was so selbstverständlich klingt wie „unendlich wertvoll“, macht Katrin Brand zu einem monumentalen Statement und zu einem multiperspektivischen Erlebnis: als zusammengesetztes Unendlichkeitssymbol auf Baumstämmen in ca. 8m Höhe, ca. 20m Breite und ca. 20m Tiefe. Die Baumstämme selbst, auf denen sie herumklettert, um mit Sumpfkalk die Malerei anzubringen, bilden die Leinwand und die vertikalen Linien eines Barcodes.
 
STATION 4: 13.00 Uhr, Ainringer Moos,
Moosobservatorium, 304 Ausfahrt Ri Thundorfer Mühle
Moritz Urban: Chiroptera
Grußwort: Martin Öttl, Bürgermeister Ainring Einführung: Traudi Koller, Projektteam
Naturerlebnis gegen Naturschutz! Inmitten des Ainringer Moors, zwischen hohen Bäumen und mit Blick auf das Wasser, installiert Moritz Urban, ein bedrohliches und im Angriffsflug befindliches fledermausartiges Objekt, das in dieser Umgebung und in der Größe unheimlich wirkt. Eine selbstgefertigte Leichtbau-Konstruktion aus Aluminiumrohren mit 5 m Spannweite und dem genähten Zeltstoff Tarp läßt sich leicht auf- und abbauen und damit an andere Orte adaptieren. Moritz Urban bezieht damit Stellung zu den Narrativen der Outdoor-Industrie, nachhaltig zu sein und Naturschutz zu betreiben und sprengt gleichzeitig die Grenzen der klassischen Bildhauerei, die üblicherweise mit Schwere und Wetterfestigkeit der Materialien die Objekte dauerhaft an einen Standort bindet.
 
STATION 5: 15.00 Uhr, Schloßweg, Kneippanlage, Piding
Korbinian Enzinger: Synthetic Swarm
Grußwort: Bürgermeister Hannes Holzner
Einführung: Stefan Wimmer, Kunstakademie Bad Reichenhall
Korbinian Enzingers „synthetic swarm“ reflektiert die Komplexität von Umwelt und Natur. Seine ökologische Perspektive versucht mittels eines technischen Objekts unser Bewußtseins für unsere Umwelt zu schärfen. Einerseits wirkt die Struktur wie ein synthetischer, parasitärer Organismus, welcher als Konsequenz der rasanten technologischen Evolution entstand, andererseits verwandelt sich der „synthetische Schwarm“ mit seiner Interaktion in ein Medium, welches die Kommunikation zwischen Mensch und Natur direkt ermöglicht.
Diese Kommunikation des Organismus mit seiner Umwelt findet in vielfältiger Form statt. Der Schwarm reagiert auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht, Lautstärke und Bewegung.
 
STATION 6: 16.00 Uhr, Nonner Unterland, Bad Reichenhall,
Stefan Rohrmoser und Klaus Oestereich: Einkleidungen
Grußwort: Monika Tauber-Spring, Kulturreferentin
Einführung: Christiane Pott-Schlager, Projektleiterin
Das Einkleiden ist Grundthema für das Künstler-Duo aus Bad Reichenhall und sie haben einen perfekten Standort für eine großräumige Installation in den Ausmaßen eines Auwaldes gefunden: die Nonner Au! Das Transponieren menschlichen Verhaltens auf Baumstämme bewirkt eine ironische Verrückung und hält der Gesellschaft einen Spiegel aber mit einem Lächeln vor. Die Einkleidungs- und Verkleidungsidee kann man in Bezug auf den Menschen
noch verstehen und rechtfertigen, aber auf Baumstämme übertragen, erhält sie nicht nur einen Anklang von Absurdität, sondern steht auch als Mahnung für die Maßlosigkeit und Irrwitzigkeit des menschlichen Tuns.
 
STATION 7: 17.00 Uhr, Schwarzecker Strasse 80, Talstation Hirscheckbahn, Ramsau
Planetary Intimacies
Grußwort: H. Gschoßmann, Bürgermeister Ramsau
Einführung: Stefan Wimmer, Direktor Kunstakademie Bad Reichenhall
Planetary Intimacies (*1989) ist gleichermaßen Künstlername wie künstlerisches Feldforschungsprojekt. Es erforscht neue Wege des Zugangs zum Anthropozän mit installativer Landschaftsmalerei, experimenteller Kartografie und sensorischer Forschung. Hierfür platziert Planetary Intimacies am Hochschwarzeck in der Ramsau drei fest installierte Gerüste aus Stahlrohren mit Gummiseilen bespannt mit einer halbtransparenten Leinwand auf der alle Informationen zu Wetter und Klima der Region, Landschaft, Topografie und die Klimaveränderung gedanklich und künstlerisch eingearbeitet werden. Die Besucher sind eingeladen mit der Wanderung durch die Natur an die drei Standorte sich mit der Natur und der Landschaft zu verbinden und mit den Kunstwerken eine reflexive Begegnung zu haben.
 
Sonntag 2. Oktober 2022: Kunstakademie Bad Reichenhall, EG
11.00 Uhr
IN SCHÖNHEIT STERBEN? ÜBER DIE RELEVANZ DER KUNST FÜR DIE GESELLSCHAFT
Podiumsgespräch mit den beteiligten Künstler und Präsentation der Projekte. Moderation Stefan Wimmer
14.00 Uhr
ZWISCHEN NATUR UND ZIVILISATION
Ein Experten Gespräch mit Brigitte Meiswinkel (Landkreisbeauftragte der Koordinationsstelle für Fledermausschutz), Manuel Münch (Energieberater Solar BGL), Hubert Graßl (ehem. Revierförster). Moderation Stefan Wimmer
Mo 3. Oktober 2022: Bad Reichenhall, Feuerwehrheimstr.14
15.00 Uhr
IN MEMORIAM JOSEPH BEUYS, Pflanzaktion einer Eiche in Kooperation mit dem Karlsgymnasium Bad Reichenhall
 
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