Neues aus der Kleinen Diogenes Bibliothek der Weisheit

Worte asiatischer Meister - Bücher für die Jackentasche

von Frank Becker

© Diogenes
Neues aus der Kleinen Diogenes Bibliothek der Weisheit

Drei Bücher für die Jackentasche


Der Zürcher Diogenes Verlag hat eine wertvolle kleine Hardcover-Taschenbuch-Reihe initiiert, in der essentielle Texte u.a. der östlichen Philosophie in handlicher Form und zum erschwinglichen Preis von 7,- € zu haben sind. Drei davon stelle ich Ihnen hier kurz vor.   

Buddha - "Worte der Vollendung", herausgegeben und eingeleitet von Wolfgang Kraus, detebe
23761, 179 Seiten, oktav, Lesebändchen
Kernsätze der Lehren Siddhartha Gautama Buddhas (563 v.u.Z. - 483 v.u.Z.), des siebenten Buddhas, der auf der Erde wandelte, hat Wolfgang Kraus aus den 10.000 Seiten des überlieferten Gesamtwerks exzerpiert. Sie vermitteln in Parabeln, Reden und Weisheitsworten ein griffiges Bild der Glaubensrichtung, die sich durch ihre Prinzipen der Güte, Friedfertigkeit und Langmut auszeichnet. Der Buddhist ist ein Suchender, der das Ziel gefunden hat, die Suche nach Vollendung jedoch nie wird aufgeben können - ist doch der Weg nicht minder wichtig als das Ziel. Wer einen ersten Einstieg in das Wissen um die Lehren Buddhas sucht, kann dieses Bändchen getrost dazu benutzen, seinen Geist dafür zu öffnen: "Ruhig sind deine Gesichtszüge, rein dein Antlitz, klar. Hast du nicht vielleicht aus dem Mund des Erhabenen Worte über die Lehre zu hören bekommen?"

Lao Tse - "Tao-Te-King", neu übertragen von Hans Knospe und Odette Brändli, Nachwort von Knut Walf, detebe 23767, ca. 120 unpag. Seiten, oktav, Lesebändchen

Auf den chinesischen Philosophen Lao Tse (um 600 v.u.Z.) geht die Bezeichnung der taoistischen Lehre zurück, die sich explizit auf dessen Werk "Tao-Te-King" gründet; doch liegen die Wurzeln dieser Religionsphilosophie viel weiter zurück. Die neben Buddhismus und dem Konfuzianismus dritte große Religion Chinas ist besonders liberal und heißt alle anderen Lehren in ihrem Bereich willkommen. Wer je einen taoistischen Tempel besucht hat, wird von der Offenheit und Freundlichkeit überwältig gewesen sein, die jedem Glauben erlaubt, sein Gebet am geweihten Ort zu sprechen. Der Ausgleich gehört zu seinen Prinzipien, das wunschlose Beschreiten des Weges zur Wahrhaftigkeit: "Der große Weg führt überallhin (...) doch er erhebt keinen Anspruch auf Macht (...) Ehre (...). Er strebt nicht nach Größe, deshalb kann er seine Größe verwirklichen."

Zen - "Worte großer Meister", herausgegeben von Thomas Cleary, deutsch von Ingrid Fischer-
Schreiber, detebe 23769, 131 Seiten, oktav, Lesebändchen
Wer erinnert sich nicht an die Zen-Welle, die in den 60er/70er Jahren über Europa und die USA schwappte: "Zen und die Kunst des Bogenschießens", "Zen und die Kunst sein Motorrad zu warten", "Music for Zen Meditation" usw.. Die Wahrnehmung dieser ostasiatischen Philosophie ist hierzulande im neuen Jahrtausend etwas sensibler geworden. Auch hier ist wie bei anderen östlichen Lehren der Weg das Eigentliche. Zen-Begründer Bodhidharma (6. Jhdt. u.Z.), ein buddhistischer Patriarch, der aus Indien nach China gewandert war, schuf eine Dogmen-freie Lehre der Versenkung und Erkenntnis. Das indische Dhyâna, im Chinesischen zum Tsch´an (Zen) geworden, fand ohne Missionierung und ohne religiöse Verpflichtung Eingang in das Verständnis des Westens. Die Zen-Parabeln und Lehrsätze aus verschiedenen asiatischen Kulturen zeigen die Universalität dieser Philosophie: "Dasui wurde gefragt: Die Wahrheit des Buddha ist überall; was lehrst du also deine Schüler: wohin sollen sie ihre Schritte setzen? - Er antwortete: Der unermeßliche Ozean läßt die Fische frei herumspringen; der grenzenlose Himmel läßt die Vögel frei fliegen".