Theater Filidonia – „Inbetween“

Premiere: 16. Oktober 2021, 20 Uhr Immanuelskirche Wuppertal

von Anne-Kathrin Reif

Filidonia Ensemble - © Ralf Silberkuhl

Theater Filidonia – „Inbetween“

Premiere: 16. Oktober 2021, 20 Uhr Immanuelskirche Wuppertal
 
Bin ich noch ich? Bin ich noch da? Eine Momentaufnahme des Selbst
 
In seinem neuen Stück „Inbetween“ beschäftigt sich das Wuppertaler Ensemble Filidonia mit den Aspekten und Veränderungen der eigenen Identität. Was macht uns im Innersten aus? Die Frage stellt sich immer wieder neu, und ihre Beantwortung bleibt eine lebenslange Aufgabe. Vor dem Hintergrund eines stetigen gesellschaftlichen und demografischen Wandels erforscht das Ensemble improvisierend die individuellen Identitätsprozesse der heutigen Zeit und stellt sich der existenziellen Frage aller Fragen: Wer bin ich? Die Akteurinnen und Akteure von Filidonia machen sich auf eine sinnliche und emotionale Suche, bei der jeder seine ganz persönlichen Antworten findet. Das experimentelle Musik- und Tanztheater Filidonia gehört zu den Newcomern der freien Szene NRWs. Das zehnköpfige Ensemble junger Profis arbeitet Sparten übergreifend mit Tanz, Musik, Theater und Installationskunst, wobei die Improvisation und Interaktion mit dem Publikum die künstlerische Arbeit charakterisiert. Mit immer wieder neuen Schwerpunkten lotet Filidonia die Ambivalenzen, Widersprüchlichkeiten und Vieldeutigkeiten des modernen Lebens aus. Dabei entwickelt es keine konventionellen Bühnenstücke, sondern verwandelt den gesamten Raum in eine begehbare lebendige Installation, welche die Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum aufhebt. Das Publikum wird Teil der Performance.
Künstler: Miriam Bathe (Violine), Miriam Beike (Tanz), SungMi Marina Kim (Violine), Tobias Löhde (Installation), Jaime Moraga Vasquez (Vibraphone/ Perkussion), Kai Philipp Mücke (Theater), Wigabriel Soto Eschebach (Tanz), Robert Wheatley (Cello) Changhuan Xia (Querflöte), Yue Wu (Licht).
Künstlerische Leitung und Konzept: Miriam Bathe. www.theater-filidonia-de.webnode.com   Premiere: Samstag, 16. Oktober 2021, 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr), Immanuelskirche, Sternstraße 73, 42275 Wuppertal. Karten: 12 Euro/ 8 Euro (erm.) über www.wuppertal-live.de  Die Produktion wurde gefördert von den Kulturbüros Wuppertal und Remscheid, dem Kultursekretariat NRW und dem Bergischen Kulturfonds.
 
Das in Wuppertal ansässige experimentelle Musik- und Tanztheater Filidonia gehört zu den interessantesten Newcomern der freien experimentellen Szene NRWs. Zehn junge Profis, überwiegend Absolventinnen und Absolventen der Folkwang Hochschule der Künste, Essen, und der Hochschule für Musik und Tanz, Köln, erarbeiten interaktive und Sparten übergreifende Performances zu gesellschaftsrelevanten Themen. Dabei erforscht das Ensemble improvisierend mit Tanz, Musik, Theater und Installation die Ambivalenzen, Widersprüchlichkeiten und Vieldeutigkeiten des modernen Lebens. Mit „Inbetween“ feiert am 16. Oktober 2021 die jüngste Produktion von Filidonia Premiere in der Wuppertaler Immanuelskirche. Thema des Stücks ist die große und weit über die Frage von Geschlecht und Herkunft hinausreichende Suche nach der eigenen Identität.

Fernab von konventionellen Bühnenstücken, erwartet Sie mit „Inbetween“ ein anregender Abend, der unermüdlich Fragen stellt, aber keine Antworten liefert. Das Publikum wird Teil einer Performance, die den gesamten Raum in eine lebendige Installation verwandelt und ist eingeladen, das selbstverständlich Geglaubte zu hinterfragen. 

Im Anhang finden Sie weitere Informationen zum Stück und zu den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern sowie ein Produktionsfoto, das bei Angabe der Fotografin Julia Priss honorarfrei für Print und Web freigegeben ist.

Die Premiere mußte aufgrund der Corona-Pandemie mehrfach verschoben werden, sodaß dieses Stück nunmehr voraussichtlich nur einmal zur Aufführung kommen wird:

Premiere: 16. Oktober 2021, 20 Uhr, in der Immanuelskirche, Sternstraße 73, 42275 Wuppertal. Karten: 12 Euro/ 8 Euro (erm.) über www.wuppertal-live.de
 
 

Filidonia Ensemble- Foto © 6tant

Das Ensemble

Miriam Bathe studierte klassische Violine an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und sammelte während ihres Studiums erste Erfahrungen im Bereich der freien improvisierten Musik. Heute arbeitet sie neben der klassischen Konzerttätigkeit als Musikern, Performerin und Regisseurin an verschiedensten freien Musik- und Theaterprojekten und steht regelmäßig als Violinistin im Bereich der improvisierten zeitgenössischen Musik auf der Bühne. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei in der interdisziplinären Performance, bei der verschiedene Künste wie Musik, Theater, Tanz und Installation gleichwertig miteinander verbunden werden. Die freie Improvisation steht dabei stets im Mittelpunkt und kombiniert genreübergreifend sowohl musikalische als auch außermusikalische Elemente miteinander. Sie ist Dozentin an der städtischen Musikschule in Solingen und leitet das 2016 von ihr gegründete experimentelle Musik- und Tanztheater Filidonia.
Jaime Moraga Vasquez studierte Schlagzeug an der Folkwang Universität der Künste, Essen. 2014 erhielt er den Folkwang-Preis und wurde zudem in den Jahren 2013 und 2015 von der Stockhausen-Stiftung Kürten ausgezeichnet. 2015 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung NRW. Neben seiner Tätigkeit als Solist war er Mitglied verschiedener Ensembles. Er hat mit der Stockhausen-Stiftung zusammengearbeitet, wirkte 2018 als Solist und spielte in Coesfeld das Solo des Schlagzeugkonzerts von Bertold Hummel. Jaime Moraga Vasquez ist in den Duos DOs (Modern Jazz) und SinTakt Projekt (freie Improvisation und Live-Elektronik), Tierkreis Zwischen Formen interdisziplinär Projekt, sowie in dem Ensemble About Aphrodite tätig, das zuletzt das Album Future Memories aufgenommen hat. Dazu kommen verschiedene Projekte in Spanien, Deutschland und ganz Europa. Seit 2020 ist er festes Mitglied bei Filidonia.
Rob Wheatley machte sein Frühstudium am Muiskgymnasium „Chetham‘s School of Music“, (Manchester, UK), studierte klassisches Cello an der Folkwang Universität der Künste (Essen, D) und am RNCM (Manchester, UK). Er bezeichnet sich als Musiker ohne Grenzen und spielt in verschiedenen Ensembles unterschiedlicher Sparten wie Klassik, Alte Musik, Neue Musik und Improvisation. Improvisation und Komposition sind zwei Hauptteile seines musikalischen Tuns. Mit lebenden Komponisten zu arbeiten und die Musik zu erweitern und dadurch unbekannte Welten zu erkunden, ist ein wesentlicher Aspekt seiner Arbeit. Er ist leidenschaftlicher Kampfsportler und Mitglied des Ensembles für neue Musik S201 und des Ensembles Filidonia.
SungMi Marina Kim studierte Violine an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Sie spielt regelmäßig solistisch und in verschiedenen Besetzungen sowohl klassische als auch improvisierte Musik. Ihre Inspiration für ihr künstlerisches Wirken erhält sie nicht nur aus dem Musikbereich, sondern insbesondere aus den interdisziplinären Arbeiten mit Künstlern, Dichtern, Schauspielern und Tänzern. Sie engagiert sich besonders für Menschen abseits von Privilegien und Konzertsälen, für Menschen, die sonst keine Möglichkeit haben, Livemusik zu erleben (z.B. in Pflegeheimen, Palliativstationen). Seit 2016 ist sie Ensemblemitglied bei Filidonia.
Changhuan Xia wurde in China geboren und hat im Juli 2019 seinen Bachelor of Music mit dem Hauptfach Querflöte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln am Standort Wuppertal bei Prof. Dirk Peppel mit der Note 1,0 abgeschlossen und befindet sich nun kurz vor dem Abschluss seines Masterstudiengangs. Er hat 2018 mit seiner Duopartnerin einen dritten Preis beim Barmenia Wettbewerb „Gitarre Plus X“ erhalten. Neben dem Interesse an der klassischen und improvisierten Musik, bildet er sich zurzeit im Bereich der Traversflöte und der alten Musik weiter. „Kunst bedeutet auszudrücken, was ich von der Musik gesehen habe, welche Farbe und welchen Geruch in von der Musik gerochen habe, welche Atmosphäre ich verspüre.“ Seit 2016 ist er Ensemblemitglied bei Filidonia.
Miriam Beike ist in Emsdetten (NRW) geboren und aufgewachsen. Von 2014 bis 2018 studierte sie Tanz im B.A. an der Folkwang Universität der Künste, wo sie in Stücken von Daniel Goldin, Thusnelda Mercy, Giorgia Madama und anderen tanzte. Während des Studiums wächst ihr Interesse an den vielfältigen Diskursen um und Reflektionen zum Tanz in unterschiedlichen Kontexten. Wie wird ein Stück rezipiert? Welche Formen der Zugänglichkeit sind gegeben? Welche Themen umgeben den bewegten Körper? Um diesen Fragen nachzugehen, absolviert sie zurzeit einen Master in Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Neben ihrer Arbeit als freischaffende Tänzerin in Projekten von Theater Filidonia, Q Collective und anderen arbeitet sie als Dramaturgin. In dem aktuellen Projekt von Sebastian Matthias „Urban Creatures“, einer Zusammenarbeit zwischen dem Staatsschauspiel Dresden, dem Theater Basel und SM Collaborations Gbr, ist sie dramaturgische Assistentin. Sie interessiert sich für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und das Hinterfragen der eigenen Position in verschiedenen Systemen.
Wigabriel Soto Eschebach, geboren in Bogota, ist professioneller Tänzer und studierte Ballett in Kolumbien und Kuba, woraufhin er in „The National Dance Company El Salvador“ aufgenommen wurde. Seit 2015 lebt er in Wuppertal und arbeitet mit dem bekannten Choreografen Mark Sieczkarek (früher Tänzer beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) zusammen. Gemeinsam organisieren sie Tanzworkshops mit Autisten, Schwulen und Lesben, Senioren und tanzinteressierten Menschen. Neben den tanzpädagogischen Projekten arbeitet er als professioneller Tänzer in verschiedenen Produktionen, wie z.B. The Tower (Choreografie Mark Sieczkarek) und „Underground V“ mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und ist Ensemblemitglied des experimentellen Tanz- und Musiktheaters Filidonia. Seit 2018 leitet er zusammen mit der Musikpädagogin Hilde Kuhlmann den „Tanzchor60+“ der Bergischen Musikschule.
Kai P. Mücke erhielt seine Musik-/ Schauspielausbildung in NRW und ist seit 2015 Ensemblemitglied des Horizont Theaters Köln. Zudem ist er als Solokünstler national und international anzutreffen. Unter anderem erhielt er den Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater. Sein künstlerisches Interesse liegt vor allem im Bereich des politischen Theaters in Anbindung des Kinder-/Jugendtheaters und dessen Verschmelzung. Julia Priss ist interdisziplinäre Künstlerin und wurde in der Ukraine geboren. Von 2013 bis 2017 studierte sie an der HBK Essen Bildhauerei/Plastik bei Milo Köpp und Yevgeniya Safronova. 2017 schloss sie ihr B.F.A für Bildhauerei/Plastik mit Auszeichnung ab. Sie interessiert sich für den Moment, in dem Wandlungsprozesse stattfinden. Die Flüchtigkeit des Moments wird durch Auflösung und Vergehen sichtbar. Jeder Zustand ist einzigartig und gleichwertig. Um die Prozesse zu visualisieren, arbeitet sie mit passenden Medien wie dem Video, der Fotografie sowie mit Geräuschen.
Tobias Löhde wohnt und arbeitet in Köln, studiert seit 2014 an der dortigen Kunsthochschule für Medien mit Schwerpunkt Skulptur und Installation. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Multimediainstallationen und Bühnenbild. Tobias hat sich in den letzten Jahren mit Architekturen von Katastrophen und Industrie auseinandergesetzt. Daraus sind mehrere real/fiktionale Rauminstallationen entstanden. Dazu zog er aktuelle Ereignisse sowie Fragestellungen zu Klima und Atomkraft heran. Seit 2016 ist er Mitglied im Ensemble Filidona im Bereich Installation und Bühnenbild. Die Bühnenbilder entstehen im Prozess mit den darstellenden Künstlerinnen und Künstlern. Dabei fängt er aktuelle Emotionen aus den Proben auf und fusioniert sie mit den gegebenen Räumlichkeiten. Seine Bühnenbilder stellen auch immer Momentaufnahmen dar.
 
---...---